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«Die Zuverlässigkeit von Emirates ist ein klarer Wettbewerbsvorteil»

Jean-Claude Raemy

Man sieht sie wieder so oft am Himmel wie früher, die Emirates-Flugzeuge, die in Zürich und Genf starten und landen. Wie läuft es eigentlich bei der Golf-Airline und ist diese ein sicherer Partner? Travelnews hat sich dazu mit Jürg Müller, Country Manager Switzerland von Emirates, unterhalten.

Herr Müller, seit Kurzem fliegt Emirates wieder im Double-Daily ab Genf, und natürlich schon länger auch zweimal täglich ab Zürich. Ist die Nachfrage dermassen gut?

Ja, seit dem 1. Juli 2022 und der dann erfolgten Verdoppelung unserer Genf-Frequenzen sind wir in Bezug auf die Anzahl täglicher Flüge in der Schweiz wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Die Nachfrage war schon längere Zeit sehr gut – Dubai war während Corona bekanntlich die Topdestination für Schweizer Reisende, gefolgt von den Klassikern im Indischen Ozean. In den letzten Monaten wurde der Destinationsmix glücklicherweise wieder viel breiter, wir sehen eine enorme Nachfrage für alle Regionen. Genauso wichtig und erfreulich ist das stark zunehmende Incoming-Geschäft, was nicht nur uns, sondern auch die Schweizer Hotellerie und generelle Wirtschaft freuen wird.

Welche Ziele sind ab der Schweiz besonders gefragt über Dubai hinaus? Und wie hoch ist eigentlich der Anteil jener, die zielrein nach Dubai fliegen?

Stark nachgefragt sind die Ziele im Indischen Ozean - Malediven, Mauritius, Seychellen - sowie Indien, Thailand, Australien, Bali, Vietnam und Südafrika. Wir nähern uns wieder dem Verhältnis 40:60, also 40 Prozent zielrein nach Dubai, 60 Prozent via Dubai zu einem anderen Ziel in der Welt. So ähnlich war es vor Corona. Während der Pandemie war dieses Verhältnis mehr als umgekehrt, natürlich aufgrund von Einreiseverboten, aber eben auch weil Dubai enorm stark nachgefragt wurde, was übrigens immer noch der Fall ist.

Wie gut hat sich der Geschäftsreiseverkehr erholt?

Wir beobachten eine stetig wachsende Nachfrage und gehen davon aus, dass diese nach den Sommerferien nochmals sehr stark zulegen wird. Gerade in unseren Zielregionen sind persönliche Treffen immer noch enorm wichtig, das wird sich nicht grundlegend ändern. Das wird zwar alles etwas länger dauern, aber ich bin überzeugt davon, dass wir das alte Niveau in absehbarer Zeit wieder erreichen werden.

Zum Fluggerät: Womit wird überhaupt geflogen?

Zwei mal ab Genf mit der Boeing 777-300ER, sowie zwei mal ab Zürich mit dem immer noch äussert beliebten Airbus A380 am Nachmittag und der 777-300ER am Abend - wobei ein Upgrade auf die A380 auch hier in Planung ist. Stand heute sollte dies ab Ende März 2023 erfolgen.

«Ab Ende März 2023 sollte Zürich wieder zwei Mal täglich mit dem A380 angeflogen werden.»

Der A380 ist tatsächlich plötzlich wieder «in» bei diversen Fluggesellschaften. Ist das für Emirates als weltgrösstem Anbieter von Verbindungen mit diesem Flugzeugtyp eine gewisse Genugtuung?

Ja, natürlich. Wir haben immer an den Airbus A380 geglaubt und die grosse Nachfrage nach unserem Flagship-Produkt beweist das tagtäglich. «Our customers love it!» Im Moment sind bereits wieder 66 A380 nach 33 Zielen im Einsatz, an der Planung für die restliche Flotte wird momentan gearbeitet.

Noch etwas zum Produkt: Wie gut kommt eigentlich die neue Premium Economy an?

Der Verkauf dieses tollen neuen Produkts ging am 1. Juni los und betrifft zuerst einmal die Strecken von London Heathrow und Paris CDG nach Dubai und von Dubai nach Sydney, jeweils ab dem 1. August 2022. Ab Dezember folgt dann auch Christchurch als Verlängerung von Sydney. Stand heute sind 6 unserer neuesten A380 mit der Premium Economy ausgerüstet, ab November planen wir ein Retrofit-Programm für weitere 120 Flugzeuge - 67 A380, 53 Boeing 777. Die ersten Rückmeldungen unserer Kunden sind phantastisch. Auch wenn wir den Zeitpunkt für eine Einführung in der Schweiz noch nicht kennen: Wir freuen uns und wissen, dass wir gerade im Schweizer Markt damit erfolgreich sein werden.

Wir müssen natürlich auch aktuelle Probleme im Luftverkehr ansprechen. Die Preise fürs Fliegen sind generell im Steigen begriffen. Wie sieht das bei Emirates aus der Schweiz heraus aus? Was sind Ihre Erwartungen für die Preisentwicklung mittel- bis langfristig?

Der massiv gestiegene Ölpreis hat auch uns dazu bewogen, die Preise dementsprechend – moderat – zu erhöhen. Wir sind aber überzeugt davon, und unsere Verkaufszahlen beweisen das, dass unsere Tarife weiterhin attraktiv sind und Emirates ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet. Ich muss hier anfügen, dass die momentane Wahrnehmung in der Öffentlichkeit in Bezug auf Flugpreise sehr stark vom Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage getrieben ist, also von der Verknappung.

Genau diese Schere zwischen hoher Nachfrage und knappem Angebot führt bei vielen Airlines zu operativen Problemen. Wie würden Sie den aktuellen Flugbetrieb bei Emirates umschreiben?

Sehr stabil und zuverlässig, was für die Flugoperation sowie den bestens funktionierenden Hub Dubai gilt. Das ist aktuell sicherlich ein Wettbewerbsvorteil.

«Emirates fliegt bereits wieder 90 Prozent aller Vor-Pandemie-Destinationen an.»

Ein Wettbewerbsvorteil, der auch vom Trade wahrgenommen wird?

Das scheint der Fall zu sein.

Gibt es eigentlich neue spannende Flugziele, die für Schweizer von Interesse sein könnten und von denen man wissen muss?

Emirates fliegt bereits wieder 90 Prozent aller Vor-Pandemie-Destinationen an. In den nächsten Monaten wir der Fokus eher auf eine Erhöhung der Frequenzen und/oder Kapazitäten zu diesen Zielen liegen, auch um die Konnektivität über unseren Hub in Dubai zu erhöhen. Newsseitig gibt es für den Schweizer Markt wenig. Vor Kurzem haben wir einen täglichen Flug zwischen Dubai und Tel Aviv eingeführt...

Zum Schluss: Emirates Schweiz feiert bald ein Jubiläum...

Ja! Am 2. August 2022 feiern wir unser 30-jähriges Jubiläum in der Schweiz. Der Erstflug von Dubai nach Zürich erfolgte am 2. August 1992. Wir sind stolz auf diesen Meilenstein und das ganze Team von Emirates Schweiz bedankt sich bei seinen Kunden und Vertriebspartnern für die Treue und Unterstützung in all diesen Jahren. Das werden wir natürlich auch gebührend feiern.