Über peinliche Annullationen und das Einüben von Gelassenheit

Reisen sei komplizierter geworden. Franco Muff, der Ombudsman der Schweizer Reisebranche, nennt im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» die Flugstreichungen der Airlines, zu wenig Personal an den Flughäfen, den Ukraine-Krieg und Corona als Gründe für das aktuelle Chaos. Auch die Medien kritisiert er, denn sie würden das Thema unnötig aufblasen.

Die zahlreichen Flugannullierungen der Swiss seien laut Muff «peinlich». Und für einen Europaflug drei Stunden früher am Flughafen sein zu müssen, findet er unzumutbar für die Passagiere. Doch sein Blick auf die Zukunft ist dennoch zuversichtlich. Sobald wieder genug Personal an Flughäfen und bei den Airlines beschäftigt sei, würde sich alles wieder einpendeln. Nur die hohen Preise könnten die Menschen in Zukunft vom Reisen abhalten.

Reisenden rät Muff von individuell geplanten Reisen ab. Wer jetzt eine Pauschalreise über ein Reisebüro mit Kundengeldabsicherung, beispielsweise über den Garantiefonds, bucht, sei optimal geschützt. Veränderungen von Veranstalterseite oder stornierte Flüge fallen unter die Bestimmungen des Schweizer Pauschalreisegesetzes. Der Veranstalter müsse helfen und in den meisten Fällen die Kosten tragen. Bei online selbst zusammengestellten Reisen trage hingegen der Reisende das volle Risiko.

Ansonsten gibt sich Muff entspannt. Im Büro des Ombudsman merke man derzeit noch nichts vom aktuellen Chaos. Es ist überwiegend noch mit ausbleibenden Rückerstattungen von Airlines aus der Zeit der Corona-Pandemie beschäftigt. Doch Beschwerden kämen oft zeitverzögert bei ihnen an.

Die wahrscheinlich wichtigste Empfehlung von Franco Muff an alle Reisenden in der heutigen Zeit: Gelassenheit üben und sich nicht über alles aufregen.