On The Move

Mit der Fähre zum Ferienziel? Offenbar für immer mehr Reisende eine willkommene Option. Bild: Moby Lines/Cruise & Ferry Center

Das Cruise & Ferry Center befindet sich auf Erfolgskurs

Jean-Claude Raemy

Nach weniger als der Hälfte des Geschäftsjahres ist der Umsatz bereits höher als 2019. Inhaberin Rebecca Giger-Senn erklärt, weshalb es aktuell so gut läuft.

Rebecca Giger-Senn

Beim Gespräch mit Travelnews ist Rebecca Giger-Senn, seit fast genau vier Jahren Inhaberin des Cruise & Ferry Center in Muri AG, frohen Mutes. Ihr Unternehmen unterstreicht, wie stark der Rebound des Tourismus aktuell ist. «Wir haben in der Kalenderwoche 23 bereits den Umsatz von 2019 übertroffen», frohlockt sie. Nach weniger als der Hälfte des Kalender- bzw. Geschäftsjahres ist also der Umsatz bereits so hoch wie im Gesamtjahr 2019, welches laut Giger-Senn «ein sehr gutes Jahr» war.

Welche Gründe sieht die Unternehmerin für den aktuellen Höhenflug? «Fähren als Ferienoption gewinnen immer mehr an Bedeutung», holt sie aus, «was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Wegen der Pandemie sind Selbstfahrerreisen höher im Kurs, daran haben offensichtlich die klar höheren Benzinpreise nichs geändert. Die individuelle Fortbewegung, an Land auch mit weniger Kontrollaufwand als über den Luftweg verbunden, ist für viele zur neuen Reisenormalität geworden. Aber natürlich gibt es noch sehr viel Potenzial, denn viele Reisende auf Mittelmeerinseln konsultieren immer noch ausschliesslich Flugverbindungen. Hier spielen die Reisebüros eine sehr wichtige Rolle für uns. Manche Reisebüropartner sind wirklich stark im Anbieten von Fähr-Alternativen, und können damit auch gutes Geschäft machen.»

Ein weiterer wichtiger Wachstumstreiber war aber auch die vor rund einem Jahr lancierte neue Online-Buchungsoption. «Dieses Investment hat sich voll ausbezahlt», erklärt Rebecca Giger-Senn. Bereits kurz vor der Pandemie war der Auftritt des Unternehmens komplett überarbeitet worden. Diese Initiativen machen sich jetzt nach zwei natürlich mageren Jahren bezahlt, wovon auch Reisebüros profitieren können, wie Rebecca Giger-Senn an dieser Stelle schon festhielt.

Ein soziales Unternehmen

Der Erfolg ist derart gross, dass das Team in Muri nun aufgestockt wird. Ab August wird eine weitere Person das Cruise & Ferry Center verstärken. Wer es ist, verrät Giger-Senn noch nicht, doch werde es «eine weitere Mutter im Teilzeitpensum» sein. Aktuell sind insgesant sieben Personen beim Cruise & Ferry Center angestellt, allesamt in einem Teilzeitpensum zwischen 40 und 80 Prozent, darunter fünf Mütter. Dazu erklärt Rebecca Giger-Senn: «In vielen Tourismusunternehmen ist es möglich, zeitlich und örtlich weitgehend flexibel zu arbeiten. Ich verstehe nicht, weshalb Stellenangebote im Tourismus immer noch so oft für 80- bis 100-Prozent-Stellen sind. Die Motivation bei meinem Team ist wirklich top und die Flexibilität wird geschätzt, was der Produktivität zuträglich ist.»

Wer Interesse hat: Per Oktober wird eine Stelle im Cruise & Ferry Center frei. Das Pensum liegt bei 60-80 Prozent, je nach Wunsch. Es handelt sich nicht um eine neue Stelle, sondern um einen Abgangs-Ersatz.

An Herausforderungen wird es nicht fehlen. Aktuell sind beim Cruise & Ferry Center bereits 11 Fährgesellschaften buchbar, doch sei man dran, weitere Fährgesellschaften anzubinden. Im Fokus sind hierbei die Kanaren und die Balearen, aber auch Norwegen. Im August will Rebecca Giger-Senn dann auch wieder auf Tour zu den Reisebüros. Möglicherweise mit News zu weiteren einfach buchbaren Fährprodukten. Sicherlich aber mit Good News zum Unternehmen allgemein.