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Flugzeuge von Saudia, in Genf bereits üblich, werden nun auch am Flughafen Zürich regelmässig zu sehen sein. Bild: Victor Silvis

Saudia lanciert Flüge von Zürich nach Riad

Jean-Claude Raemy

Der saudische Carrier wird ab August zwei Mal wöchentlich zwischen der saudischen Hauptstadt und der Limmatstadt verkehren. Das freut auch die Incoming-Szene.

Die saudi-arabische Fluggesellschaft Saudia kommt nach Zürich! Das vermeldet diese selber in einer Pressemitteilung. Der Flughafen Zürich bestätigt auf Rückfrage von Travelnews diesen Sachverhalt und liefert noch einige Details dazu.

Ab dem 3. August 2022 wird Saudia (SV) jeweils am Mittwoch und Sonntag den Flughafen Zürich mit einem Airbus A320 bedienen. Dieser bietet 90 Plätze in Economy und 20 in Business. Die Flüge aus Riad landen um 14.05 Uhr in Zürich (Flug SV235) und verlassen den grössten Schweizer Flughafen wieder um 15.20 Uhr (SV234) in Richtung Saudi-Arabien. Die Flüge sind aktuell zwar noch nicht buchbar, aber die Slots sind im System ersichtlich. Es ist übrigens nicht die erste Direktverbindung in die Schweiz: Bereits seit Jahren fliegt Saudia auch Genf an und verbindet die Rhônestadt täglich entweder mit Riad oder mit der saudischen Küstenstadt Jeddah.

Rolf Hancock

Rolf Hancock (Aviation Development, Flughafen Zürich) erklärt gegenüber Travelnews: «In den in Saudi-Arabien heissen Sommermonaten erwarten wir primär touristischen Inboundverkehr. Die touristische Öffnung Saudi-Arabiens und hierfür laufende Bauprojekte wie Neom führen aber bereits heute schon zu einer erhöhten Business Nachfrage in Richtung Saudi-Arabien, welche in den nächsten Jahren von steigender Leisure-Nachfrage begleitet werden dürfte.»

Simon Bosshart

Simon Bosshart, Leiter Märkte Ost bei Schweiz Tourismus, zeigt sich auf Anfrage von Travelnews erfreut über die neuen Flüge: «Schweiz Tourismus ist schon lange in Saudi-Arabien aktiv und wir sind über diese neuen Direktverbindungen nach Zürich sehr erfreut. Gäste aus Saudi-Arabien machen etwa 30 Prozent des Aufkommens von Touristen aus dem Raum GCC [Gulf Cooperation Council, also die Golfstaaten im weitesten Sinn; Anm.d.Red.] aus, auf Augenhöhe mit den Emiraten. Im Jahr 2019 verzeichneten wir in der Schweiz 320'000 Übernachtungen von Besuchern aus Saudi-Arabien; diese Zahl wird möglicherweise bereits 2022 schon wieder erreicht, und aufgrund der wirtschaftlichen Stärke von Saudi-Arabien und der exzellenten Anbindungen rechnen wir in den kommenden Jahren mit einem jährlichen Besucherwachstum von 10-20 Prozent aus dieser Region.»

Laut Bosshart sei Saudi-Arabien gar ein «Fokusland» für Schweiz Tourismus. Unter anderem wird es in den kommenden Jahren einige Grossanlässe geben, die von Interesse sind: Von Festivals und der Ausrichtung der World Combat Games in Riad im kommenden Jahr, über das Jubiläum zu 70 Jahren bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Saudi-Arabien im Jahr 2026, bis hin zu - wer weiss? - der Ausrichtung der World Expo im Jahr 2030, für welche sich Saudi-Arabien offiziell beworben hat.

Ein neuer Hub am Golf

Hintergrund der neuen Flüge ist die neue Tourismusstrategie von Saudi-Arabien, welche sowohl darauf abzielt, Touristen nach Saudi-Arabien zu locken, als auch Saudis in die Welt zu bringen, und nicht zuletzt zum Ziel hat, Saudi-Arabien zu einem weiteren wichtigen Luftfahrt-Hub am Golf zu machen. Es ist ja nicht so, dass die Flüge nur nach Riad führen: Mit Saudia sind via Riad zahlreiche neue Verbindungen, vor allem in den asiatischen Raum, möglich und somit für den Schweizer Reisemarkt interessant.

Insgesamt hat Saudia denn auch nicht nur Zürich neu ins Programm aufgenommen, sondern im Rahmen einer Vereinbarung mit dem saudischen «National Air Connectivity Program» auch Flüge zu drei weiteren internationalen Zielen, darunter eine Verbindung von Barcelona nach Jeddah. So werden mehr als 60'000 neue Sitzplätze pro Jahr zwischen Saudi-Arabien und diversen Tourismuszielen, darunter eben die Schweiz, angeboten.

Zusätzlich zu Zürich und Barcelona nimmt Saudia in diesem Jahr 10 neue Strecken in ihr Streckennetz auf, darunter auch neu eröffnete Städte: Amsterdam (Niederlande), Entebbe (Uganda), Bangkok (Thailand), Marrakesch (Marokko), Malaga (Spanien), Moskau (Russland), Peking (China), Mykonos (Griechenland), Seoul (Südkorea) sowie demnächst Chicago (USA).

Die Vereinbarung wurde von Kapitän Ibrahim Koshy, dem CEO der Saudia Air Transport Company (4.v.l.) und Khalil Lamrabet, dem CEO des National Air Connectivity Program, unterzeichnet (3.v.r.) unterzeichnet. Bild: Saudia