Here & There
Das ist die «Not-To-Go-List» 2018
Heute gibt es zu ziemlich jedem Thema den entsprechenden Reiseführer. Auch für Orte, die man als Tourist meiden sollte. Nicht, weil sie nicht schön oder eine Reise wert wären – sondern weil man als Reisender eine Verantwortung trägt. Für sich selber wie auch für das Reiseland.
Dieser Überzeugung sind jedenfalls die Autoren des Reiseführers Fodor's No List. Dabei geht es ihnen darum, dass man manchmal auch zu denen, die man liebt, nein sagen muss.
Und hier sind die zehn Ziele, die umsichtige Reisende gemäss Fodor in diesem Jahr meiden sollten:
1. Galapagos-Inseln
Dank ihrer Abgeschiedenheit bieten die Inseln eine weltweit einzigartige Flora und Fauna. Aber dadurch sind die Ökosysteme auch sehr anfällig auf äussere Einflüsse. Die ecuadorianische Regierung hat zwar strenge Artenschutz-Gesetze eingeführt, die aber von vielen Touristen missachtet werden. Von Besuchern eingeschleppte Mikrokulturen, können einheimischen Pflanzen- und Tierarten ausrotten.
2. Amsterdam, Venedig & Peru
Zu viele Touristen an einem Ort zählt man nicht nur in Venedig und Amsterdam. Auch Perus Regierung musste kürzlich die Besucherströme auf dem Machu Picchu regulieren. Diese Destinationen brauchen laut Fodor 2018 eine Auszeit von den Touristen.
3. Taj Mahal, Indien
Das Mausoleum aus dem 17. Jahrhundert ist unbestritten ein Werk von grossartiger Schönheit. Die Archeological Survey of India stellte aber fest, dass die Kuppel des Taj Mahals sowie die vier Minarette eine Schlammpackung nötig haben - zur Reinigung der vergilbten Oberflächen. Die Arbeiten sollen im März 2018 beginnen. Zeit, um dem Prachtbau eine Pause zu gönnen.
4. Phang Nga Park, Thailand
Smaragdgrünes Wasser, versteckte Buchten, weisse Sandstrände – Thailand gilt als wahres Paradies. Nur mit dem Ansturm kommen die vielen faszinierenden Inseln schlecht klar. Nicht nur «The Beach» muss zwischen Juni und September aufgrund beschädigter Korallenriffe für Touristen schliessen, auch der Phang Nga Nationalpark - bekannt als «James Bond Insel» - braucht Erholung und hat sich deshalb in diesem Jahr eine Auszeit verdient.
5. Myanmar
Ganz klar: Myanmar bietet eine Fülle von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Aber leider geht das Militär mit einem Teil der Bevölkerung alles andere als freundlich um. Die UNO beschreibt die Menschenrechtsverletzungen als Musterbeispiel für ethnische Säuberungen. In den letzten Monaten sind mehr als 600‘000 Rohingya, Mitglieder der lokalen ethnischen muslimischen Minderheit, ins benachbarte Bangladesch geflohen. Grund genug, das Land zu meiden.
6. Mount Everest
Der Aufstieg ist einfach zu gefährlich und zu teuer. Sechs Menschen starben allein im Jahr 2017 auf Klettertouren, rund 200 Leichen liegen irgendwo gefangen in Schnee und Eis. Und sie haben einen hohen Preis dafür bezahlt: Die Besteigung kostet je nach Ort, den man erklimmen will, zwischen 25‘000 und 45‘000 USD.
7. Missouri, USA
Der US-Bundesstaat steht auf der No-go-Liste, da das Land in Sachen Menschenrechte und Diskriminierung immer wieder mit Negativ-Schlagzeilen auffällt. Kalksteinhöhlen, Budweiser und Jazz hin oder her: Missouri sollte von Touristen mit Vorsicht genossen werden.
8. Honduras
Das Paradies für Taucher weist eine der höchsten Mordraten der Welt auf. Das Land gilt als alles andere als sicher. Und auch bei der Liberalität happert's: Homosexualität beispielsweise wird verfolgt.
9. Chinesische Mauer / Peking
Die Chinesische Mauer gehört zu den sieben Weltwundern und ist sicherlich eine architektonische Meisterleistung. Trotz der Tatsache, dass sie fast zwei Jahrtausende überlebt hat, ist die Grosse Mauer von Bergbau, Erosion, Graffitis und zu vielen Touristen bedroht. Die besten erhaltenen Abschnitte der Mauer können über Peking erreicht werden. Eine Stadt, die im 2017 vor allem durch hohe Luftverschmutzung auffiel. Es galt die höchste Alarmstufe rot.
10. Kuba
Amerikaner dürfen das Land nur unter erschwerten Bedingungen bereisen. Für alle anderen Nationen ist die Reise kein Problem. Da Fodor aber seinen Sitz in den USA hat, setzt er Kuba auf die Liste.