On The Move
Offener Brief von Chair Airlines
Mehrstündige Verspätungen bei Chair Airlines und eine dabei ausbleibende Kommunikation haben Reisende und Reisebüros jüngst auf die Palme gebracht, Travelnews berichtete. Jetzt reagiert Chair Airlines mit einem offenen Brief an die Reisebranche und einer Entschuldigung:
«Liebe Partner, liebe Reiseveranstalter & liebe Reisebüros
Wir entschuldigen uns aufrichtig für die Unannehmlichkeiten und möchten gerne zu den Ereignissen wie folgt Stellung nehmen: Ein Ereignis führt bei einer Fluggesellschaft schnell zu Kettenreaktionen.
Wie Sie unweigerlich bemerkten, landete der Flug GM 803 aus Rhodos kommend am Freitag 26.05.23 kurz vor Mitternacht in Mailand auf Grund der Verspätungen, welche tagsüber, wegen technischer Probleme, akkumuliert wurden und entsprechend dazu führten, dass das Nachtflugverbot in Zürich nach 23.30 die geplante Landung nicht mehr zuliess. Nach der Landung in Mailand wurden die Passagiere durch den lokalen Handling Agent über die Gründe der Landung am «Alternate Airport» informiert. Der Transport der Passagiere wäre mit Bussen geplant gewesen, machte aber auf Grund der Verkehrslage am Gotthard keinen Sinn.
Wir positionierten Nachts eine frische Crew nach Mailand, um den Rückflug so zu planen, dass bei Öffnungszeit des Flughafen Zürich am 27. Mai die Passagiere wieder in Zürich sein würden. Aus diesem Grund wurden die Passagiere nicht in ein Hotel gebracht. Die Abflugzeit in Mailand wurde allerdings stark verzögert, da der Flughafen Malpensa und das Handling zu wenig Personal hatten, um die Maschine zur geplanten Zeit abzufertigen.
Dementsprechend startete die Maschine mit mehreren Stunden Verspätung aus Mailand. Ein paar wenige Passagiere hatten einen eigenen Transport per Mietwagen / Zug oder Flug organisiert. Die Aussage, dass wir ohne Passagiere zurückgeflogen sind, müssen wir von uns weisen.
Diese Verspätung hatte wiederum die Konsequenz, dass der Flugplan am Samstag, den 27.05.2023 nicht wie geplant durchgeführt werden konnte und bereits mit erheblichen Verspätungen startete. Davon betroffen war der Flug nach Larnaca, welcher 9 Stunden nach geplanten Schedule abgeflogen ist. Dieselbe Maschine war an diesem Tag auch noch nach Heraklion geplant. Damit wir einen grossen Teil der Passagiere nach Kreta fliegen konnten, haben wir am Samstag eine ACMI-Maschine für den Flug nach Heraklion eingemietet, jedoch war auch diese Maschine von Paris kommend mit Verspätung unterwegs, so dass wir entschieden haben, wohl den Flug von Zürich nach Heraklion durchzuführen, jedoch den Flug Heraklion nach Zürich nicht am gleichen Abend zu operieren. Wir wollten das das Risiko einer nochmaligen Diversion vermeiden. Die Kunden wurden vor Ort in Hotels untergebracht und sind mit einem Sonderflug am Sonntag, 28.05.23 nach Zürich befördert worden.
«Bei gewissen Abläufen und in der Kommunikation besteht Handlungsbedarf.»
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Kommunikation nicht optimal verlief und teilweise verspätet war. Jedoch änderte sich die Ausgangslage durch die Disruption mehrmals. Die Kommunikation an die direkt betroffenen Passagiere wird nicht direkt durch die Chair Airlines durchgeführt, sondern geht über den Handling Agent.
Allgemein lief leider einiges nicht optimal in den letzten Wochen, bedingt vor allem durch die Verspätung der Auslieferung unserer neuen Maschine. Wir hatten einige Herausforderungen zu meistern, was uns aus verschiedenen Gründen nicht immer optimal gelungen ist. Das möchten wir gar nicht schönreden und wir wissen, dass in gewissen Abläufen und in der Kommunikation Handlungsbedarf besteht. Wir durchleuchten gerade die Vorfälle im Detail und arbeiten daran alle Prozesse zu optimieren und wo nötig anzupassen. Eine Task Force hat diesen Prozess ist bereits mit höchster Priorität initiiert.
Wir bedauern die Störung und speziell die unangenehme Situation, deren die Passagiere ausgesetzt waren und der Mehraufwand, welche bei unseren Partnern generiert wurde. In solchen Situationen können wir nicht alles kontrollieren und sind ebenso den Ressourcen der Flugplätze und deren Service-Providern ausgeliefert. Natürlich werden wir diesen Event mit den Passagieren nachbearbeiten und entsprechend auch die Ersatzzahlungen leisten.
Chair Airlines entschuldigt sich aufrichtig bei den Passagieren und den Parntner der gesamten Reisebranche.»
Florian Tomasi, Head of Commercial Distribution & Marketing