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Neue Zahlen zeigen, welche zusätzlichen Destinationen für Direktverbindungen ab Zürich interessant sein könnten. Bild: Flughafen Zürich AG

Hierhin würden sich Direktflüge ab Zürich lohnen

Viele Passagiere müssen auf ihren Flügen in die Ferien oder an einen Geschäftstermin umsteigen. Eine neue Liste des Flughafens Zürich zeigt, für welche Destinationen eine Direktverbindung rentieren könnte.

An fast 190 Städte können Flugpassagiere diesen Sommer ab dem Flughafen Zürich fliegen – ohne umzusteigen. Das sind fast so viele wie vor der Corona-Krise im Sommer 2019. Nur die Frequenzen sind auch diesen Sommer oft noch nicht auf dem Stand von vor der Pandemie.

Der grösste Schweizer Flughafen analysiert regelmässig, welche grösseren Städte noch nicht direkt vom Flughafen Zürich aus bedient werden, obwohl sie ein hohes Verkehrsaufkommen generieren. Dafür wird angeschaut, wie viele Menschen von Zürich mit Umstieg zu den jeweiligen Destinationen fliegen.

Die entsprechende Route unterteilt der Flughafen in drei Kategorien: In jener der «nicht bedienten Routen» finden sich Städte, die gar nicht ab Zürich angeflogen werden. In jener der «ungenügend bedienten Routen» sind Destinationen aufgeführt, zu denen es zwar Direktverbindungen gibt, für die aber immer noch viele Menschen Flüge buchen, bei denen sie umsteigen müssen. In der Kategorie «saisonal bediente Routen» wiederum führt der Flughafen Zürich Destinationen mit hohem Potenzial auf, die derzeit nicht ganzjährig bedient werden.

Viele Umsteigepassagiere nach Bali

Die Liste mit den Zahlen von 2019 und 2022 liegt dem Newsportal «Watson» vor. In der Kategorie der «nicht bedienten Routen» schwingt die beliebte indonesische Ferieninsel Bali obenauf. Im Jahr 2019 flogen fast 50'000 Menschen mit einem Umstieg vom Flughafen Zürich dorthin. Die Zahlen für das Jahr 2022 sind weniger aussagekräftig. Einerseits wegen der Reise-Beschränkungen im Zug der Corona-Krise und andererseits, weil generell weniger Menschen gereist sind als vor der Pandemie.

Mit Ausnahme von Mexico City besteht die Liste ausschliesslich aus Städten in Asien und Australien. Oft handelt es sich um sehr weit entfernte Destinationen, die im Direktflug kaum wirtschaftlich angeboten werden können. Flüge nach Australien sind technisch zwar möglich: Die australische Airline Qantas bietet im Sommer eine Direktverbindung zwischen Rom und Perth respektive Sydney an. Weil auf einer so langen Strecke sehr viel Treibstoff getankt werden muss, kann aber nur wenig Fracht mitgenommen werden, was beispielsweise bei der Swiss eine sehr wichtige Rolle für die Rentabilität einer Route spielt.

Die indonesische Ferieninsel Bali hätte Potenzial für eine Direktverbindung ab Zürich. Bild: Adobe Stock

Bei Denpasar auf Bali dürfte der Anteil von Freizeitreisenden sehr hoch sein. Diese buchen allerdings weniger oft Business oder First Class. Für Airlines wie die Swiss, die den Hub am Flughafen Zürich betreibt, sind die Erlöse aus diesen hochpreisigen Klassen wichtig, um Routen wirtschaftlich betreiben zu können. Viel Geschäftsverkehr dürfte es hingegen in Richtung Mexico City geben.

Was auffällt: Weder Osaka noch Washington D.C. sind auf der Liste zu finden. Die Swiss war 2020 kurz davor, diese beiden Ziele in ihr Streckenportfolio aufzunehmen, doch die Pandemie machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Washington D.C. wird aktuell nur von United Airlines mit Direktflügen ab Zürich bedient.

Bangkok hätte Potenzial für zusätzliche Direktflüge

Bei der Liste der «ungenügend bedienten Routen» des Flughafens schwingt Bangkok obenauf. Trotz Direktflügen reisten 2019 über 60'000 Menschen mit Umstieg in die thailändische Hauptstadt.

Danach folgen Seoul, New York, Tokyo und Delhi. Bei den Passagieren, die auf Umwegen zu diesen Destinationen reisen, dürfte es sich auch um eine preissensitivere Kundschaft handeln, die lieber länger unterwegs ist, als die oft teureren Direktflüge zu bezahlen.

Laut Flughafen-Zürich-Sprecherin Bettina Kunz werden die Daten zum einen von einem Anbieter für so genannte Market Intelligence bezogen und zum anderen auch vom Flughafen selbst erhoben. Die Daten beinhalten Passagiere, die von Zürich indirekt über einen Umsteigeflughafen an die jeweilige Destination fliegen.

(TN)