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CEO Dieter Vranckx und CFO Markus Binkert fahren mit der Swiss ein Rekordergebnis ein. Bild: LX

«Wir sind die stabilste Airline Europas»

Swiss-CEO Dieter Vranckx und Finanzchef Markus Binkert können vor ihrem Weggang ein Rekordergebnis vorweisen. Nach dem Vorjahr mit den vielen Flugverspätungen und Verschiebungen, hat sich die Flugplanstabilität im Jahr 2023 deutlich gebessert.

Das Reisejahr 2023 lief weltweit sehr gut, über den ursprünglichen Erwartungen. Gleichzeitig waren die Flugkapazitäten im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 noch limitiert und lagen unter 90 Prozent. Entsprechend hoch fielen die Flugpreise im letzten Jahr aus, auf Tiefpreise-Aktionen konnten die Airlines mehrheitlich verzichten. Dies schlägt sich nun auch in der Kasse der Airlines nieder.

Die Swiss verzeichnet im abgelaufenen Jahr eine Rekordergebnis mit 718,5 Millionen Franken bei operativen Einnahmen von 5,3 Milliarden Franken. Neben dem günstigen Marktumfeld haben sich auch eine gesunkene Kostenstruktur im Ergebnis positiv ausgewirkt.

Für Swiss-CEO Dieter Vranckx, der Ende Juni die Swiss verlassen wird und nach oben in den Vorstand der Lufthansa-Group befördert wird, freut sich über sein letztes volles Geschäftsjahr: «Die Herausforderungen im vergangenen Jahr waren gross. Trotzdem waren wir nicht nur finanziell erfolgreich, sondern auch die stabilste Airline Europas. Deshalb bin ich stolz auf die Arbeit des gesamten Teams und freue mich sehr über das starke Ergebnis.» Mit dem Jahr 2023 lasse die Swiss die Krisenjahre endgültig hinter sich.

Die Swiss sei stark, stabil und konkurrenzfähig – beste Voraussetzungen, um auch in Zukunft erfolgreich unterwegs zu sein, findet Vranckx, sagt aber auch: «Wir müssen in den Bereichen Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit besser werden und weiterhin eine nachhaltigere Luftfahrt fördern. Bis 2027 werden wir bis zu fünf Milliarden Franken in Flotte, Kundenerlebnis, Mitarbeitende und Nachhaltigkeit investieren.»

Bemühen um Flugplanstabilität

«Wir freuen uns sehr, dass wir nach den finanziell äusserst herausfordernden Pandemiejahren die Erwartungen so deutlich übertreffen und ein absolutes Rekordergebnis erzielen konnten», sagt Markus Binkert, der Finanzchef der Swiss, der die Airline ebenfalls verlassen wird – er wird neuer CEO der SV-Group.

Im Jahr 2023 sei die Lust zu reisen gross gewesen, sagt Binkert, «gleichzeitig war das Angebot branchenweit reduziert, aufgrund von Personalengpässen und verspäteten Flugzeugauslieferungen. Trotz überwundener Pandemie haben Angebot und Nachfrage in der gesamten Branche noch nicht wieder zu ihrem früheren Gleichgewicht zurückgefunden. Unter anderem durch einen äusserst zuverlässigen Flugbetrieb und eine gute Aussteuerung der Flüge in Kombination mit konkurrenzfähigen Kostenstrukturen ist es uns gelungen, in dieser besonderen Marktkonstellation sehr erfolgreich zu sein.»

Um die Flugplanstabilität zu gewährleisten, hat die Swiss in den reiseintensiven Zeiten rund um die Schulferien mehr Besatzungen in Bereitschaft gehalten und Reserveflugzeuge vorgehalten. Im Gesamtjahr lag die durchschnittliche Flugplanstabilität, das heisst das Verhältnis der durchgeführten Flüge zu denjenigen, die ein Vierteljahr zuvor geplant waren, bei 98,4 Prozent. Damit ist die Swiss nach eigener Einschätzung die zuverlässigste Airline in Europa.

Knapp 30 Prozent mehr Passagiere

Insgesamt hat Swiss im Geschäftsjahr 2023 rund 16,5 Millionen Passagiere an ihr Ziel gebracht, das sind knapp 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Flüge stieg um 22,5 Prozent auf über 130'000.

Insgesamt hat die Airline im Jahr 2023 auf dem gesamten Streckennetz 28,2 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten, die verkauften Sitzkilometer konnten um 33,9 Prozent gesteigert werden. Der Sitzladefaktor lag bei durchschnittlich 84,5 Prozent und damit um 3,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Insgesamt wurden rund 87 Prozent der Kapazität von vor der Krise angeboten. Im Jahr 2024 plant Swiss, das Angebot auf circa 95 Prozent auszubauen.

(TN)