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Tested Nicht ohne meine Wallet Ninja
Andreas GüntertEin paar Ausweise, Geld in Noten und Münzen sowie die eine oder andere Bank- oder Kreditkarte: So siehts wohl in jedem Portemonnaie aus. Seit Kurzem reist bei mir aber noch etwas Neues mit: ein flunderflacher Schraubenschlüssel mit integriertem Flaschenöffner, Obstschäler, Büchsenknacker, Brieföffner und mehr. Oder kurz: Eine «Wallet Ninja». Was das ist? Nun, in der wörtlichen Übersetzung ist das eine Kämpferin im Brieftaschenformat.
Was das Teil aber vor allem ist: Ein Travel-Gadget. Eine Gerätschaft also, welche unsere Reisen in praktischer oder überraschender Art bereichern soll. Meist in komprimierter Form, damit wir nicht schwer tragen daran.
Die Vielzweck-Waffe Wallet Ninja kommt in kreditkartengrossem Stahl daher. Das Teil liegt gut in der Hand, auch wenn man im Portemonnaie etwas aufpassen muss: Ecken und Kanten ragen natürlich aus den Banknoten und Ausweisen heraus.
Die Stärken
Sehr nützlich ist der kleine «Eyeglass»-Schraubenzieher, mit dem man die verflixt kleinen Schräubchen an Brillen aller Art nachziehen kann. Die einzelnen Schraubenschlüssel haben sich bewährt, schade aber, dass kein Kreuzschraubenzieher dabei ist. Aber ein solches Tool hätte das Design wohl gesprengt.
Die separat an den Ecken postierten Schraubenzieher verrichten ihre Arbeit in hervorragender Art und Weise. Ob und wie sie über längere Zeit stabil bleiben, wird sich noch zeigen. Als Brieföffner – scharfes Papier kann oft unerwartetes Unheil bringen – bewährt sich dieses Reise-Gadget ebenfalls.
Nützlich ist auch der «Cell Phone Stand»: Wenn man eine Kreditkarte in diesen Schlitz einschiebt, wird die Wallet Ninja zum Ständer für das Smartphone.
Nicht gerade erdbebensicher zwar, aber doch recht stabil. Gefällt mir gut, wenn ich zum Beispiel unterwegs einen Film schauen will oder mir Informationen vom Screen abschreiben will.
Die Schwächen
Als ich die Wallet Ninja auspacken wollte, entrutschten mir einige Verwünschungen. Die Verpackung ist so steif, das man sie kaum öffnen kann. Eigentlich bräuchte man eine separate Wallet Ninja, um das eingepackte Tool aus dem Plastik rauszubringen.
Positiv dabei: Will man die Wallet Ninja jemandem mitbringen, kann man ganz sicher sein, dass es auf der Reise keinen Schaden nimmt. So hermetisch verpackt wird es alle Aggression überstehen.
Geeignet für...
... vielschraubende Brillenträger, die gern mal eine Flasche öffnen. Wer dazu aber eine Orange aufschneiden möchte, ein Brot schmieren oder eine Salami zerschneiden will, greift lieber zu anderem Gerät. Was das Gerät alles kann, zeigt dieses völlig überdrehte Werbevideo:
Preis
Ich habe mir das Ding online besorgt bei Enjoymedia, für 19.95 Franken. Nicht gerade billig, aber durch die wertige Ausführung wohl gerechtfertigt.
Fazit
Ein Arbeitskollege, der wichtige Entwicklungen auf diesem Planeten gern auch mal in militärischer Sprache zusammenfasst, hat es gut getroffen. Er hat sich die Wallet Ninja von allen Ecken und Enden her angeschaut, fachmännisch in der Hand gewogen und dann gesagt: «Den Panzer kannst Du damit nicht reparieren. Aber das Gewehr schon.»
Ich sehe die Wallet Ninja als Ergänzung zu bestehenden Geräten. Als Allzeck-Schrauber in Flunderform macht es eine sehr gute Figur. Geht es aber darum, Lebensmittel zu schneiden und diese artgerecht anzupacken, bin ich weiterhin froh um meinen allerliebsten Megalö.
Note
Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt das Reise-Gadget Wallet Ninja bei mir mit einer 5 durch.
Übrigens
Wenn Dir nun vor allem der «Cell Phone Stand» gefallen hat: Das kannst Du auch günstiger haben, wie eine Lifehackerin auf Video zeigt: Einfach verblüffend und verblüffend einfach, wie da die Kreditarte selber zum Halte-Tool wird.