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Jürg Müller, Schweiz-Chef von Emirates, stellt den Passagieren eine Premium Economy Class im A380 in Aussicht. Bild: TN

Jürg Müller: «Die Premium Economy im A380 ist ein Quantensprung»

Reto Suter

Seit fast vier Jahrzehnten ist Jürg Müller in der Airline-Branche tätig, seit 16 Jahren als Schweiz-Chef von Emirates. Im «Travel News Talk» erzählt er, weshalb der A380 nach wie vor sein Lieblingsflugzeug ist und wie Emirates in der Schweiz neue Passagiere gewinnen will.

Über 18 Jahre war Jürg Müller bei Swissair und Swiss. Nun ist er seit 16 Jahren Schweiz-Chef von Emirates. Während viele andere Top-Manager häufig den Job wechseln, ist Müllers Lebenslauf – ausdrücklich positiv gemeint – sehr überschaubar.

Er sagt in der neusten Folge des «Travel News Talk»: «Einerseits bin ich ein loyaler Mensch, andererseits finde ich Emirates einen sehr tollen Brand.» Er habe in den vergangenen 16 Jahren nie wirklich Lust verspürt weiterzuziehen. Speziell die Zeit nach der Corona-Pandemie sei für ihn sehr eindrücklich gewesen. «Es war unglaublich, wie schnell wir die Destination Dubai nach der Krise wieder auf Kurs brachten», so der Airline-Manager.

Neues Angebot für Schweizer Passagiere geplant

Derzeit ist Emirates daran, das Interieur von je rund 60 Flugzeugen der Modelle A380 und Boeing 777 umzubauen. Die A380 bekommen eine Premium Economy Class. «Das ist ein Quantensprung», sagt Müller und strahlt. «Ich bin sicher, dass die Schweizer Passagiere sehr gut darauf ansprechen werden.»

Ab wann die Fluggäste ab Genf und Zürich in der Premium Economy Class reisen können, will Müller noch nicht bekanntgeben. «Der grundsätzliche Zeitplan steht. Ich will mich derzeit aber nicht auf die Äste hinauslassen», so der Schweiz-Chef von Emirates.

Travelnews-Redaktor Reto Suter traf Jürg Müller für den Podcast am Hauptsitz von Emirates Schweiz in Glattbrugg. Bild: TN

Der A380 feiert dieses Jahr seinen 15. Geburtstag. Müller bezeichnet den Riesenvogel nach wie vor als sein Lieblingsflugzeug. «Das Fluggefühl ist sehr speziell. Man muss es selbst erlebt haben», schwärmt er. Der Komfort sei nicht nur in der First und der Business Class ausgesprochen hoch, sondern auch in der Economy Class.

Für viele Reisende spiele der Flugzeugtyp eine entscheidende Rolle. «Ich höre immer wieder von Leuten, die unbedingt mit dem A380 fliegen wollen und anhand der Flugzeiten dann auch ihre konkreten Ferienpläne schmieden», erzählt Müller.

Sorgenfalten wegen Verspätungen und Gepäckchaos

Jürg Müller ist nicht nur Schweiz-Chef von Emirates, sondern seit gut fünf Jahren auch Präsident des Board of Airline Representatives Switzerland (B.A.R.). «Die vielen Verspätungen und die Meldungen über nicht eingeladenes oder verloren gegangenes Gepäck schlagen mir auf den Magen», sagt der Airline-Manager.

Nach dem personellen Aderlass in der Corona-Zeit sei es zwar zu erwarten gewesen, dass es eine Weile daure, bis das System wieder hochgefahren sei. «Es hätte für meinen Geschmack aber schon ein My schneller gehen können», so Müller.

Sorgen habe ihm zuletzt auch das Verhalten einzelner Passagiere bereitet. «Es gab regelmässig sehr unschöne Szenen. Passagiere haben vermehrt Mitarbeitende bedroht und teilweise sogar tätlich angegriffen», erzählt der B.A.R.-Präsident. Hier wünschte er sich von den Fluggästen mehr Verständnis für die jeweilige Situation.