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In Spanien laufen Ermittlungen gegen sieben Billig-Airlines wegen der Aufpreise für Handgepäck. Bild: Adobe Stock

Extra-Gebühr für Handgepäck kommt unter Druck

Sieben Billig-Airlines sehen sich mit Ermittlungen der spanischen Regierung konfrontiert. Die Behörden werfen den Fluggesellschaften vor, unrechtmässige Aufschläge für Handgepäck durchzusetzen.

Die spanische Regierung hat ein Ermittlungsverfahren gegen sieben Billig-Airlines wegen ihrer Kosten für die Mitnahme von Handgepäck eingeleitet. Es sei zu klären, ob es nicht missbräuchlich und unlauter sei, Reisende einen Aufpreis für eine Dienstleistung zahlen zu lassen, die im Allgemeinen als selbstverständlich wahrgenommen werde, erklärte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid.

Behörden erachten Billig-Preise als Täuschungsmanöver

Die Preispolitik von Airlines wie Vueling, Wizzair und Ryanair lasse vermuten, dass es in erster Linie darum gehe, hohe Positionen auf Online-Vergleichsportalen zu erlangen, merkte das Ministerium an. Am Ende fielen die tatsächlich vom Passagier gezahlten Preise häufig deutlich höher aus.

Das Verfahren geht laut der «FAZ» auf eine Beschwerde der spanischen Verbraucherschutzorganisation Facua zurück. Diese erklärte erneut, dass sie die Preispolitik der Airlines für gesetzwidrig halte: «Das Flugsicherungsgesetz legt fest, dass das Luftfahrtunternehmen verpflichtet ist, Gegenstände und Pakete, die der Reisende mit sich führt, kostenlos als Handgepäck in der Kabine zu befördern.»

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Fluggesellschaften begonnen, für die Mitnahme von Handgepäck Gebühren zu verlangen. Kostenlos erlaubt ist dann lediglich eine Handtasche oder ein kleiner Rucksack. 2019 hatte die italienische Wettbewerbsbehörde deshalb Strafen in Höhe von drei Millionen Euro gegen Ryanair und von einer Millionen Euro gegen Wizzair verhängt. Die Strafen wurden aber gerichtlich wieder aufgehoben.

(TN)