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Dieses Jahr sollte auf eine Fahrt in Venedigs berühmten Gondeln verzichtet werden. Bilder: Pixabay/Fotolia

Das ist die «Not-To-Go-List» 2018

Der Reiseführer «Fodor's No List» nennt jedes Jahr die Reiseziele, die Reisende zum Schutz der Destination, wegen Sicherheitsproblemen oder aufgrund zu vieler Touristen meiden sollten.

Heute gibt es zu ziemlich jedem Thema den entsprechenden Reiseführer. Auch für Orte, die man als Tourist meiden sollte. Nicht, weil sie nicht schön oder eine Reise wert wären – sondern weil man als Reisender eine Verantwortung trägt. Für sich selber wie auch für das Reiseland.

Dieser Überzeugung sind jedenfalls die Autoren des Reiseführers Fodor's No List. Dabei geht es ihnen darum, dass man manchmal auch zu denen, die man liebt, nein sagen muss. 

Und hier sind die zehn Ziele, die umsichtige Reisende gemäss Fodor in diesem Jahr meiden sollten:

1. Galapagos-Inseln

Dank ihrer Abgeschiedenheit bieten die Inseln eine weltweit einzigartige Flora und Fauna. Aber dadurch sind die Ökosysteme auch sehr anfällig auf äussere Einflüsse. Die ecuadorianische Regierung hat zwar strenge Artenschutz-Gesetze eingeführt, die aber von vielen Touristen missachtet werden. Von Besuchern eingeschleppte Mikrokulturen, können einheimischen Pflanzen- und Tierarten ausrotten. 

Wunderschön, aber äusserst anfällig auf äussere Einflüsse sind die Galapagos-Inseln.

2. Amsterdam, Venedig & Peru

Zu viele Touristen an einem Ort zählt man nicht nur in Venedig und Amsterdam. Auch Perus Regierung musste kürzlich die Besucherströme auf dem Machu Picchu regulieren. Diese Destinationen brauchen laut Fodor 2018 eine Auszeit von den Touristen.

Der Ansturm auf die Inka-Stätte war zu gross. Die Besucherzahlen mussten reguliert werden.

3. Taj Mahal, Indien

Das Mausoleum aus dem 17. Jahrhundert ist unbestritten ein Werk von grossartiger Schönheit. Die Archeological Survey of India stellte aber fest, dass die Kuppel des Taj Mahals sowie die vier Minarette eine Schlammpackung nötig haben - zur Reinigung der vergilbten Oberflächen. Die Arbeiten sollen im März 2018 beginnen. Zeit, um dem Prachtbau eine Pause zu gönnen.

Der Taj Mahal benötigt dringend eine Wellness-Kur.

4. Phang Nga Park, Thailand

Smaragdgrünes Wasser, versteckte Buchten, weisse Sandstrände – Thailand gilt als wahres Paradies. Nur mit dem Ansturm kommen die vielen faszinierenden Inseln schlecht klar. Nicht nur «The Beach» muss zwischen Juni und September aufgrund beschädigter Korallenriffe für Touristen schliessen, auch der Phang Nga Nationalpark - bekannt als «James Bond Insel» - braucht Erholung und hat sich deshalb in diesem Jahr eine Auszeit verdient.

James Bond «Der Mann mit dem goldenen Colt» verhalf dieser Insel zu Weltberühmtheit.

5. Myanmar

Ganz klar: Myanmar bietet eine Fülle von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Aber leider geht das Militär mit einem Teil der Bevölkerung alles andere als freundlich um. Die UNO beschreibt die Menschenrechtsverletzungen als Musterbeispiel für ethnische Säuberungen. In den letzten Monaten sind mehr als 600‘000 Rohingya, Mitglieder der lokalen ethnischen muslimischen Minderheit, ins benachbarte Bangladesch geflohen. Grund genug, das Land zu meiden.

So glänzend wie im goldenen Tempel geht es auf Myanmar in Sachen Menschenrechten leider nicht zu und her.

6. Mount Everest

Der Aufstieg ist einfach zu gefährlich und zu teuer. Sechs Menschen starben allein im Jahr 2017 auf Klettertouren, rund 200 Leichen liegen irgendwo gefangen in Schnee und Eis. Und sie haben einen hohen Preis dafür bezahlt: Die Besteigung kostet je nach Ort, den man erklimmen will, zwischen 25‘000 und 45‘000 USD. 

Der Aufstieg auf den Mount Everest kostet jährlich einigen Bergsteigern das Leben.

7. Missouri, USA

Der US-Bundesstaat steht auf der No-go-Liste, da das Land in Sachen Menschenrechte und Diskriminierung immer wieder mit Negativ-Schlagzeilen auffällt. Kalksteinhöhlen, Budweiser und Jazz hin oder her: Missouri sollte von Touristen mit Vorsicht genossen werden.

Der US-Bundesstaat mit der Stadt St. Louis steht wegen Diskriminierung immer wieder in den Medien.

8. Honduras

Das Paradies für Taucher weist eine der höchsten Mordraten der Welt auf. Das Land gilt als alles andere als sicher. Und auch bei der Liberalität happert's: Homosexualität beispielsweise wird verfolgt. 

Das Land, welches als Taucher-Paradise gilt, ist eines der gefährlichsten Länder in Zentralamerika.

9. Chinesische Mauer / Peking

Die Chinesische Mauer gehört zu den sieben Weltwundern und ist sicherlich eine architektonische Meisterleistung. Trotz der Tatsache, dass sie fast zwei Jahrtausende überlebt hat, ist die Grosse Mauer von Bergbau, Erosion, Graffitis und zu vielen Touristen bedroht. Die besten erhaltenen Abschnitte der Mauer können über Peking erreicht werden. Eine Stadt, die im 2017 vor allem durch hohe Luftverschmutzung auffiel. Es galt die höchste Alarmstufe rot.

Die Chinesische Mauer wird durch zu vielen Touristen, Graffitis und Erosionen bedroht.

10. Kuba

Amerikaner dürfen das Land nur unter erschwerten Bedingungen bereisen. Für alle anderen Nationen ist die Reise kein Problem. Da Fodor aber seinen Sitz in den USA hat, setzt er Kuba auf die Liste. 

Das Land kann vor allem durch Amerikaner nur unter erschwerten Bedingungen bereist werden.

(LVE)