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Mit den Tipps vom Internaut werden auch deine Ferienbilder zu Meisterwerken. Alle Bilder: Noa Spindler

Drei einfache Tipps für bessere Ferienbilder mit dem Smartphone

Andreas Güntert

Heute kann jeder mit jedem Smartphone ganz einfach Ferienfotos schiessen. Du willst Bilder mit etwas mehr Pfiff heimbringen? Easy: Hier kommen drei ganz einfache Tipps für bessere Ferienfotos.

Wenn es das Sommer-Wetter gut meint, zieht es mich an den Strand. So war es auch jüngst wieder. Ich verbrachte einen hübschen Nachmittag auf der Halbinsel Au, also an einem meiner vier schönsten Sandstrände der Schweiz.

Aber für einmal war ich nicht nur zum Spass am Strand. Sondern mit einer Mission: Der Zürcher Kameramann und Bilderfürst Noa Spindler brachte mir bei, was ich Dir jetzt hier zeige: Wie man mit drei einfachen Kniffen bessere Ferienbilder hinbringt.

Komm doch gleich mal mit auf die Halbinsel Au, zum Shooting-Preview.

Wie schon oben im Video angetönt: Wer gute Ferienbilder hinbringen will, sollte sich die Tageszeit sorgfältig aussuchen. Die besten Shots gelingen am Morgen und am Abend, weil das Sonnenlicht dann weicher ist.

Gehört hat das wohl jede und jeder schon mal. Aber man muss es eben auch dann im Kopf behalten, wenn man scharf geht. Also ausrückt mit der Kamera.

So machst Du aus guten Ferienbildern bessere Ferienbilder

Gehen wir also jetzt ein wenig tiefer in die Materie hinein. Die folgenden drei Tipps sind wirklich super einfach, sie helfen Dir aber ganz bestimmt, mehr Pfiff in Deine Strandbilder reinzubringen.

Um eine gewisse Vergleichbarkeit zwischen konventionellen und gepimpten Aufnahmen herzustellen, zeige ich zunächst jeweils eine herkömmliche Bildsituation – und danach eine Variante mit etwas mehr bildtechnischem Tabasco. Ein «Eye-Candy», wie man scheints sagt in der coolen Welt der Shooting-Szene.

Bessere Ferienbilder, Tipp 1: Der Pola-Effekt

Nein, wir wollen Dir hier keinen speziellen Smartphone-Filter oder irgendeine App aufschwatzen. Das einzige, was Du für den Pola-Effekt brauchst, ist eine polarisierende Brille.

Eine ganz einfache Polaroid-Brille, die Du in jedem Beach-Shop findest, bringt uns hier einen hübschen Effekt. Polarisierende Brillen blenden Spiegelungen ab (sehr günstig bei Aufnahmen aufs Wasser) – und sie erhöhen den Kontrast.

Vorher: Halbinsel Au am Zürichsee, Nachmittagsstimmung: Schon mal ganz hübsch.

Um den gewünschten Pola-Effekt zu erzielen, fährst Du einfach mit der Brille vor Deiner Smartphone-Linse durch.

Je nach Position der Brille wirst Du dabei immer wieder andere Abblendungen und Farbtöne sehen.

Nachher: Und hier mit Pola-Effekt. Schon ein wenig mehr Tabasco drin so, oder?

Der Pola-Effekt funktioniert mit Landschaften natürlich hervorragend. Aber nicht nur.

Wenn Du das einfallende Licht per Polaroid-Brille zärtlich auf eine neue Wärmestufe bringst, dann macht sich das auch mit Menschen sehr gut.

Vorher: Schon mal ganz hübsch, wie wir hier unsere Models auf konventionelle Art und Weise eingefangen haben, oder?

Wenn wir nun aber mit unserem Offline-Filter, der Polaroid-Brille, ans Werk gehen, dann kommt noch einmal sehr viel mehr Ferien-Stimmung ins Bild rein.

Nachher: Voilà, jetzt sieht es wirklich nach Malediven, Züri-Style, aus.

Bessere Ferienfotos, Tipp 2: Bewegung mit Bewegtbild einfangen

Gerade wenn man mit Kindern und Jugendlichen unterwegs ist, präsentiert sich der Strand als eine grosse Sport-Arena. Spurten, Schwimmen, Bälle werfen – nah am Wasser gibt es für Hobby-Fotografen viel Action einzufangen.

Was aber auch mit einem gewissen Problem verbunden ist: Schnelle Bewegungen sind nicht so einfach in ein einziges Bild zu packen. Bis man abgedrückt hat, ist der schönste Action-Moment meist schon wieder vorbei.

Vorher: Ein schöne Szene. Aber der Action-Moment, den wir eigentlich im Bild haben wollten, spielte sich ein paar Sekundenbruchteile vorher ab.

Wie also fangen wir den gewünschten Action-Moment am besten ein? Und zwar so, dass er nicht verwackelt ist?

Ganz einfach: Wir filmen die Szene. Neben dem normalen Video-Möglichkeiten verfügen heute die meisten Smartphones auch über einen Slow-Motion-Modus.

Wenn Du eine ganze Bewegungsszene mit der Slo-Mo-Funktion filmst, kannst Du aus dem Film, den Du gedreht hast, dasjenige Einzelbild herausnehmen, das Dir am besten gefällt. Falls dein Smartphone noch nicht über diese Einzelbild-Funktion verfügt, kannst du alternativ einen Screenshot machen.

Nachher: Yep, das war der Moment, den wir haben wollten. Und mit Bewegtbild eingefangen haben.

Wenn Dir Dein ganzes Video-Filmchen so gut gefällt, dass Du es behalten und zu Hause damit berühmt werden möchtest – das geht natürlich auch in Ordnung.

Aber auch in diesem Falle lohnt es sich, noch einmal alle Standbilder des Videos durchzusehen – mindestens eines davon hat die ganze Szene möglicherweise in überraschender Art am besten festgehalten.

Bessere Ferienbilder, Tipp 3: Perspektive wechseln

Oft gibt man sich beim Fotografieren mit der erstbesten Einstellung zufrieden. Und das kann natürlich, wenn die Zeit knapp ist, ganz okay sein.

Aber in den Ferien hast Du ja hoffentlich endlich mal ein wenig mehr Zeit. Dann lohnt es sich, mit verschiedenen Perspektiven zu arbeiten. Weil Deine Ferienbilder dadurch besser werden.

Vorher: Eline und Livia vorm Blätterwald – ist doch schon mal ein guter Anfang.

Nehmen wir die Szene mit unseren Models beim Blätterwald auf der Halbinsel Au. Die naheliegendste Idee ist es natürlich, das schmucke Duo gleich dorthin zu stellen.

Was dann aber auch zu einer blossen Standard-Aufnahme führt.

Auf ein ganz anderes Bild kommen wir, wenn wir für unsere Models einen anderen Ort suchen.

Nachher: Eline und Livia, wie im verzauberten Märchenwald.

Mit der neuen Einstellungen kommt auch die unmittelbare Umgebung zu einem viel stärkeren Auftritt.

Und wenn wir schon mal in dieser Position sind: Warum müssen unsere Heldinnen und Helden eigentlich immer frontal aufgenommen werden?

Wenn wir eine Position hinter Livia und Eline einnehmen, dann setzen wir damit auch die Landschaft prägnanter ins Bild.

Nachher: Jetzt kommt neben den Menschen auch die Landschaft zum vollen Auftritt.

So, das war er schon, der kleine Kursus. War doch ganz einfach, oder?

Wenn Du magst, kannst Du den Perspektivenwechsel (Tipp 3) natürlich auch mit dem Offline-Pola-Filter (Tipp 1) kombinieren. Oder die ganze Szene gleich auch noch im Bewegtbild (Tipp 2) festhalten und daraus dann die beste Aufnahme isolieren.

Wenn es Deine Zeit erlaubt. Stressen wollen wir Dich nämlich ganz sicher nicht. Und auch nicht die Ebenen vermischen. Denn: Der Internaut hat die Tipps. Du aber hast die Zeit. Schöne Ferien!