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Ein zusätzliches Zugpaar bringt Reisende ab Zürich zwei Stunden früher nach München und abends zwei Stunden später wieder zurück. Bild: Adobe Stock

SBB verstärkt Angebot nach München

Die SBB hat den Fahrplan für 2025 präsentiert. Er bringt unter anderem zusätzliche Verbindungen ins Ausland, etwa nach München. Zudem testet die SBB an mehreren Wochenenden Nachtzüge zwischen Bern und dem Flughafen Zürich.

Der neue Fahrplan der SBB tritt am 15. Dezember 2024 in Kraft. Heute Dienstag (21. Mai) haben die Bundesbahnen die wichtigsten Änderungen vorgestellt. Der neue Fahrplan soll insbesondere mehr Pünktlichkeit in der Westschweiz bringen, wie es an einer Medienkonferenz hiess. Die SBB schraubt aber auch am übrigen Angebot, unter anderem im touristischen Verkehr.

Ein zusätzliches Zugpaar auf der Strecke Zürich-München bringt Reisende von Montag bis Samstag zwei Stunden früher in die bayrische Landeshauptstadt. Abfahrt in Zürich ist um 5.35 Uhr, Ankunft in München um 9.01 Uhr. Abends geht's – von Montag bis Freitag und am Sonntag – zwei Stunden später als bisher wieder zurück. Der Zug verlässt München um 20.52 Uhr und erreicht Zürich um 0.27 Uhr. Der EC von Lindau-Reutin (ab 6.52 Uhr) nach Zürich HB (an 8.27 Uhr) verkehrt neu auch am Samstag, statt nur von Montag bis Freitag.

Der im Fahrplan 2024 eingeführte Direktzug Zürich-Brig fährt neu ganzjährig (ohne Saisonpause) und bis Domodossola. Damit entsteht am Samstag eine zusätzliche schnelle Direktverbindung für Ausflügler und Marktbesucherinnen nach Domodossola ab Zürich via Lenzburg, Thun und Frutigen.

Bereits im Herbst 2024 kommt es zu einer Anpassung auf der Gotthardlinie. Mit der vollständigen Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im September verkehren auch die Direktzüge aus der Schweiz nach Bologna und Genua wieder, ebenso wie der EC Basel-Luzern-Mailand und der trinationale Zug Frankfurt-Zürich-Mailand.

Auf der Strecke Bern-Olten-Zürich HB-Zürich Flughafen wird versuchsweise an acht Wochenenden im Winter 24/25 sowie im Herbst 25 eine Nachtverbindung im Fernverkehr eingeführt – sowohl für Nachtschwärmer als auch für Reisende, die früh vom Flughafen Zürich losfliegen. Die Züge verkehren um 2.01 und 3.01 Uhr ab Bern Richtung Zürich. Der Zug um 3.01 Uhr verkehrt weiter bis zum Flughafen (Ankunft um 4.16 Uhr).

Baustellen bringen Beeinträchtigungen

Die SBB unterhält laut eigenen Angaben eines der meistbefahrenen Bahnnetze der Welt. In den kommenden Jahren werden die Unterhaltsarbeiten weiter zunehmen. Die SBB bewirtschaftet aber nicht nur ihr bestehendes Netz, sondern baut es auch weiter aus, damit langfristig neue Angebote geschaffen werden.

In den Nachbarländern wird ebenfalls viel gebaut. Die zahlreichen Baustellen führen dazu, dass sich teilweise die Reisezeiten verlängern oder Reisende häufiger umsteigen müssen. Die detaillierten Fahrplananpassungen werden jeweils vor Start der Bauarbeiten kommuniziert – und der Fahrplan angepasst.

Das sind die wichtigsten Einschränkungen:

  • Frankreich: Aufgrund von Fahrbahn- und Weichenerneuerungen im Norden von Dijon werden von voraussichtlich 23. Juni bis 17. Dezember 2025 jeweils von Montag bis Freitag weniger TGV von Zürich und Lausanne nach Paris und zurück verkehren. Auf der Strecke Zürich-Paris kann es zu Umleitungen via Strassburg und damit zu Fahrzeitverlängerungen kommen.

  • Italien: Während mehreren Jahren wird zwischen Domodossola und Mailand der Vier-Meter-Korridor ausgebaut. Dies führt dazu, dass auf der Simplon-Achse das Angebot über mehrere Jahre reduziert werden muss. So kann auch 2025 ganzjährig, jeweils von Montag bis Freitag, ein Zug weniger pro Richtung zwischen Basel‒Bern‒Mailand und Genf‒Brig‒Mailand verkehren.

  • Italien: Vom 8. Juni bis 27. Juli sowie 31. August bis 12. September 2025 ist die Strecke zwischen Domodossola und Mailand ganz für den Zugverkehr gesperrt. Dadurch fallen alle EC-Züge zwischen Domodossola und Mailand aus. Ein Ersatzkonzept mit Bussen wird erarbeitet.

  • Deutschland: An der Grenze Deutschland-Niederlande finden ganzjährig Bauarbeiten zwischen Oberhausen und Emmerich statt. Die Nachtzüge werden umgeleitet, wodurch es zu Änderungen bei den Halten auf der Strecke kommt, die Fahrzeit sich verlängert und es zu früheren Abfahrts- beziehungsweise späteren Ankunftszeiten kommen kann.

  • Deutschland/Niederlande: Aufgrund von Bauarbeiten in Deutschland kann der ICE Basel–Amsterdam bereits ab 15. Juli 2024 nicht mehr verkehren. Im Tagesverkehr bestehen bis zum Fahrplanwechsel Verbindungen mit Umstieg in Paris (mit Bahnhofwechsel von Gare de Lyon nach Gare du Nord). Nach dem Fahrplanwechsel gibt es täglich fünf Verbindungen mit einem Umstieg in Frankfurt, wodurch sich die Gesamtfahrzeit gegenüber heute um eine halbe Stunde verlängert. Der ICE von Basel verkehrt dann neu über Köln-Dortmund weiter nach Hamburg statt Amsterdam.

  • Deutschland: Vom 26. August bis 5. September 2025 ist die Strecke zwischen Buchenau und Fürstenfeldbruck (Strecke Buchloe-München) wegen Fahrbahnerneuerungen für den Zugverkehr gesperrt. Die EC-Züge zwischen Zürich und München können nicht durchgehend verkehren. Das Ersatzkonzept ist in Arbeit.

  • Deutschland: Vom 5. bis 11. Mai 2025 ist die Strecke Lauterach West bis Lustenau (Strecke St. Margrethen–Bregenz) ebenfalls wegen Fahrbahnerneuerungen für den Zugverkehr gesperrt. Die EC-Züge zwischen Zürich und München können nicht durchgehend verkehren. Das Ersatzkonzept ist in Arbeit.

  • Deutschland: Vom 26. Juli bis 5. September enden die IC von Zürich nach Stuttgart in Stuttgart Vaihingen. Reisende steigen in Vaihingen auf die S-Bahn um.

  • Österreich: Aufgrund von Unterhaltsarbeiten zwischen Ötztal und Bludenz können vom 23. bis 29. April sowie vom 6. Oktober bis 2. November 2025 keine Züge entlang der Arlbergstrecke fahren. EC und Nachtzüge werden via München umgeleitet, was zu verlängerten Fahrzeiten und angepassten Ankunfts- und Abfahrtszeiten führt.

  • Österreich/Slowenien/Kroatien: Aufgrund der Modernisierung des Tauerntunnels werden die Nachtzüge von und nach Zagreb vom 18. November 2024 bis zum 13. Juli 2025 umgeleitet, was zu verlängerten Fahrzeiten und angepassten Ankunfts- und Abfahrtszeiten führt, der Halt Ljubljana entfällt. Reisende gelangen über Graz nach Ljubljana, wodurch sich die Reisezeit verlängert und es zu zusätzlichen Umstiegen kommt.


  

(TN)