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Monaco will auch beim Kreuzfahrtgeschäft noch exklusiver werden. Bild: AdobeStock

Monaco will keine grossen Kreuzfahrtschiffe mehr

Das Fürstentum Monaco hat auf diesen Sommer hin seine Kreuzfahrtpolitik geändert, indem es grossen Kreuzfahrtschiffen den Zugang verweigerte, dafür seine Arme weit für kleinere Luxus-Kreuzfahrtschiffe öffnete. Eine Rechnung, die für den Ministaat aufgehen könnte.

Monaco ist der zweitkleinste Staat der Welt, und gleichzeitig der am dichtesten besiedelte. Hier wohnen gerade mal 40'000 Einwohner, davon vier Fünftel noch nicht mal Monegassen - aber fast alle gut betucht, denn Monaco ist eine Steuerparadies-Enklave im Herzen des sonnigen Süden Frankreichs. Direkt am Meer gelegen, verfügt Monaco natürlich auch über einen grossen Hafen. Doch in diesen dürfen seit diesem Sommer und der Rückkehr des Cruise-Geschäfts nach der Pandemie keine grossen Kreuzfahrtschiffe einlaufen.

Also solche mit 300+ Metern Länge und 3000 oder 4000 Passagieren an Bord, die zumeist in der Bucht von Monaco ankern mussten. Denn das seit diesem Frühjahr in Kraft getretene Gesetzt schrieb vor, dass nur noch Kreuzfahrtschiffe von weniger als 250 Metern Länge und mit maximal 1250 Passagieren erlaubt sind. Das sind in der Regel Schiffe der Luxus- oder Superior-Kategorie.

Möchte Monaco einfach seinen Ruf als exklusive Luxusdestination stärken? Gewiss, das wurde von Olivier Lavagna, dem CEO der Hafenbehörde von Monaco, auch so bestätigt. Doch es gebe auch einen Umweltaspekt: So wolle man das Anlegen von Schiffen im Hafen bevorzugen, mit weniger Liegeplätzen vor der Küste, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Damit nicht genug: Das Kreuzfahrtgeschäft im Fürstentum wird neu von Mitte November bis Ende März verboten sein, d. h. für fast fünf Monate - im Vergleich zu bisher zwei Monaten (Januar und Februar). Man verspricht sich eine Reduktion der Emissionen in unmittelbarer Nähe zur Stadt von rund 30 Prozent.

Weiter gehe es um den Versuch, Monaco als «Starthafen» zu etablieren, wo Kreuzfahrten beginnen und/oder enden. Das hat den Vorteil, dass viele Cruise-Passagiere noch etwas länger in der Stadt verweilen und vielleicht dann auch mal zurückkehren, nicht zwingend im Rahmen einer Kreuzfahrt.

Es ist gewagt, was Monaco hier macht. Cruise-Touristen machten vor der Pandemie rund 10 Prozent des Jahresumsatzes allein der Hafenbehörde aus, und liessen Millionen in der Stadt liegen. Doch die Reduktion der Anlaufkapazität und die Verkürzung der Cruise-Saison lassen die Zahl der Anläufe sinken. In diesem Jahr werden 137 Anläufe erwartet, während 2019 noch 165 Anläufe stattfanden, die fast 200'000 Kreuzfahrtpassagiere ins Fürstentum spülten. Diese gaben rund 20 Millionen Euro in Geschäften, Restaurants oder Casinos aus. In diesem Jahr dürften die Einnahmen tiefer liegen. Doch das reiche Monaco dürfte es verkraften können.

(JCR)