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Sehr wavy, sehr wasserdicht: Schwimmrucksack vor dem Einsatz in den Fluten. Bilder: Internaut

Schwimmsack Tarzan: Zu Wasser, zu Lande, in der Stadt

Andreas Güntert

Kleider, Tücher, Schuhe und Proviant trocken halten beim Schwimmen: Das ist das typische Einsatzgebiet für den Schwimmsack. Die Grossvariante von Tarzan wird hier für einmal nicht nur im Wasser getestet. Sondern auch auf festem Boden.

Was ein Schwimmsack zuallererst muss: Kleider trocken halten, die beim Baden im Fluss mitgeführt werden. Egal ob beim Rheinschwimmen, in der Limmat, im See und im Meer: Persönliches Hab und Gut soll wasserdicht mit dem Strom mitschwimmen.

Heute aber schwimmen wir quasi mal etwas gegen den Strom. Denn der Schwimmsack der Basler Marke Tarzan, der mit 35 Liter Fassungsvermögen recht gross ausfällt, scheint auf den ersten Blick auch Qualitäten als Tasche für den Land- und Stadtgang zu haben.

Schwimmsack im flüssigen Stadtverkehr

Also habe ich den grossen Drybag ein paar Tage lang auch in der Stadt eingesetzt. Mit seinen verstellbaren Trageriemen lässt er sich bequem auf dem Rücken tragen. Ein Rucksack in XL.

Das XL hat zunächst einmal den Vorteil, dass ich die Utensilien von mehreren Leuten befördern kann. Also beispielsweise die Badesachen einer ganzen Gruppe – die dann nach dem Umziehen ersetzt werden mit all den Dingen, die beim Schwimmen trocken bleiben sollen.

Plug and Play: In diesen Schwimmsack passt richtig viel Material rein.

In der City leistet das Grosspack ebenfalls gute Dienste. Wenn ich auf dem Weg ins Büro bin und noch nicht ganz sicher weiss, ob das Wetter einen Fluss-Schwumm am Abend ermöglicht, dient mir dieser Drybag als Multi-Talent.

Durch seinen grossen Bauch zeigt der Schwimmrucksack multifunktionales Talent: Als Kombination aus Aktentasche, Proviantkorb, Businessmaterial-Beförderer, Packsack und Wickelfisch in einem. Badetuch und Bücher, Unterwäsche und Unterwegs-Proviant dicht an dicht – alles findet seinen Platz.

Was auf freier Wildbahn bedeutet: Wenn ich dieses Teil anschnalle, kann ich mir damit ein anderes Gepäckstück sparen.

Gepflegtes Abhängen: Packsack im Züri-Tram.

Das hat in allen Transport-Fällen gut funktioniert. Und selbst wenn ich den Schwimmsack mit ziemlich viel Material fülle, schneiden die Trageriemen nicht ein. Wobei es natürlich auch mal bequemer geht.

Im Tram etwa hänge ich den Badesack einfach an der Horizontal-Haltestange auf. So kann sich der Rücken etwas entspannen. Das hat mir da und dort erstaunte Blicke eingetragen. Aber meist solche der bewundernden Art.

35 Liter Schwimmrucksack: Die Stärken

Wichtig ist bei einem Schwimmsack natürlich, wie eingangs erwähnt, dass er wirklich dicht ist. Wasserdicht. Getestet habe ich das beim XL Wickelfisch von Tarzan in bewährter Manier.

Neben Wertsachen habe ich vor dem Sprung ins Wasser auch eine Rolle WC-Papier eingepackt in den Badesack und nach dem Bad geprüft, ob da irgendwelche Wasserspuren drauf waren. Resultat: Kein Tropfen. Dieser Wassersack ist wasserdicht.

Das alles passt in den Schwimmsack von Tarzan rein. Und auch etwas Büro-Material.

Mit seinem Fassungsvermögen von 35 Litern schluckt der aus rezyklierten Getränkeflaschen hergestellte Drybag gleich doppelt so viel wie der kürzlich hier geprüfte Sicherheitsrucksack.

Was bedeutet: In diesen Packsack kann man ziemlich viele Dinge reinpacken. Man kann so zum Sherpa einer ganzen Schwimm-Clique werden – und in dem gross geratenen Wickelfisch auch seinen ganzen Business-Kram verstauen. Was unbedingt trocken bleiben soll, grenze ich dabei mit einer Schreibmappe von Tüchern und Badekleidern ab.

Drybag Tarzan: Die Schwächen

Was mir etwas weniger gut gefällt an dem auch im Stadtregen wasserdichten Grossgefäss: Wenn Tarzan nicht nur als Dschungelheld, sondern auch als City-Rucksack eingesetzt wird, fehlen mir zwei oder drei Innentaschen fürs Mitführen von kleineren Dingen, die ich schnell finden will.

Farben sind natürlich immer Geschmackssache. Oft kommen Schwimmsäcke in Uni-Signalfarbe daher. Dieser Packsack aber ist in einer Mehrzahl von Mustern erhältlich. Mein Exemplar zum Beispiel in der Variante «Asphalt wavy». Sehr wellig.

Tarzan in der City. Der XL-Drybag macht sich auch in der Stadt gut.

Ein Design, das wohl einiges an Street-Style transportieren und so passend für Damen und Herren sein will. Mir ist dieses Packsack Design etwas zu nervös. Wenn ich zu lange auf den Wickelfisch in XL blicke, wird mir schwindlig.

Und noch etwas: Wenn ich meine Nase in den Innenraum stecke, strömt mir ein Duft entgegen, der mir etwas, wie soll ich sagen, industriell vorkommt. Vielleicht sagt es ein Ausdruck aus meiner Kinderzeit besser: Olio-Petrolio. Aber das wird sich mit einer längeren Nutzungsdauer dann wohl verflüchtigt haben.

Wickelfisch in gross: Geeignet für

Alle, die den Schwimmsack nicht nur für sich alleine und nicht nur fürs Schwimmen brauchen. Dafür natürlich vor allem.

Aber mit seiner Grösse und der bequemen Tragweise bietet sich dieses Reise-Gadget auch für einen gemischten Gebrauch an: Für den Trip durch die Stadt, gefolgt vom Bad in Fluss oder See. Oder natürlich auch umgekehrt.

Schwimmsack: Hilft im Fluss. Und beim Gedankenfluss.

Kommt dazu: Wenn man aus den Fluten steigt und etwas Luft in den Schwimmsack pumpt, kann das Teil noch eine weitere Funktion übernehmen.

Diejenige eines Kopfkissens nämlich. Was wohl nicht die primäre Funktion eines Drybags ist. Aber halt schon auch genial für den Gedankenfluss. Beim Abhängen am Strand jedenfalls fühle ich mich definitv richtig gewickelt mit diesem Wickelfisch.

Schwimmsack Tarzan: Preis

Ich habe den Drybag im Zürcher Laden von Tarzan in den Viadukt-Bögen gekauft. Natürlich gibt es die Wassertasche auch online, der Preis ist an beiden Orten gleich: 39 Franken, also rund 35 Euro.

Für einen Wickelfisch mag das zunächst etwas teuer wirken. Aber wenn mir das Basler Label Tarzan sagt, dass dieses Teil sogenannt Sedex-zertifiziert ist, was, einfach gesagt, eine transparente und faire Lieferkette und Produktion garantiert, dann sage ich: Geht so in Ordnung.

Dry bag XL: Fazit

Wer die Einheit der Materie mag und also für Business, Freizeit und Badespass nicht mehrere Taschen plus Schwimmsack mit sich tragen will, für den ist der grosse Wickelfisch eine gute Sache.

Und für all diejenigen, die ihr Sherpa-Karma aufbessern wollen und also gleich auch Utensilien anderer Leute mittragen oder deren Kleider und Wertsachen trocken im Wasser befördern wollen, eignet sich dieses Reise-Gadget ebenfalls.

Zumal sich die Wassertasche flunderflach zusammenlegen lässt und leer keine 500 Gramm wiegt.

Tarzan Schwimmsack 35 Liter: Note

Der Schwimmsack hat mich überzeugt. Wäre er bezüglich City-Gängigkeit noch etwas bedienungsfreundlicher ausgestattet und beim Odor etwas neutraler gehalten, würde es für die Spitzennote reichen.

Die wird hier aber sehr sehr selten vergeben. Auch auch mit einem kleinen Abzug in der Stilnote kommt dieses Reise-Gadget aus Basel immer noch gut weg.

Was natürlich für diesen Schwimmrucksack spricht: Dass er seine Grundfunktion tadellos erfüllt und also als wasserdicht durchgehen kann.

Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt der 35 Liter Schwimmsack von Tarzan bei mir mit Note 5.25 durch.

Übrigens

Bei Schwimmsäcken und Wickelfischen ist es ja in aller Regel so: Wenn man sie sieben Mal wickelt, ist der Schutz vor eindringendem Wasser maximal gross. Garantieren kann das niemand, aber die Erfahrung zeigt, dass es allermeist so ist.

Sollten bei Dir trotz siebenfachem Wickeln nicht alle Zweifel bezüglich Dichthalte-Performance – etwa für Handy oder Portemonnaie – ausgeräumt sein, habe ich Dir einen kleinen Tipp: Das Kleine muss ins Grosse rein.

Siebenmal Wickeln hält trocken. Aber ein zusätzlicher Wickel-Trick hilft.

Wenn Du Smartphone, Portemonnaie und andere Wertsachen ganz sicher wasserdicht halten willst im grossen Outdoor-Beutel, dann verstaue sie ganz einfach im kleinen Exped Drybag und lege diesen in den Bauch von Big Tarzan.

Damit sollte dieser wertvolle Inhalt wirklich trocken bleiben.