On The Move

Eine Umfrage zeigt, was Flight Attendants an Bord auf die Palme bringen kann. Bild: Adobe Stock

7 Dinge, die Flight Attendants richtig ärgern können

Das Ziel des Kabinenpersonals im Flugzeug ist klar: Es will den Flug für die Passagiere so angenehm wie möglich gestalten. Umgekehrt gibt es Passagiere, die an Bord zu fiesen Nervensägen werden. Eine Umfrage zeigt, was den Flight Attendants am meisten auf den Geist geht.

Eine grosse Gruppe von Menschen sitzt eng aufeinander, die Luft ist extrem trocken und der Gang zum WC kann zur Tortur werden: Die Zeit im Flugzeug ist für Menschen eine Ausnahmesituation.

Leidtragende sind dabei nicht selten die Flight Attendants. Sie müssen – meist unter Stress – das Boarding über die Bühne bringen, sämtliche Sicherheitsaspekte im Blick haben, Speisen und Getränke servieren und im Rahmen des Bordverkaufs Duty-Free-Produkte anpreisen. Die grösste Herausforderung ist dabei oftmals, mit den Launen der Fluggäste umzugehen.

Das Reisemagazin «Travel+Leisure» hat Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter gefragt, welches Verhalten von Passagieren sie am meisten ärgert. Diese sieben Dinge haben bei den Flight Attendants ein besonders hohes Nervpotenzial.

Crew ohne Erlaubnis anfassen

Genauso wie bei Serviceangestellten im Restaurant ist es auch in der Luft verpönt: Flight Attendants anzufassen, geht gar nicht. Alle Besatzungsmitglieder sind mit einem Namensschild versehen. Wer keinen freien Blick darauf hat oder den Namen nicht lesen kann, hat andere Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam machen. Ein laut und deutliches «Entschuldigung», funktioniere beispielsweise sehr gut, um beachtet zu werden, sind sich Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter einig.

Unmittelbar nach dem Boarding um Wasser bitten

Das Boarding ist sowohl für die Passagiere als auch für die Crew eine Nervenprobe. Die Flight Attendants begrüssen und zählen nicht nur die Fluggäste, sie haben innert kurzer Zeit auch eine ganze Reihe von Sicherheitsaufgaben zu erledigen. Wenn sie dann auch noch um ein Glas Wasser gebeten werden, bringt das den ganzen Ablauf durcheinander. Der Tipp: Passagiere, die Wasser brauchen, um ein Medikament einzunehmen, kümmern sich besser am Gate darum.

Die Toilette zu einem ungünstigen Zeitpunkt benützen

Klar, manchmal drückt die Blase so stark, dass es nicht anders geht. Dennoch: Beim Gang auf die Toilette wünschen sich viele Flight Attendants mehr Rücksichtnahme seitens der Passagiere. Besonders ungünstig sei es, das WC aufzusuchen, wenn gerade der Service begonnen hat, so der Tenor. «Ich kann es nicht ertragen, wenn Passagiere aufstehen, um auf die Toilette zu gehen, sobald wir draussen sind und Getränke verteilen», lautet einer der Kommentare in der Umfrage.

Ständig den Rufknopf drücken

Kennst du den Rufknopf über dem Sitz? Geh sparsam damit um! Quengeln beschreibt eigentlich das Verhalten von Kindern. Manchmal passen aber auch Erwachsene ganz gut in dieses Bild – vor allem Flugpassagiere, die das Kabinenpersonal ungeduldig per Knopfdruck auf sich aufmerksam machen. Besonders ärgerlich ist es für Flight Attendants, wenn sie andernorts mitten im Service sind. Oftmals reichen ein paar Minuten Geduld – und der Wunsch wird anstandslos erfüllt.

Mitten im Service kann es ärgerlich sein, wenn ein anderer Passagier ohne Not den Rufknopf drückt. Bild: Swiss

Eine Rundum-Betreuung erwarten

Sicherzustellen, dass jeder Passagier seinen Anschlussflug erreicht, ist zweifellos eine wichtige Aufgabe. Zu erwarten, dass die Flight Attendants jedes Detail über abfliegende und ankommende Flugzeuge wissen, führt aber zu weit. «Wir erfahren von der Verspätung, wenn die Passagiere es tun, und wir können die Verbindungen nicht kontrollieren», sagt dazu eine Flugbegleiterin in der Umfrage.

Nach dem Service nach Essen verlangen

Es kommt immer wieder mal vor: Ein Fluggast döst weg und verschläft die Mahlzeit komplett. Irgendwann wacht er auf und verspürt wenig überraschend grossen Hunger. Wer die Flight Attendants dann um eine Mahlzeit bittet, dürfte mit seiner Frage kaum auf grosse Gegenliebe stossen. «Wir haben bis zu 300 Passagiere. Warum sich nicht wie alle anderen verhalten?» ärgern sich Besatzungsmitglieder bei der Befragung.

Als «Schleppesel» eingespannt werden

Eine Marotte der Passagiere ist nicht nur ärgerlich, sondern kann bei Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern nachhaltig Schäden verursachen. Immer wieder bitten Fluggäste die Crew darum, Koffer zu transportieren oder ins Gepäckfach zu heben, die eigentlich viel zu schwer sind, um sie in der Kabine mitzuführen. Deshalb die inständige Bitte der Flight Attendants: «Gebt das schwere und grosse Gepäck auf – spätestens am Gate! Wir sind zum Helfen bezahlt, aber nicht zum Heben.»

(RSU)