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Beantwortete an der Fespo Zürich die Fragen von Travelnews: Marlies Suhner, Verkaufsleiterin Schweiz/Liechtenstein von Hapag-Lloyd Cruises. Bild: TN

«Wir bieten ausserordentliche Routen und eine fantastische Gastronomie an»

Was eine Kreuzfahrt oder Expedition mit Hapag-Lloyd Cruises so aussergewöhnlich macht, erklärt Marlies Suhner, Verkaufsleiterin Schweiz/Liechtenstein von Hapag-Lloyd Cruises.

Frau Suhner, was macht eine Reise mit Hapag-Lloyd Cruises so speziell?

Marlies Suhner: Nicht jedes Kreuzfahrtschiff bewegt abertausende Menschen, unsere Schiffe sind klein. Die «Europa» und «Europa 2» verfügen über Platz für circa 370 respektive 470 Gäste. Die drei Expeditionsschiffe sind noch kleiner, polare Regionen befahren wir mit 199 Gästen, maximal können wir 230 Gäste mit an Bord nehmen. Besonders engagiert sind die Menschen, die die Reisen planen und die, die sich um die Reisenden kümmern.

Die «Europa» wurde schon mehrfach als das beste Kreuzfahrtschiff ausgezeichnet. Was gibt den Ausschlag für diese Wahl?

Unsere Gäste wohnen sehr ansprechend und werden von der tollen Crew an Bord wunderbar verwöhnt. Das Spezielle ist aber, dass wir ausserordentliche Routen anbieten und eine fantastische Gastronomie. Das Drei-Sterne-Restaurant «The Globe» by Kevin Fehling sowie sämtliche Spezialitäten-Restaurants sind im Reisepreis mit dabei.

Wird der Reisepreis bei Ihnen überhaupt thematisiert?

Unsere Gesamtflotte ist mit fünf Sternen ausgezeichnet, da ist der Preis sekundär. Viel mehr liegt der Fokus darauf, wohin fahren unsere Schiffe, wie werden die Reisen durchgeführt, welche Experten sind mit an Bord, was ist das Ausserordentliche - das ist, was unsere Gäste suchen. Dass unsere Gäste top Kulinarik wünschen, versteht sich von alleine. Ebenso, dass sie schön wohnen möchten. Da ist der Preis sekundär. Aber natürlich, jeder freut sich, wenn er mal einen Preisvorteil hat, wie neulich der Messe-Special an der Fespo Zürich, der auch unseren Vertriebspartnern zugänglich war.

«Kleine Schiffe mit wenig Tiefgang erlauben ein ganz anderes Navigieren.»

Mit den drei Expeditionsschiffen HANSEATIC nature, HANSEATIC spirit und HANSEATIC inspiration bietet Ihre Reederei ganz spezielle Routings an. Wohin führen die?

Überall hin, wo es spannend ist und es keinen Hafen hat. Das ist das Reizvolle - kleine Schiffe mit wenig Tiefgang erlauben ein ganz anderes Navigieren, Routen, bei denen man nur mit Zodiacs an Land gelangen kann, weil es eben keine Pier oder nur einen kleinen Hafen hat. In Sisimiut in Grönland hat's noch knapp eine Pier, bei Stopps weiter nördlich steigt man in ein Zodiac für eine nasse Anlandung. Um nasse Füsse zu verhindern, stehen in den Polarregionen Stiefel zur Verfügung, in der Südsee geht's barfuss an Land.

Mit dem kleinen, hochmodernen Expeditionsschiff HANSEATIC inspiration unterwegs in Norwegen. Bild: HL

Welches sind die beliebtesten Expeditionsrouten?

Da gibt es vier klassische Fahrgebiete, auch als Einsteigerrouten: zum einen die Arktis, alles was im nördlichen Polargebiet ist, auch geschätzt wegen kurzen Flugdistanzen. Für alle, die schon immer mal grosse Pinguinkolonien sehen wollten, bietet sich die Antarktis an, ein ultimatives Reiseerlebnis. Ein weiteres Gebiet ist der Amazonas. Wir fahren die kompletten 4500 Kilometer von Belem hoch bis Iquitos. Und als viertes Gebiet steht die Südsee im Fokus mit all diesen Traumdestinationen im Pazifischen Ozean.

Wie lange dauern die Reisen?

Eine Expeditionsreise dauert um 10 bis 21 Tage. Wer diese Reiseform einfach mal kennenlernen will, kommt im Frühling auf eine achttägige Reise in die Nord- und Ostsee, inklusive Elbefahrt – keine Expedition per se, aber nautisch sehr anspruchsvoll für unsere Kapitäne.

Stehen Neuheiten an bei den kommenden Routen?

Wir bieten stets Premiere-Routen an mit neuen Häfen, was auch sehr spannend ist für unsere Gäste, die wiederholt mit uns reisen, genauso wie für die Besatzung. Wir fahren keine Turnusfahrten, sondern wir bieten fortlaufende Reisen mit sich ändernden Routen an.

«Je nach Route sind Ethnologen, Historiker, Meeresbiologen oder Geologen mit dabei.»

Sie haben bereits Routen für das Jahr 2026 aufgeschaltet – wieso eigentlich so früh?

Weil wir zahlreiche Gäste mit einem weiteren Reisehorizont haben. Da staune ich manchmal selbst, dass Leute in die Beratung kommen und sagen, sie hätten die Jahre 2024 und 2025 schon komplett verplant und schon wissen möchten, was 2026 möglich ist - völlig entgegen dem Wunsch anderer Menschen. Vor allem Gäste, die bestimmte Routen suchen, etwa wie der Amazonas, sind froh, wenn wir das schon früh aufgeschaltet haben.

Haben Sie als deutsche Reederei auch mehrheitlich deutschsprechende Gäste an Bord?

Die Mehrheit unserer Gäste kommt aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Deutsch ist die Hauptsprache an Bord. Die «Europa 2» und «Hanseatic inspiration» werden auch international vermarktet, entsprechend wird neben Deutsch auch Englisch gesprochen, auch was die Vorträge angeht.

Wer sind die Experten, die auf den Schiffen mit dabei sind?

Das sind Koryphäen in ihren Gebieten, Professoren oder Experten mit einem vertieften Wissen, die auch fähig sind, dieses Wissen den Gästen weiterzugeben. Je nach Route sind Ethnologen, Historiker, Meeresbiologen oder Geologen mit dabei.

Wie läuft's Hapag-Lloyd Cruises? Ist das Jahr 2024 schon ausgebucht?

Es läuft gut. Aber wir verfügen noch über die eine oder andere freie Kabine oder Suite in diesem Jahr.

(GWA)