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Der Freeskier Simon Charriere verschafft sich auf dem Moléson einen Überblick. Bild: Schweiz Tourismus

Freeskiing will gut vorbereitet sein

Wer den Pulverschnee abseits der Piste geniessen will, sollte nicht leichtfertig den Hang runterbrettern. Gute Vorbereitung ist das A und O: Experten sagen, was es beim Freeskiing zu beachten gibt.

Welche Ausrüstung braucht man fürs Freeriden?

Zur Grundausrüstung für einen Freeride-Tag gehören neben einem Helm sicher das Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Schaufel sowie eine Sonde. Sehr empfehlenswert ist zudem ein Lawinen-Airbag-Rucksack.

Damit der Tag im Schnee und vor allem die Abfahrten im Pulverschnee unvergesslich werden, lohnt es sich, in einen Freeride-Ski zu investieren. Dieser ist im Gegensatz zu einem Pistenski unter der Bindung breiter und hat dadurch mehr Auftrieb im Pulverschnee. Wer zudem mit einer Tourenbindung und Fell unterwegs ist (Freetouring), gelangt damit mit kurzen Aufstiegen in noch unberührteres Gelände.

Das klingt kompliziert. Wie kann man den Umgang mit dem Sicherheitsequipment üben?

Marco Zemp vom Schweizer Freeride-Hotspot Engelberg-Titlis empfiehlt jedem Freeride-Einsteiger einen Ausbildungskurs mit einem Bergführer zu buchen. Engelberg-Titlis Tourismus bietet den Gästen beispielsweise die kostenlosen Snow & Safety Days an: Bergführer führen Freerider in die Geheimnisse des Fahrens abseits der Piste ein und zeigen auf verschiedene Arten die wichtigsten Regeln auf. Beigebracht wird den Teilnehmern des Kurses auch der Umgang mit dem LVS, der Schaufel und der Sonde.

Auch im Gebiet von Verbier finden Freeskier ihr Glück. Bild: Schweiz Tourismus

Wie schätzt man das Gefahrenpotential richtig ein und geht Lawinen aus dem Weg?

Vor jedem Freeride-Tag sollte man zu Hause das Lawinenbulletin und den Wetterbericht konsultieren sowie Erfahrungsberichte von Kollegen und Experten einholen. Gerade für die Beurteilung der Lawinensituation braucht es viel Erfahrung – im Zweifelsfall sollte ein Bergführer konsultiert werden.

Zu einer seriösen Planung ist es auch unerlässlich, den geplanten Routenverlauf der Abfahrt auf einer Karte einzuzeichnen, zu studieren und die Gefahrenstellen zu markieren. Vor Ort gilt es dann zu prüfen, ob die vorangegangene Planung zu Hause mit den Verhältnissen am Berg übereinstimmt.

  • Wie ist die Lawinensituation?
  • Stimmt das Wetter wie angekündigt?
  • Ist die Sicht gut?
  • Gibt es spontane Lawinenabgänge?

Am Einzelhang wird dann entschieden, ob die geplante Abfahrt befahren werden kann, zu gefährlich ist oder ob der Plan B (eine andere Abfahrt) zum Zuge kommen muss.

Was gilt es sonst noch zu beachten?

Viele Experten vertreten die Meinung, dass man als Freerider nie alleine unterwegs sein sollte. Grundsätzlich ist aber jeder Freerider selber für seine Sicherheit verantwortlich. Es ist daher abzuraten, einfach einer Spur hinterherzufahren, denn nicht jede Spur führt ins Glück. Abseits der Piste fehlen die Markierungen und die letzte Pistenkontrolle, daher lohnt sich eine seriöse Vorbereitung, damit man auch immer nachvollziehen kann, wo man sich gerade befindet.

Die Routenplanung kann zum Beispiel in der kostenlosen White Risk App (Download im iTunes Appstore und im Google Playstore) bestens vorbereitet werden oder altbewährt und stets zuverlässig mit Karte und Kompass. Im freien Gelände nicht zu vergessen sind die Wildruhezonen, damit die Wildtiere die kalte Jahreszeit überstehen. Wer unerlaubt in eine Wildruhezone fährt, wird denn auch zur Kasse gebeten.

Alles klar. Wo aber kommen Freeskier in der Schweiz besonders auf ihre Kosten?

In der Schweiz gilt insbesondere Engelberg als Eldorado für Freeskier. Gleich mehrere Hänge – wie beispielsweise Laub, Steinberg oder Galtiberg, sind weltweit bekannt. Mit Andermatt gehört eine zweite Innerschweizer Destination zu den angesagtesten Freeride-Destinationen. Gute Bedingungen findet man aber auch in Verbier – 4 Vallées, Zermatt, Arosa-Lenzerheide, Diavolezza/Lagalb, Val d'Anniviers, Säntis, Disentis, der Jungfrauregion, Laax-Flims-Falera und Davos-Klosters vor.

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