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Bahnfahren in Japan wird teurer. Die Japan Railways Group hebt die Preise deutlich an. Bild: Unsplash

Bahntickets in Japan werden massiv teurer

Die Japan Railways Group erhöht ihre Preise für Zugfahrten. Der Preisaufschlag betrifft nicht nur den landesweit gültigen Touristen-Pass. Auch die Preise für die regionalen Bahntickets werden deutlich teurer.

Schnell, sicher und komfortabel: Bahnfahren ist in Japan ein grosses Vergnügen – ab Oktober allerdings ein sehr teures, auch für Touristinnen und Touristen. Sie müssen ihr Ferienbudget komplett neu kalkulieren.

Die landesweit gültigen Bahnpässe werden um bis zu 70 Prozent teurer, wie die «FVW» Abo berichtet. Die Japan Railways Group begründet den happigen Preisaufschlag mit dem Wertverlust des Yen gegenüber anderen Währungen, den gestiegenen Energiekosten und den steigenden Wartungs- und Betriebskosten für das Eisenbahnnetz. In den vergangenen Jahrzehnten waren die Preise kaum gestiegen.

Reisende sollten nun genau prüfen, ob sich der Kauf des Passes für die geplante Reiseroute überhaupt noch lohnt, oder ob Einzeltickets oder regionale Pässe günstiger sind. Diese Empfehlung sollten auch Reisebüros ihren Kundinnen und Kunden mit auf den Weg geben.

Das sind die wichtigsten Neuerungen:

  • Der Sieben-Tage-Pass kostet künftig 50'000 Yen statt wie bis jetzt knapp 30'000 Yen (umgerechnet rund 300 statt 180 Franken).

  • Für den 14-Tage-Ausweis werden 80'000 Yen fällig statt wie bisher etwa 47'000 (umgerechnet 480 statt gut 280 Franken).

  • Für 21 Tage steigt der Preis von 60'000 auf 100'000 Yen (umgerechnet 600 statt gut 360 Franken).

  • Künftig können auch die beiden schnelleren Shinkansen-Züge Nozomi und Mizuho genutzt werden. Dafür fallen allerdings weitere Aufpreise an, je nach Strecke zwischen 20 und gut 50 Franken.

  • Ab dem 1. Oktober wird der Pass nicht mehr an den Service-Schaltern in Japan verkauft. Er kann dann nur noch über die offizielle Website der Japan Railways Group oder über Verkaufsstellen im Ausland erworben werden.

  • Wer zwischen Oktober und Dezember 2023 nach Japan reist, sollte bis Ende September den Pass kaufen. Bis dahin wird er noch zu den alten Konditionen verkauft und kann – unter Beachtung der alten Nutzungsbedingungen – bis Jahresende genutzt werden. Doch Vorsicht: Zwischen dem Kauf des entsprechenden Vouchers und der Einlösung in Japan dürfen maximal drei Monate liegen.

Preisaufschlag auch bei den Regionalpässen

Die Preise für die regionalen Bahnpässe steigen ebenfalls. Allerdings nicht ganz so stark wie bei den landesweit gültigen Tickets. Für den Tokio-Pass sind neu 15'000 statt 10'180 Yen fällig (umgerechnet 90 statt 60 Franken), für den East Tohoku Area Pass 30'000 statt 20'000 Yen (umgerechnet 180 statt 120 Franken), und der East Nagano Niigata Area Pass kostet künftig 27'000 statt 18'000 Yen (umgerechnet gut 160 statt knapp 110 Franken).

Reisende sollten im Voraus genau planen, welche Routen sie in Japan per Bahn zurücklegen wollen. Sind sie nicht täglich unterwegs, kann es sich künftig lohnen, sich für Einzeltickets zu entscheiden statt für den Touristen-Pass.

(TN)