«Südamerika ist zurück, das macht richtig Freude»

Südamerika ist mit der sich immer weiter entspannenden Lage nach der Covid19-Pandemie wieder gefragt. 2022 lief es nun deutlich besser als in den beiden Vorjahren. «2022 lief gut, wobei es zu Beginn des Jahres noch einige Einschränkungen gab, insbesondere für Grenzübertritte über Land zum Beispiel zwischen Argentinien und Chile», sagt Reto Kindlimann, Chef von Brasa Reisen. Gabriela Stauffer, General Manager bei Dorado Latin Tours ist mit dem Buchungseingang für Costa Rica und Mexiko äusserst zufrieden. «Auch Peru, Ecuador sowie Patagonien und die Atacama-Wüste in Chile haben wieder gut angezogen.»

Costa Rica scheint dieses Jahr ohnehin gefragt gewesen zu sein. Auch bei Latino Travel verkauft sich die Destination besonders gut. «Bei Brasilien sehen wir dagegen noch grosses Nachholpotential», sagt Christian Frey, Product Manager für Lateinamerika und Karibik beim Knecht-Spezialisten.

Bei Travelhouse war neben Costa Rica auch Mexiko nachgefragt. «Vor allem Badeferien an der Riviera Maya und Rundreisen durch die Halbinsel Yucatan», streicht Rene Kluge hervor, der Lead Product Manager Latin America & Caribbean. Brasilien, Argentinien und Chile zeigen insgesamt «eine erfreuliche Entwicklung.» Die Kunden fragten auch Ecuador und Kolumbien wieder vermehrt an.

Buchungsstand 2022

Bei Brasa Reisen vermutet man, das Jahr 2022 mit einem ähnlichen Umsatz wie aus dem Vor-Pandemiejahr 2019 zu beenden, allerdings mit weniger Personalkosten. Bei Dorado Latin Tours sind die Buchungen von Costa Rica und Mexiko über dem Stand von 2019, «das ist sehr erfreulich», sagt Gabriela Stauffer.

Rene Kluge von Travelhouse findet die Buchungslage «sehr erfreulich». Der Reiseanbieter spürt, dass die Reiselust der Schweizer zurückgekehrt ist. Das « Vor-Corona-Volumen» habe man noch nicht ganz wieder erreicht. Auch bei Travelhouse sind die Buchungen für Lateinamerika noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Pandemie, «was aber auch nicht zu erwarten war», sagt Rene Kluge. Hier bildet Costa Rica wieder die Ausnahme.

«Wir sind auf gutem Weg, was die von uns prognostizierten Buchungszahlen angeht. Es wird weiterhin kurzfristig gebucht und wir gehen davon aus, dass dies auch in den nächsten Monaten nach wie vor der Fall sein wird.» So sei es auch nicht möglich, die aktuellen Zahlen mit denjenigen von 2019 zu vergleichen. In der Zeit vor Corona habe man einen Grossteil der Buchungen für das neue Geschäftsjahr bereits Ende November realisiert.

Ausblick auf 2023

Für das neue Jahr interessieren sich die Kunden von Brasa Reisen wieder vermehrt für längere Reisen von zwei bis drei Monaten. Jedoch seien die Buchungen weiterhin eher kurzfristig. «Alle unsere Destinationen werden wieder ungefähr gleich wie vor der Pandemie angefragt, etwas mehr Ecuador und etwas weniger Kolumbien», sagt Reto Kindlimann.

Bei Dorado Latin Tours sind Chile und Argentinien besonders nachgefragt, seit die Einreisebestimmungen gelockert wurden. «Einzelne Regionen – vor allem auch unbekanntere, weniger touristische Gebiete sind jetzt stark nachgefragt», sagt Gabriela Stauffer. Sie ist sehr positiv gestimmt, was den Ausblick für 2023 betrifft. Das Argentinische Hochland, die Puna und die Carretera Austral in Chile seien stark nachgefragt. Brasilien und Panama seien ebenfalls wieder im Trend. «Dadurch ergibt sich bedauerlicherweise auch schon wieder der eine und andere Engpass bezüglich Hotels, Mietwagen und Guides.» Frühzeitig zu buchen sei hier hilfreich. Dennoch: «Südamerika ist zurück, das macht wieder richtig Freude!»

Latino Travel schickt auch 2023 wieder viele Kunden nach Costa Rica. Daneben sind ebenfalls Chile, Argentinien, Peru und Mexiko vermehrt Reiseziele. Als Reisearten seien Mietwagenrundreisen sowie geführte Rundreisen sehr beliebt.

Auch die Kunden von Travelhouse wollen auf Mietwagenrundreisen in Argentinien und Chile. Der Anbieter erhält auch wieder mehr Anfragen für Reisen nach Brasilien, Ecuador und Kolumbien. «Auch Peru kommt Schritt für Schritt wieder zurück, nachdem die Einreisebestimmungen gelockert wurden», sagt Rene Kluge. Er vermutet, das hohe Interesse an Gruppenrundreisen und geführten Rundreisen, sei der Sorge vor kurzfristiger Restriktionen vor Ort oder möglichen Änderungen der Einreisebestimmungen geschuldet.