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Ab dem 26. Januar 2023 bedient Air China die Strecke Peking - Genf mit einem A330-200. Bild: CA

Das sind die neuen China-Flüge

Air China fliegt wieder nach Genf, Austrian Airlines erhöht Frequenzen, Lufthansa hält an vier wöchentlichen Flügen fest und die Swiss wartet vorerst noch beobachtend ab. Denn in China schiessen die Corona-Zahlen in die Höhe.

Während der Corona-Pandemie hat China grosse Einreisehürden aufgestellt. Wer trotzdem hinreisen wollte, musste zunächst 21 Tage lang, zuletzt noch fünf Tage lang in Hotel-Quarantäne ausharren. Die internationalen Airlines nahmen ihre Flüge aus dem Programm.

Mit dem mehrheitlichen Wegfall der Einreisehürden per 8. Januar 2023 - trotz eines enormen Anstieges der Corona-Fallzahlen - präsentiert sich die Ausgangslage für Airlines nun wieder neu. Bereits vor einigen Tagen kündigte Austrian Airlines an, den Flugplan auszubauen.

Ab 16. Januar fliegt AUA wieder zweimal pro Woche direkt von Wien nach Schanghai. Mit der zusätzlichen Verbindung montags ab Wien beziehungsweise mittwochs ab Shanghai bedient Austrian die weiterhin erhöhte Nachfrage für Verbindungen von und nach China. Für die Schanghai-Flüge im Einsatz steht eine Boeing 777. Der späte Abflug am Abend mit einer frühen Ankunftszeit in Wien um 04:45 Uhr ermöglicht gute Umsteigemöglichkeiten im Austrian Streckennetz.

Am 26. Januar 2023 nimmt Air China die Flugstrecke Peking - Genf wieder ins Angebot. Einmal wöchentlich, jeden Donnerstag, bedient Air China mit einem Airbus 330-200 den Genf-Flug. Der Flug von der Schweiz nach China erfolgt auf der Strecke Genf - Shenyang.

Swiss wartet noch ab

Lufthansa fliegt aktuell ab Frankfurt viermal pro Woche nach Peking und Schanghai. Und wie beurteilt die Swiss die derzeitige Situation? Wann erfolgt die Wiederaufnahme der Flüge ab Zürich? Die Airline wartet noch ab.

Auf Anfrage von Travelnews sagt Swiss-Sprecher Michael Penzer: «Derzeit fliegt Swiss ab Zürich lediglich reine Cargo-Verbindungen nach Schanghai und Peking. Die Wiederaufnahme von Passagierflügen sowie die Situation in China wird fortlaufend bewertet. Für Swiss ist es wichtig, etwaige Passagierflüge langfristig mit der notwendigen operativen Stabilität durchführen zu können.»

Dass die Nachfrage nach Chinaflügen sehr gross ist, hat neulich Cathay-Pacific-Europachef Kinto Chan im Travelnews-Interview erläutert: «Viele Firmen konnten die letzten fast drei Jahre ihre Partner und Lieferanten in Asien kaum besuchen. Hier ist eine sehr grosse Nachfrage spürbar.»

Corona-Test für Reisende aus China

Noch grösser als die Nachfrage Richtung China ist die Reisenachfrage in China selber. Chinesische Reiseplattformen meldeten unmittelbar nach der Aufhebung der Corona-Restriktionen eine Verzehnfachung der Suchanfragen für Flüge und Hotels im Ausland, und die Anträge für Visa in einige Länder sollen ebenfalls in die Höhe geschossen sein. Als besonders beliebt Reisedestinationen der Chinesinnen und Chinesen gelten Singapur, Japan, Südkorea, Malaysia, USA, Grossbritannien und Australien.

Angesichts einer hohen Zahl von Corona-Infektionen in China führen die USA neue Beschränkungen für Reisende aus China ein. Die US-Gesundheitsbehörde CDC kündigte gemäss «CNN» an, ab dem 5. Januar müssten Flugreisende, die aus China in die USA kämen, vor dem Abflug einen negativen Corona-Test vorweisen. Das gelte unabhängig von der Nationalität der Reisenden und von ihrem Impfstatus. Der Test dürfe nicht älter als zwei Tage sein. Die Testpflicht sei auch vorgeschrieben für Reisende aus den chinesischen Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau.

Italien, Australien, Kanada, Indien, Frankreich, Spanien, Qatar, Malaysia, Taiwan, Südkorea, Japan und Marokko fordern bereits negative Covid-19-Tests für alle einreisenden Passagiere aus China. Grossbritannien führt sie aus Sorge vor einer Virusmutation am 5. Januar ebenfalls wieder ein. Weitere Länder wie Deutschland könnten nachziehen.

Der Flughafen-Verband ACI Europe bedauert die Einreisebeschränkungen. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hätten die Unwirksamkeit dieser Massnahmen in den vergangenen drei Jahren anerkannt. In einem Flugzeug aus China, das am 26. Dezember auf dem Airport Mailand Malpensa landete, wurden gemäss «La Repubblica» 52 Prozent der Passagiere positiv auf Covid getestet.

(GWA)