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Das italienische Gourmetparadies Parma ist ab Zürich in fünf Stunden per Direktzug erreichbar. Bild: Adobe Stock

Diese 6 Ziele eignen sich für einen Frühlings-Trip mit dem Zug

Städtetrips mit dem Zug erleben einen Boom. Mike Jakob vom Bahnreisespezialist Railtour-Frantour empfiehlt sechs Reiseziele für Kurzentschlossene, die keine Wünsche offen lassen.

Reisen mit der Bahn ist entspannt und nachhaltig. Man kann sich während der Fahrt kulinarisch verwöhnen lassen und trifft staufrei – in der Regel pünktlich – im Stadtzentrum seiner Wahl ein. Diese Vorzüge machen sich immer mehr Reisende zu Nutze. Städtetrips mit dem Zug sind so gefragt wie selten.

Die Buchungszahlen bei der SBB sprechen hier eine eindeutige Sprache. Gerade die Nachtzüge sind über die Ostertage und in den Frühlingsferien schon sehr gut gebucht. Die gleichen Erfahrungen macht der Bahnreisespezialist Railtour-Frantour Suisse, der Anbieter, bei dem Zugreise und Hotel gleich im Paket buchbar sind. «Die Nachfrage nach Städtereisen, Kurztrips und generell Ferien mit dem Zug ist gross», sagt Verkaufsleiter Mike Jakob. Die Buchungseingänge lägen teilweise deutlich über 2019. «Nach Paris beispielsweise reisen 40 Prozent mehr Passagiere mit dem TGV als vor der Pandemie.»

Der Boom von Bahnreisen hat auch viel mit dem gestiegenen Komfort zu tun. Die Züge werden immer schneller und bequemer. Zudem nimmt die Zahl der Direktverbindungen ab der Schweiz laufend zu. Ab Zürich geht es zum Beispiel ohne Umsteigen nach Bologna, Venedig, Graz oder Kiel an der Ostsee.

Für die Frühlingsferien und die verlängerten Feiertagswochenenden (Ostern, Auffahrt und Pfingsten) gibt es aktuell fast überall noch freie Plätze in den Zügen und den Hotels. Nur einzelne Zugverbindungen sind schon restlos ausgebucht. Aber es müssen ja ohnehin nicht immer die Dauerbrenner wie Hamburg, Amsterdam oder Mailand sein. Viele andere Destinationen sind noch etwas weniger populär, aber genauso eine Reise mit dem Zug wert.

Bahnreisespezialist Mike Jakob erachtet für diesen Frühling folgende sechs Destinationen als besonders empfehlenswert für eine Reise mit dem Zug.

Mannheim – das Paradies für Blumenfans

Für alle Garten- und Blumenliebhaber ist die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim ein Muss. Ab dem 14. April lässt sich bis in den Oktober neben der Blumen- und Garten-Expo auf einer Fläche von 100 Hektaren ein Experimentierfeld für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Zusammenleben entdecken. Die vier Leitthemen der BUGA – Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung – ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausstellung über zwei Parkanlagen.

Diese sind mit einer zwei Kilometer langen Gondelbahn über den Neckar verbunden – eine spektakuläre Aussicht auf Mannheim ist garantiert. Mit der BUGA ist der Beweis erbracht, dass Mannheim nicht nur während des Weihnachtsmarkts spannend ist. Die Stadt ist ab Basel per direktem Zug in zwei Stunden erreichbar. Die Eintrittstickets für die Bundesgartenschau lassen sich bei Railtour bequem dazu buchen.

Die Bundesgartenschau in Mannheim dauert vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023. Bild: Gretz Communications

Sylt – die Perle der Nordsee

Sylt mit dem Zug? Aber klar doch! Nur schon die Anreise über den Hindenburg Damm mit Blick auf die Nordsee und das Wattenmeer ist spektakulär. Um nicht zu lange am Stück im Zug zu sitzen, lohnt es sich, einen Stopover in Hamburg (Fahrzeit ab Zürich ca. neun Stunden) zu machen – beispielsweise für zwei Nächte. Von dort geht's mit dem IC in drei Stunden nach Sylt.

Sylt ist ein Paradies für Geniesser und Kulturinteressierte, Wellnessfreunde und Fans von Lifestyle. Auch landschaftlich bietet die Nordseeinsel Abwechslung: bei Steilküsten, Dünen, dem Wattenmeer und kilometerlangen Stränden mit über 20'000 Strandkörben kommen alle auf ihre Kosten. Den besten Fisch gibt es bei Gosch und den besten Kaffee und Kuchen im Restaurant Kupferkanne.

Sylt bietet landschaftlich enorm viel Abwechslung. Unter anderem kilometerlange Sandstrände. Bild: Adobe Stock

Parma – per Bahn mitten ins Gourmetparadies

Wo liegt das Epizentrum des guten Geschmacks und das Schlaraffenland für alle Feinschmecker? In der Emilia Romagna oder genauer – in Parma. Hier entsteht der feine Parmigiano Reggiano, ein Superstar unter den italienischen Käsesorten. Zudem kommt der würzige Parmaschinken, Prosciutto die Parma, aus der Region. Die Stadt mit den rund 200'000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat viel Geschichte zu bieten. Immerhin ist Parma der Geburtsort von Giuseppe Verdi, der berühmten Arien wie Aida oder Nabucco geschrieben hat.

Die Stadt bietet ausserdem eine grosse Auswahl an Feinschmecker-Läden, kleinen Bistros und Gourmetrestaurants, wo die Apérokultur einen hohen Stellenwert geniesst. Einmalig für Parma sind auch die verschiedenen Lebensmittelmuseen. Unter anderem gibt es ein Pasta-, ein Tomaten- und ein Wurstmuseum. Hungrig zurückreisen ist nach einem Aufenthalt in der Emilia Romagna fast nicht möglich. Parma ist täglich per Direktzug ab Zürich in rund fünf Stunden erreichbar.

Parma hat sich mit seinem reichhaltigen kulinarischen Angebot einen Namen gemacht, wie etwa dem würzigen Schinken. Bild: Adobe Stock

Sestri Levante – mit dem Zug direkt ans Meer

Hier finden Reisende «Bella Italia» vom Feinsten: Sestri Levante begeistert mit zwei märchenhaften Buchten – la Baia del Silenzio und la Baia delle Favole. Die Gemeinde zwischen Genua und La Spezia wird auch die «Stadt an zwei Meeren» genannt, wegen Ihrer Altstadt, die in eine zauberhafte Landschaft eingebettet ist.

Das charmante Küstendorf punktet mit einem extrem milden Klima, herrlich bunten Häusern, engen Gassen und schaukelnden Fischerbooten auf kristallklarem Wasser. Die Altstadt laden kleine Bars, Geschäfte und Vinotheken zu einem Besuch ein. Ab Sestri Levante lassen sich die Cinque Terre oder auch Portofino bequem mit dem Zug entdecken. Via Genua ist Sestri Levante ab Zürich mit einmal Umsteigen erreichbar, Von April bis Oktober gibt es an den Wochenenden sogar einen direkten Zug. Die Fahrzeit beträgt rund sechs Stunden.

Sestri Levante ist bekannt für seine zwei märchenhaften Buchten. Bild: Railtour-Frantour

Wien – in der lebenswertesten Stadt der Welt

Servus in Wien! Der «Economist» hat die Metropole an der Donau wiederholt zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Die österreichische Hauptstadt ist immer wieder einen Besuch wert. Mit seinen formidablen Kaffeehäusern, dem berühmten Schnitzel, den Kunstgalerien und nicht zuletzt als Welthauptstadt der Musik bietet Wien für jede und jeden etwas.

Für alle Kunstliebhaber findet in der Albertina eine grosse Picasso-Ausstellung statt – aus Anlass seines 50. Todestags. Noch bis zum 18. Juni können Interessierte über 18 Gemälde und 70 Werke des Künstlers erleben.

Wien ist auch ideal für Familien mit Kindern, hat es doch unglaublich viel Grün. Mit dem Railjet ist Österreichs Hauptstadt alle zwei Stunden direkt ab Zürich erreichbar. Die Fahrt dauert rund acht Stunden, wobei die Reise durch die Tiroler Alpen und den Arlberg ein Erlebnis ist.

Wird regelmässig zur lebenswertesten Metropole der Welt gekürt: die österreichische Hauptstadt Wien. Bild: Adobe Stock

Dijon – viel mehr als nur Senf

Dijon ist das perfekte Ziel für einen Städtetrip – und mit dem TGV perfekt erreichbar. Sein Name erinnert an das berühmte Weinbaugebiet vor seinen Toren, an Senf und Lebkuchen. Doch die ehemalige Hauptstadt der Herzöge von Burgund hat noch viel mehr zu bieten. Das historische Zentrum, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, birgt viele Schätze.

Ein besonderer Tipp ist die neu eröffnete «Cité de la Gastronomie et du Vin», die sich auf dem historischen Gelände des ehemaligen Hôpital du Saint-Esprit befindet. Die Kultur-, Einkaufs- und Unterhaltungsstätte bietet didaktische und spielerische Ausstellungen über die französische Gastronomie und den Wein. Degustationen sind hier Pflicht. Dijon ist mit dem TGV ab Zürich direkt in knapp zweieinhalb Stunden erreichbar und die perfekte Alternative zu Paris.

Dijon hat kulinarisch und architektonisch viel zu bieten – und ist die perfekte Alternative zu Paris. Bild: Adobe Stock

(TN)