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Gefällt das Hotelzimmer nicht? Es gibt Wege, die zu einem anderen Zimmer führen. Bild: Manuela Jaeger

So bekommen Sie das beste Zimmer im Hotel

Hans-Werner Rodrian

Diese Argumente helfen, wenn Ihnen das Zimmer nicht gefällt und Sie im Hotel umziehen wollen.

Das Hotelzimmer hat keinen wirklichen Fehler, aber es gefällt Ihnen einfach nicht? Dann sollten Sie es lieber gleich wechseln, als sich lange darüber zu grämen. Einen Rechtsanspruch auf ein attraktiveres Zimmer gibt es zwar nirgendwo auf der Welt. Aber in jedem guten Hotel wird man versuchen, Sie zu einem zufriedenen Gast zu machen. Hier sind zehn Tipps, wie Sie ein gutes Zimmer bekommen:

  1. Sie hatten sich auf ein ruhiges Zimmer zum Garten gefreut. Doch jetzt werden Sie zu einem Zimmer gebracht, das zur Strasse raus geht, wo nebenan der Lift knarzt und unten ein Presslufthammer wummert? Dann stellen Sie Ihren Koffer besser gar nicht erst ab, sondern fragen sofort nach einem ruhigeren Zimmer. Der erfahrene Hotelgast bleibt dabei routiniert-freundlich und äussert lächelnd, er sei überzeugt, dass der Hotelmitarbeiter bestimmt etwas für ihn tun kann.
  2. Nur Anfänger suchen zwanghaft nach Fehlern am ungeliebten Zimmer. Der Kenner macht dem Hotelmitarbeiter stattdessen ein Kompliment und sagt ihm dann ganz offen, dass er es an nichts Speziellem festmachen kann, sich aber unwohl fühlt. Und fragt dann freundlich, welche anderen Zimmer im Haus verfügbar sind.
  3. Der Nachbar schaut Fernsehen in Überlautstärke, telefoniert die halbe Nacht mit einem Schwerhörigen oder streitet sich mit seiner Frau? Fragen Sie gleich am nächsten Morgen, ob die Herrschaften von Zimmer 307 abreisen. Wenn nicht, dann wird man Ihnen sicher ein entferntes Zimmer geben.
  4. Wenn Sie wissen, dass Sie kein einfacher Gast sind: Lassen Sie sich nicht einfach das nächstbeste Zimmer geben, sondern bitten Sie von vornherein darum, das für Sie vorgesehene Zimmer erst mal ansehen zu dürfen. Meist bemerken Sie sofort, ob es Ihnen gefällt.
  5. Oft besteht gleich die Möglichkeit, sich bei der Ankunft zwei oder drei Zimmer zeigen zu lassen, aus denen Sie dann eins auswählen.
  6. Sie wissen schon vor der Anreise, dass die Hygiene in den meisten Hotels nicht Ihrem Standard entspricht? Dann hilft ein kleiner Trick, den Hotelmanager auf ihren Privatreisen selbst gern anwenden: Sie teilen bereits bei der Buchung mit, dass Sie allergisch gegen Hausstaub sind. In der Regel erhält das Zimmermädchen dann auf seiner Einsatzliste einen entsprechenden Hinweis: «Gast ist Allergiker. Besonders gründlich reinigen.»
  7. Das Zimmer war ein Schnäppchen, der Preis verdächtig niedrig, und jetzt haben Sie die engste Absteige direkt über der Küche mit ganztags rasselnder Abluft bekommen? Stecken Sie sich Ohropax ins Ohr und buchen Sie beim nächsten Mal nicht die allerbilligste Zimmerkategorie, sondern eine Stufe besser. Das kostet vielleicht 10 oder 20 Euro mehr, ist aber in Verbindung mit einem kleinen Kompliment häufig der Schlüssel zu den allerbesten Zimmern des Hauses.
  8. Berücksichtigen Sie eins: Freundlichkeit gegenüber dem Personal zahlt sich immer aus. Wer grüsst, vielleicht ein kleines Gespräch aufbaut, nicht während des Eincheckens telefoniert und dem Personal überhaupt seine Wertschätzung ausdrückt, der bekommt Wertschätzung zurück – und nicht selten ein Upgrade dazu.
  9. Wertschätzung einem Hotel oder einer Hotelgruppe gegenüber drückt auch aus, wer Mitglied in deren Frequent-Guest-Club ist. Damit erhält man nicht nur nach einer gewissen Anzahl von Übernachtungen Vergünstigungen, sondern überhaupt eine Stammkundenbehandlung, auch wenn man noch nie in diesem speziellen Haus war.
  10. Sie haben nicht nur ein ungutes Gefühl, sondern einen objektiven Grund, das Zimmer abzulehnen? Schimmelt es hinterm Schrank, riecht es süsslich-abgestanden nach Bettwanzen, ist die Dusche defekt? Dann geht es nicht mehr um Goodwill. Erklären Sie höflich aber bestimmt, was Sie gesehen haben und wechseln Sie sofort das Zimmer. Und am besten gleich das Hotel.