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Das Tourismusministerium der Dominikanischen Republik will beunruhigten Touristen die Ängste nehmen. Bild: Fotolia.

All-inclusive ist nicht immer die beste Wahl

Viele Länder locken mit unerhört tiefen Preise auf der Strasse und am Strand. Wer sich in einem Resort abschottet, ist selber schuld.

Was kostet der Trip in die Ferne? Vermutlich ist es ja doch wieder mehr, als im Katalog stand. Deshalb wollen viele Feriengäste auf Nummer sicher gehen und buchen All-inclusive. Dann kommen sie allerdings kaum noch aus ihrem Hotel heraus und sehen nichts vom Land – zum Beispiel, dass das hübsche Bed & Breakfast und das Abendessen in der netten Strandkneipe auch nicht teurer gewesen wären. Wir haben uns nach wichtigen Preisen in den günstigen Fernreisezielen erkundigt.

In Sri Lanka begeistern Palmenstrände, Teeplantagen und immer noch günstige Preise. Für ein Chicken Curry zahlt man etwa vier Euro. Für ein grosses Bier (0,75 Liter) sind 2,30 Euro zu zücken. Softdrinks kosten 75 Cent, frisch gepresster Saft das Doppelte. Einen Mietwagen mit Fahrer mietet man bereits ab 50 Euro pro Tag, dem Tuktuk-Fahrer drückt man für eine Stadtfahrt selten mehr als zwei Euro in die Hand. Unschlagbar günstig ist Bahnfahren: Die dreistündige Fahrt von Colombo nach Galle kostet gerade mal einen Euro.

Dank des Sturzflugs seiner Währung Rand ist auch Südafrika ein günstiges Reiseland geblieben: Für 8,50 Euro isst der Gast selbst auf der schicken Garden Route gut zu Abend. Die Flasche der ausgezeichneten lokalen Biere Mitchell's oder Castle dazu gibt es für 1,50 Euro. Auch Taxis sind mit 70 Cent pro Kilometer ein preiswertes Vergnügen. Den Mietwagen (ab 120 Euro pro Woche) bucht man unbedingt bereits zu Hause.

Ein Preishit ist nach wie vor Thailand. In den Garküchen von Phuket, Hua Hin und Koh Samui kostet ein frisch gebratenes Nudelgericht um 2,50 Euro; im Strandrestaurant zahlt man etwa fünf Euro. Softdrinks schlagen mit 50 bis 90 Cent, lokales Singha-Bier mit 1,80 bis 2,30 Euro zu Buche. Der Mietwagen in Hua Hin ist für 25 Euro pro Tag zu haben. Mopeds gibt es für 8 Euro pro Tag. Der massgefertigte Anzug aus Seide wird über Nacht ab hundert Euro geschneidert. Und selbst so kleine luxuriöse Wohltaten wie die Massage am Palmenstrand können sich Sparsame im Land des Lächelns leisten: Eine Stunde kostet um zehn Euro.

Nasi-Goreng für 3,50 Euro

Mit günstigen Preisen locken auch Bali und seine noch ein paar Euro günstigere Nachbarinsel Lombok: Vor Ort kommt ein ganzer Hummer für 20 Euro auf den Tisch, Nasi-Goreng für 3,50 Euro. In den kleinen Garküchen wird man bereits unter 50 Cent satt. Die Flasche Bier wird mit 1,50 Euro berechnet, Softdrinks kosten 90 Cent. Auch Sportler kommen auf den Badeinseln günstig davon: Ein Surfbrett mieten sie ab sechs Euro pro Stunde.

Trotz Ansturm der US-Amerikaner: Kuba ist immer noch das günstigste Reiseland der Karibik. Vor allem ausserhalb Havannas sind die Preise stabil, weil auch das Angebot wächst. Mietwagen sollte man allerdings früh buchen, sie kosten mindestens 600 Euro pro Woche. Bereits ab 70 Euro pro Tag kann man vor Ort mit ein bisschen Verhandlungsgeschick einen Privatwagen mit Fahrer mieten. Spottbillig sind Sammeltaxis («Collectivo»): 100 Kilometer kosten unter fünf Euro. Am einfachen Strassenimbiss isst man schmackhaft und günstig (Hühnchen für einen Euro). Im Restaurant kommt das Nationalgericht Reis mit schwarzen Bohnen für 2,90 Euro auf den Tisch, das lokale Cristal-Bier dazu ab 90 Cent und der unvermeidliche Mojito-Cocktail davor für 1,50 Euro. Frische Langusten stehen mit 14 bis 16 Euro auf der Karte.

Wer in die Dominikanische Republik reist, der hat fast immer einen All-inclusive-Urlaub gebucht. Ein Preisvorteil ergibt sich daraus nicht: Bereits für sechs bis sieben Euro serviert der Kellner im einfachen Strandrestaurant ein typisches Abendessen. Bier oder Cola-Rum es für drei Euro dazu. Touristen, die auf eigene Faust herumreisen wollen, fahren für wenige Cent mit den kuriosen Guagua-Kleinbussen durchs ganze Land. Taxi fahren kostet etwa 50 Cent pro Kilometer.

Öko und trotzdem bezahlbar: das ist Costa Rica. Kein anderes Land Lateinamerikas setzt sich so für den Schutz seiner Natur und Tierwelt ein. Die Preise blieben trotzdem auf dem Boden. Gern macht man hier Urlaub in «Cabinas», charmanten hölzernen Bungalows, oft mit Hängematte auf der Terrasse und Blick aufs Meer. Sie gibts ab 40 Euro für zwei – zum Beispiel im Karibikdorf Cahuita. Im einfachen Landrestaurant kostet das Nationalgericht Gallo Pinto (Reis, Bohnen, Spiegelei) ab vier, ein Bier dazu zwei Euro. Mietwagen bucht man ab 85 Euro pro Woche. Noch näher kommt den Menschen, wer im Überlandbus fährt – für zehn Euro quer durchs Land.

(HWR/SRT)