On The Move

Sebastian Ebel, CEO TUI Group, glaubt nicht an spontane Schnäppchen in diesem Sommer. Bild: TN

TUI-Chef: «Wenig Chancen auf Last-Minute-Aktionen»

Sebastian Ebel rechnet bei kurzfristigen Buchungen mit steigenden Preisen. Eine Kurve nach oben zeichnet sich auch in der Schweiz ab bei den Preisen für Flüge und Pauschalferien.

2023 werde es keinen «Last-Minute-Sommer» geben wie in früheren Jahren, ist TUI-Chef Sebastian Ebel überzeugt. Gerade in Griechenland seien einige Orte fast schon ausgebucht. Zudem stünden weniger Kapazitäten bei Airlines und Flughäfen an, wie aus einem Interview mit der «Bild am Sonntag» (Abo) hervorgeht. «Gerade die Nachfrage nach Urlaubsflügen übersteigt das Angebot. Deshalb wird es diese Billigangebote mit punktuellen Ausnahmen für Marketingaktionen nicht mehr so geben wie früher», sagt Ebel, der vor einem Jahr den Lead bei der TUI Group übernommen hat.

Im ersten Sommer nach der Corona-Pandemie verzeichnet Europas grösster Reiseveranstalter TUI jedenfalls eine aussergewöhnlich hohe Nachfrage. Generell beobachtet Ebel, dass sich die Menschen in Inflationszeiten ein Urlaubsbudget setzten, das sie nicht überschreiten wollten. «Die Preise werden kurz vor Abflug aber eher höher als günstiger sein, weil auch die Hoteliers und Fluggesellschaften wissen, dass kurzfristig immer noch viel gebucht wird.»

Pauschalreisen 25 Prozent teurer?

Von Preiserhöhungen beim Reisen ist auch die Rede in der «NZZ am Sonntag» (Abo). Die Zeitung bezieht sich auf Angaben des Bundesamtes für Statistik und beziffert die Preissteigerungen bei Flugreisen für den Monat April auf 36 Prozent, bei Pauschalreisen auf 25 Prozent. Wer seine Sommerreise schon im Winter gebucht habe, könne sich nun auf die Schultern klopfen, lautet das Fazit. Wer dagegen erst jetzt die Angebote studiere, müsse für seine Ferien tief in die Tasche greifen.

Die Zeitung hat auch bei Kuoni und Hotelplan nachgefragt. Dort klingt es weniger dramatisch. Kuoni erklärt, die Preise für Pauschalreisen lägen für die Sommerferien etwa 15 Prozent höher als vor der Pandemie. Und Hotelplan spricht für eine einwöchige Pauschalreise rund ums Mittelmeer von 6 Prozent höheren Ausgaben.

(TN)