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Das sind Yuleme, wunderliche Trolle, die den isländischen Kindern an 13 Tagen Geschenke in die Schuhe vor der Türe legen. Bild: northiceland.is

Von Crackers, Trollen und dem Sinterklaas

Wie verläuft die Adventszeit in anderen Ländern? Ein Blick auf die schönsten und skurrilsten Weihnachtsbräuche der Welt.

Neuseeland

Die Neuseeländer haben einen Knall, zumindest an Weihnachten! Nach der Bescherung ziehen zwei Personen je am Ende eines Knallbonbons, dem Christmas Cracker. Wer den Kürzeren zieht, der gibt das darin enthaltene Geschenk dem anderen ab.

Am anderen Ende der Welt feiert man natürlich Weihnachten als Strandparty, und dementsprechend kommt Santa auch nicht mit Rentier und Schlitten, sondern auf Wasserskiern oder per Helikopter.

Japan

Weihnachtszeit ist Partyzeit im Land der aufgehenden Sonne! 24./25. Dezember sind in Japan normale Arbeitstage. Ausverkäufe und Partys haben Ende Jahr Hochsaison, vor allem aber die Liebe! In dieser Zeit sind die Singles intensiv auf der Suche, ähnlich wie an unserem Valentinstag. Bittet jemand in der Weihnachtszeit um ein Date, gelten seine Absichten als ernst und ehrenhaft. Ironischerweise zeigt die Statistik gleichzeitig, dass Ende Jahr Stundenhotels Hochkonjunktur haben. Es lebe das Fest der Liebe!

Island

Isländisches Kind müsste man sein! Vorausgesetzt, man ist ein braves, isländisches Kind. Yuleme, das sind 13 wunderliche Trolle, stecken den lieben Kindern 13 Tage lang Geschenke in die Schuhe, die sie vor der Türe deponieren. Die Unartigen bekommen Rüben und Kartoffeln (wenigstens nichts Flüssiges). Ausserdem taucht Island während der Weihnachtszeit in ein Lichtermeer aus Kerzen, Laternen und Fackeln – die Feuer haben dort eine ganz besondere Wichtigkeit. Am Tag vor Heiligabend strömen die Bewohner Islands auf die Friedhöfe, um ihren Verstorbenen zu gedenken. Und am Abend wird lebendig gefeiert.

Portugal

Für die katholischen Portugiesen ist Weihnachten das wichtigste Fest des Jahres. Sie lassen es dann ordentlich krachen: Traditionell wird Porzellangeschirr aus dem Fenster geschmissen und neue Unterwäsche getragen, das und blaue Kleidung soll Glück fürs neue Jahr bringen. Heiligabend wird in den Dörfern vor der Kirche ein Baumstamm verbrannt, an dem sich die Menschen nach der Mitternachtsmesse aufwärmen können.

Russland

Weihnachten feiert man in Russland am 6. und 7. Januar. Deswegen kommt auch nicht der Weihnachtsmann, sondern Väterchen Frost. Mit seiner Enkelin Snegurotschka rauscht er in der Neujahrsnacht durch die Lande und bringt den Menschen Neujahrsgeschenke.

Zu Weihnachten gibt es ein Schlemmerfest (und viel Vodka), da zuvor 40 Tage lang eisern gefastet wurde. Nastrovje!

Holland

Wir haben den beliebtesten Feiertag während der Adventszeit in Holland verpasst! Der war nämlich am 6. Dezember, am Tag des heiligen Nikolaus. Dieser, beziehungsweise der sogenannte Sinterklaas, wird deshalb so verehrt, weil er als Schutzpatron der Seefahrer von damals gilt. In den Küstengebieten kommt auch heute noch der Sinterklaas mit einem Schiff aus Spanien an. Die Menschen hinterlegen einen Wunschzettel in einem Schuh, den sie vor die Tür oder vor ihren Kamin stellen. Am nächsten Morgen finden sie dann Süssigkeiten und Geschenke vor. Der Weihnachtsbaum darf erst geschmückt werden, wenn Sinterklaas das Land wieder verlassen hat.

(TCA/Ebookers)