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Die Bretagne: Eine historisch reiche und stolze Region mit spannenden Städten und wilder Atlantikküste - für Frankreich-Fans ein Muss! Bild: OOrtelpa

Ein Streifzug durch die Bretagne

Von Nantes über Rennes zum Mont-Saint-Michel: Die historische Bretagne bietet für Touristen extrem viel. Auch wenn Teile der Route gar nicht mehr in der politischen Bretagne liegen.

Genau genommen liegt Nantes gar nicht in der Bretagne. Die frühere Hauptstadt der Bretagne ist seit 1941 von der Region Bretagne abgespalten und als Hauptort des Départements Loire-Atlantique seitdem der Region Pays-de-la-Loire angegliedert. Doch in Nantes sehen sich die Einwohner immer noch als Bretonen, nennen ihre Stadt gerne bretonisch «Naoned» und lassen die schwarz-weisse bretonische Flagge wehen. Separatistische Tendenzen gibt es, aber keine ernsthaften wie in anderen europäischen Regionen, zuletzt etwa Katalonien. Der Stolz ist mehr kultureller Natur und die Abneigung gegen «die Franzosen» zwar echt, aber nicht gewalttätig.

Auch der Mont-Saint-Michel gehört eigentlich ins bretonische Kulturerbe. Nur liegt die Insel mit der berühmten Abtei, seit 1979 ein Unesco-Weltkulturerbe, im Département Manche und somit in der Normandie.

Somit ist es interessant, dass sich ausgerechnet Nantes und der Mont-Saint-Michel gemeinsam mit den Städten Rennes und Saint-Malo (beide in der Bretagne) zusammengetan haben, um unter Federführung der bretonischen Incoming-Agentur Le Voyage à Nantes eine touristische Route namens «A modern journey through an old land» auszuarbeiten. Hinter dem Projekt steht unter anderem Xavier Théret, heute für die internationale Promotion bei Le Voyage à Nantes tätig und früher einmal Mitarbeiter im Büro von Atout France in Zürich.

Spannende Region Frankreichs

Ausgangspunkt der neuntägigen Tour ist also Nantes. Die sechstgrösste Stadt Frankreichs hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen und ist heute überregional bekannt für seine Kunstszene, für seine Gastronomie, für seine reiche Geschichte und vor allem für die verrückten Maschinen der Machines de l'Ile, darunter der 12 Meter hohe mechanische Elefant (siehe Bild). Nantes ist übrigens auch Heimatort des berühmten visionären Schriftstellers Jules Verne, bekannt für Werke wie «20'000 Meilen unter dem Meer», dem in der Stadt auch ein spannendes Museum gewidmet ist.

Sorgt immer für grosses Staunen: Der 12 Meter hohe, begehbare und mobile Elefant der Machines de l'Île. Bild: Fotolia

Weiter geht es in die bretonische Hauptstadt Rennes, mit ihrem reichen kulturellen und architektonischen Erbe, dann über die befestigte Stadt Dinan nach Saint-Malo, früher einem der wichtigsten Häfen der Bretagne oder auch Frankreichs. Von Saint-Malo aus fuhren zahllose Schiffe aufs Meer um zu entdecken und zu erobern. Saint-Malo ist, kein Wunder, auch Heimatort des berühmten Korsaren Surcouf, aber auch des Dichters Chateaubriand.

In der Bucht von Saint-Malo gibt es auch die höchsten Gezeitenunterschiede Europas. Zwischen Ebbe und Flut kann der Wasserstand um bis zu 12 Meter variieren. Diesen Umstand hat sich auch der nahe gelegene Mont-Saint-Michel zunutze gemacht, den man bei Ebbe vom Festland zu Fuss erreichen kann - aber wehe die Flut kommt! Die frühere Benediktinerabtei auf dem malerischen Berg ist heute ein sehr beliebtes Touristenziel (siehe Bild).

Spektakulär: Der Mont-Saint-Michel, der bei Flut zur Insel wird. Bild: Pixabay

(JCR)