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Kuscht die Swiss vor Grossaktionär Klaus-Michael Kühne? Offenbar schraubt sie an ihren Flugplänen, damit der Milliardär nicht mit Partner-Airlines fliegen muss. Bild: Swiss

Swiss soll Grossaktionär nach Kritik den roten Teppich ausrollen

Lufthansa-Grossaktionär Klaus-Michael Kühne rüffelte die Swiss dafür, dass sie einen Teil ihrer Flüge von Partner-Airlines durchführen lässt. Laut Insidern hat die Fluggesellschaft auf diese Kritik reagiert: Sie soll sogar Flugpläne anpassen, damit der Milliardär ausschliesslich mit Swiss-Maschinen fliegen kann.

Die Swiss betreibe Etikettenschwindel, moserte Lufthansa-Grossaktionär Klaus-Michael Kühne vor rund anderthalb Jahren über das Angebot der Schweizer Tochter. Ihm war aufgefallen, dass die Swiss auf einigen Strecken des Öfteren mit Flugzeugen anderer Gesellschaften fliegt, zum Beispiel Air Baltic oder Helvetic Airways. Das sei für ihn nicht akzeptabel, denn er bevorzuge das Original, so Kühne (Travelnews berichtete).

Klaus-Michael Kühne. Bild: KF

Die Kritik blieb offenbar nicht ohne Folgen. Zwar setzt die Swiss auf der Kurzstrecke weiterhin Flugzeuge von Air Baltic und Helvetic Airways ein. Aber nicht, wenn es Klaus-Michael Kühne auf einem seiner Flüge treffen würde.

Kuscht die Swiss vor ihrem Grossaktionär? Gemäss «Blick» ist das der Fall. Die Zeitung hat aus zwei voneinander unabhängigen, gut informierten Quellen erfahren, dass die Flugbuchungen von Klaus-Michael Kühne Swiss-intern genaustens verfolgt werden.

Und sollte die Swiss-Flugreise von Kühne auch nur teilweise von einer Partner-Airline durchgeführt werden, wird kurzerhand die Planung geändert. Damit der grösste Einzelaktionär der Lufthansa-Gruppe – er hält einen Anteil von über 17 Prozent – garantiert in einer Swiss-Maschine sitzt.

Die Rede ist von «dedizierten Teams», die sich um das Monitoring von Kühne kümmern. Auf Anfrage von Blick gibt sich die Swiss zurückhaltend: «Wir erteilen generell keine Auskünfte zur Kundenpflege von Einzelpersonen.» Es sei nicht korrekt, dass die Swiss eigene Teams für einzelne Kunden führe.

Was Kühne besänftigen dürfte: Die Swiss will die Anzahl Wet-Lease-Flüge im Verlauf der kommenden Saisons deutlich reduzieren. Das sei so geplant. Damit würde sich diese wohl kostspielige Übung, um einen wichtigen Aktionär bei Laune zu halten, weitgehend erübrigen.

(TN)