On The Move
Tested Auf der Costa Smeralda durch den Ferragosto
Endlich wieder Seeluft schnuppern? Ein attraktives Angebot von Costa gesehen und los ging es! Zusammen mit drei Kindern führte die Anreise nach Savona, wo die Costa Smeralda darauf wartete, von uns kennengelernt zu werden.
Die bange Frage: Wie ist es, nach der Corona-Zeit wieder an Bord eines Kreuzfahrt Schiffes zu gehen? Was gelten für Regelungen an Bord? Merke: Die Regelungen der Reedereien ändern sich fast täglich, zwischen den Reedereien gibt es immer noch teils grosse Unterschiede, und es ist auch relevant, welche Zielgebiete angefahren werden. In unserem Fall war lediglich bei der Einschiffung ein negativer Antigen-Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein durfte. Dies war auch für unsere dreijährige Tochter erforderlich. Gemäss Angaben von Costa bestand auch noch eine Impfpflicht für alle Reisenden ab 12 Jahren, doch wollte bei der Einschiffung niemand das Impfzertifikat sehen.
Eine Maskenpflicht existiert an Bord derweil nicht mehr, nur die Angestellten waren durchweg immer mit korrekt aufgesetzter FFP-Maske unterwegs. Corona war nur noch bei wenigen an Bord überhaupt ein Thema.
Etwas gar viele Leute - aber immerhin rücksichtsvoll
Wir waren ausgerechnet zu Zeiten des sogenannten «Ferragosto», dem Höhepunkt der italienischen Ferienzeit Mitte August, an Bord. Was bedeutete, dass das Schiff nahezu ausgebucht war und 4700 Passagiere ihre Sommerferien auf der Costa Smeralda verbrachten. Vorneweg : Ja , es war sehr sehr voll. Eine kleine Notiz habe ich mir allerdings in meinem persönlichen Gedächtnis gemacht, niemals mehr während des Ferragosto eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Die Folge war nämlich, dass man in den überfüllten Buffetrestaurants in nur mit Mühe einen freien Tisch ergattern konnte. Wenn man diesen gefunden hatte, dann ging das Anstehen los, denn aufgrund von Corona (hier hat man es noch gemerkt) war eine Selbstbedienung nicht möglich - es war zwar alles in Buffetform, doch wurden von Mitarbeitern die Speisen geschöpft. Kleine Anmerkung: Natürlich hat man jederzeit die Möglichkeit, bei allen Mahlzeiten auch im A-la-Carte-Restaurant Platz zu nehmen, entspannt am reservierten Tisch mit einem Top-Service. In den normalen Restaurants ist es inklusive. Die haben mittags auch auf. Nur Spezialitäten sind nicht inkludiert.
Ebenfalls immer voll waren die Decks. Wer sich an die Temperaturen im August hier in der Schweiz erinnert, kann sich vorstellen, dass die Temperaturen im Mittelmeer nicht besser waren. Ja, es war einfach nur heiss, was bedeutet, dass die Pools überfüllt waren – und für die grosse Anzahl an Gästen waren die Pools leider auch etwas zu klein dimensioniert. Ebenfalls vermisst habe ich einen Poolbereich für Kleinkinder, den es aber auf anderen Schiffen von Costa gibt. Mit einer Dreijährigen in die Pools zu gehen war teilweise sehr schwierig, da Rücksichtnahme bei älteren Kindern und Jugendlichen nicht immer ein Thema war.
Immerhin: Sitzmöglichkeiten und Liegen waren ausreichend vorhanden. Ein kleines Lob an die italienischen Mitreisenden, die Liegen immer «freigegeben» haben, wenn sie nicht mehr benötigt waren, statt diese über den ganzen Tag mit Handtüchern zu blockieren.
Tolle Städte
Aber natürlich bestand die Kreuzfahrt nicht nur aus Essen und Sonnenbaden. Runter von Bord und Land und Leute geniessen – bei Städten wie Barcelona und Palma durchaus reizvoll, da die Städte in kostengünstiger Taxinähe vom Hafen entfernt sind. Zu Corona-Zeiten waren Landgänge bei den Reedereien nur mit den Ausflügen möglich, die man im Vorfeld buchen musste. Ausflüge auf eigene Faust waren nicht machbar. Das hat sich jetzt geändert. Und trotz der Hitze war dies auch in den Städten durchaus zu merken - diese waren voll, die Schlangen an den Taxiständen zeitenweise recht lange.
Absolut begeistert war ich von Palermo, vorbei an den Ausflugsverkäufern und nach nur wenigen hundert Metern war man in der Fussgängerzone mit einem Mix aus Cafes, Shops und Strassenhändlern, und das alles im schönsten süditalienischen Flair.
Auch ohne Landgänge war es kein Problem, den Tag gut auszufüllen – in einer der zahlreichen Bars an Bord, beim Animationsprogramm und abends bei den Shows. Auch hier wieder das Problem mit dem etwas überfüllten Schiff - aber die Shows, die geboten wurden, waren wirklich aussergewöhnlich gut. Leider sprach «Peppa Wutz» beim Kinderevent nur Italienisch, aber mit solchen Feinheiten muss man wohl auf einem italienischen Schiff rechnen. Immerhin sind gerade kleine Kinder durchaus in der Lage, sich mit anderen Kleinkindern zu unterhalten – obwohl jeder eine andere Sprache spricht. Ein Phänomen, das wir öfters bei unserer Dreijährigen beobachten konnten.
Ein dickes dickes Kompliment muss an dieser Stelle den zahlreichen Mitarbeitenden an Bord der Smeralda ausgesprochen werden. Sei es der Cabin Service, die Mitarbeitenden in den Restaurants und den zahlreichen Bars, sie waren alle unglaublich freundlich und zuvorkommend. Es ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar, wie die Kellner in unserer Lieblingsbar uns nach dem zweiten Tag beim Namen kannten und ab dem dritten Tag dann unsere Lieblingsgetränke wie aus Zauberhand vor uns standen, sobald wir die Bar nur betraten. Die Kabinennummer, auf welche die Getränke gebucht wurden, hatten sie sich auch bereits gemerkt. Und das bei weit über 4000 Gästen an Bord!
Unser Fazit – Kreuzfahren ist fast wieder wie vor Corona. Es ist immer noch so schön, es ist wieder so unterhaltsam – und die Schiffe sind wieder voll. Vielleicht werden wir künftig besser auf die Reisezeit achten. Costa zum Ferragosto wird es wohl nicht mehr werden. Aber wir werden sicher wieder auf den Weltmeeren unterwegs sein, denn nichts ist für mich so erholsam wie etwas «Vitamin Sea», an Bord eines Schiffes über das Meer sehen zu können.