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Die Lufthansa muss den Flugplan 2024 aus verschiedenen Gründen reduzieren. Bild: LH

Lufthansa-Chef Carsten Spohr steht auf die Bremse

Nun plant die Lufthansa doch weniger Flüge im Jahr 2024 als urspünglich geplant. Muss auch die Swiss das kommende Jahr in abgespeckter Form bestreiten? Die Swiss nimmt dazu Stellung.

Für das nächste Jahr kündigt Carsten Spohr ein ausgedünntes Angebot an. Die Nachfrage nach Flugreisen sei zwar hoch, sagt der Lufthansa-Chef in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (Abo), das Angebot sei aber noch reduziert wegen Engpässen beim Personal wie auch bei den verfügbaren Flugzeugen. Zu den Lieferschwierigkeiten der Flugzeughersteller kämen jetzt noch ungeplante Triebwerksüberholungen bei einem bestimmten Motor des Airbus A320. Über das Jahr fehlten 20 der 450 Flugzeuge dieses Musters.

«Wir werden den Flugplan für 2024 etwas anpassen und das ursprünglich geplante Wachstum leicht reduzieren. Auch im nächsten Jahr gilt für uns: Qualität geht vor übertriebenes Wachstum – trotz der weltweiten hohen Nachfrage», sagte Spohr der SZ. Ziel sei es, die Qualität zu erhöhen und Beschwerden abzustellen. Spohr: «Wir wollen immer um das besser sein, um das wir aufgrund unseres Standorts teurer sind.»

Das Unternehmen hatte jüngst angekündigt, im Jahr 2024 wieder 95 Prozent des Angebots aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 zu fliegen. Daraus wird nach den Worten Spohrs nun nichts.

Bereits 2022 und 2023 hatte Lufthansa beim Neustart nach Corona die Flugpläne revidieren müssen, weil die eigene Mannschaft und Dienstleister die Anforderungen nicht erfüllen konnten. Zehntausende Flüge wurden frühzeitig abgesagt, der Luftverkehr in Deutschland wuchs nicht so schnell wie in anderen europäischen Ländern.

Situation bei der Swiss

Auch die Swiss war insbesondere im Sommer 2022 von einer erheblichen Kapazitätsreduktion betroffen und musste teils auch kurzfristig Fluganpassungen durchgeben. Und jetzt? Ob auch der Flugplan der Swiss von einer neuerlichen Reduktion betroffen ist, wollte Travelnews von Swiss wissen.

Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott sagt dazu: «Wir haben bereits in der Produktionsplanung berücksichtigt, dass bestimme Flugzeuge aufgrund der Triebwerksthematik nicht zur Verfügung stehen und verschiedene Mitigationsmassnahmen ergriffen. Dazu gehören der Einsatz von Wetlease-Flugzeugen, aber auch Anpassungen bei Abflugzeiten und Flugzeugrotationen.»

Weitere Anpassungen seien aktuell nicht vorgesehen. «Für 2024 planen wir mit einer Kapazität von ca. 96 Prozent des Vorkrisenjahres 2019.» In diesem Zusammenhang erwähnt sie zudem, dass Swiss im Jahr 2023 die stabilste Airline Europas gewesen sei.

Was gegen eine neuerliche Flugplan-Ausdünnung bei der Swiss zudem spricht: die Flotte erhält wieder Zuwachs. Das letzte Flugzeug, das auf dem Langzeitparkplatz abgestellt war, ist wieder zurück im Flugbetrieb. Der Airbus A320 mit der Immatrikulation «HB-IJO» kam am Sonntag aus dem jordanischen Amman zurück und hob heute nach mehr als drei Jahren in der Wüste zum ersten Mal wieder mit Passagieren ab. Swiss hatte infolge der Corona-Pandemie insgesamt 25 ihrer Flugzeuge vorübergehend in Amman parkiert.

(Dieser Artikel wurde mit dem Statement der Swiss ergänzt).

(TN)