Here & There

Bei der Muschel-Suche ist Vorsicht geboten: Lebende Muscheln, Seesterne und Seeigel dürfen nicht eingesammelt werden. Bild: Croisy

Muscheln so weit die Strände reichen

Muscheln sind schöne Souvenirs und eigenen sich bestens als Dekoration. Diese acht Strände lassen das Muschelsammler-Herz höher schlagen.

Shell Beach, Shark Bay, Australien

Der Shell Beach an der Shark Bay im Westen Australiens, gut 800 Kilometer nördlich von Perth, besteht aus einer blendend weissen Schicht aus Milliarden von Herzmuscheln, die bis zu zehn Meter dick sein kann. Zusammen mit den Küsten des Hamelin Pool Marine Nature Reserve, in dem ebenfalls weite Flächen aus Muschelstrand bestehen, beträgt die Länge des Shell Beach mehr als einhundert Kilometer. Vielleicht eignen sich die kleinen, herzförmigen Muscheln nicht so sehr zum Sammeln. Hingegen ist der schiere Anblick dieses Naturwunders die Reise auf jeden Fall wert. Übrigens sollte man unbedingt Strandschuhe oder Flip-Flops tragen, da man sonst riskiert, sich an den Muscheln zu verletzen.

Hof Habonim, Israel

Knapp 30 Kilometer südlich von Haifa liegt der Badeort Habonim mit seinen Ferienresorts und Hotels. Sein Strand gilt als der schönste Israels, ist bei Badeferiengästen ebenso beliebt wie bei Surfern. Aber auch Muschelsammler kommen hier voll auf die Rechnung: Überall am Strand liegen sie herum und warten nur darauf, gefunden und als Souvenirs eingesteckt zu werden.

Sanibel Island, Florida, USA

Flip-Flops sind auch auf Sanibel Island, einer Insel im Südwesten des US-Bundesstaates Florida, dringend angeraten. Sanibel, rund 40 Kilometer südwestlich der Stadt Fort Myers gelegen, und die Nachbarinsel Captiva bestehen, ähnlich wie die Shell Beach in Australien, ausschliesslich aus Muscheln. Es sind so viele, dass einige Touristen sogar eigens ihretwegen anreisen. Allerdings gibt es eine wichtige Regel: Lebende Muscheln, Seesterne und Seeigel dürfen in Florida nicht eingesammelt werden. Also nur leere Muschelschalen mitnehmen!

Grund für das Phänomen ist die West-Ost-Ausrichtung von Sanibel, während die Strömung im Golf von Mexiko meist von Süden nach Norden verläuft. Sanibel wirkt so wie eine Schaufel: Zahllose Muscheln werden unbeschädigt an die Strände gespült. Die Region hat übrigens viel mehr zu bieten als Muscheln: in den Naturschutzgebieten können seltene Vögel und Reptilien und, mit etwas Glück, Seekühe beobachtet werden.

Auch die Strände der Sanibel Island sind voll von unbeschädigten Muscheln. Bild: AdobeStock

Ecréhous-Inseln, Jersey

Jersey vor dem Eingang zum Ärmelkanal besteht nicht nur aus der gleichnamigen Insel, sondern auch aus zahlreichen kleinen Eilanden. Von Jersey zu den Ecréhous-Inseln zu gelangen, ist nicht so einfach: Auf einem zwölfplätzigen Schlauchboot der Firma Seafaris fährt man von der Mole von St. Catherine’s Breakwater an Jerseys Ostküste hinaus zur kleinen Inselgruppe im Süden, der Normandie vorgelagert, die nur von Vögeln und Seehunden permanent bewohnt ist und Fischern als Basis dient. Unterwegs haben Gruppen von Delfinen einen spektakulären Auftritt. Die Ecréhous-Inseln sind zu einem Teil mit einer dicken Muschelschicht bedeckt: ein Paradies für Sammler.

Coral Beach, Isle of Skye, Schottland

Im Norden der schottischen Insel Skye auf den Inneren Hebriden, mit dem Festland durch eine 500 Meter lange Brücke verbunden, gibt es einen Strand, der nicht nur mit Muscheln übersät ist, sondern auch mit unzähligen abgebrochenen Korallenstücken. Er heisst deshalb Coral Beach. Die Überreste der Korallen färben den Strand in der Bucht von Dunvegan bunt ein. Da hin zu gelangen ist nicht ganz einfach: Zuerst fährt man mit dem Auto zum Coral Beach Car Park in Claigan. Von dort aus geht es rund anderthalb Kilometer zu Fuss durch ein Naturschutzgebiet zum Strand. Dunvegan ist übrigens berühmt für sein Schloss, Stammsitz des schottischen Clans MacLeod.

Der Coral Beach verdankt seinen Namen den unzähligen Korallenstücken, die an den Strand gespült wurden. Bild: Shilmar

Kanegra, Kroatien

Der Strand von Kanegra in Istrien im Norden Kroatiens an der Grenze zu Slowenien besteht aus mehreren kleinen, idyllischen Buchten. Neben vielen Badetouristen liegen hier auch zahllose Muscheln herum. Nach dem Muschelsammeln lohnt sich ein Besuch der benachbarten Kleinstadt Umag. Zu den Überresten der mehr als tausendjährigen Stadtmauer gehören ein Stadttor und eine Zugbrücke. Den Hafen umgibt eine Ufermauer aus dem 19. Jahrhundert.

Camargue, Frankreich

Die Provence im Süden Frankreichs ist berühmt für ihre malerische Landschaft. An den Stränden in der Region Camargue, die aus einer riesigen, halb überschwemmten Fläche besteht, finden sich Muscheln en masse. Die Region hat aber noch ein weiteres Highlight: Hier gibt es noch wilde Pferde – klein, weiss und sehr zäh. Und wenn man schon da ist: Ein Besuch des Wallfahrtsortes Saintes-Maries-de-la-Mer lohnt sich, auch wenn sich der Ort durch den Massentourismus in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat.

Fenella Beach, Isle of Man

Dieser Muschelstrand auf der Isle of Man findet sich in der Nähe des Hafenstädtchens Peel im Westen der Insel. Die winzige Bucht liegt am Fuss einer Festung und kann nur über einen steilen Abhang erreicht werden. Bei Sturm und hohem Wellengang wird der Strand von Fenella komplett überschwemmt. Im Juni jedoch wird der passionierte Muschelsucher entschädigt: In der Bucht stranden Zehntausende von Jakobsmuscheln und färben den Strand rot ein.

(travelcontent)