Lifestyle
Tested Drei Punktesammler in unvergleichlicher Lage
Carsten K. RathDie Vorauswahl für diese Special Edition des Rankings der «101 Besten» verantwortet ein Quintett von Top-Experten. Zum Gremium zählt mit Christoph Ammann von der «SonntagsZeitung» einer der besten Reisejournalisten der Schweiz. Tanja Wegmann ist selbst Hotelière und mittlerweile Hospitality-Chefin der französischen Luxusmarke Lalique. Julia Faulhaber arbeitet als Marketingprofi für Luxushotels. Das Team komplettiert der deutsche Journalist Michael Raschke, der das Ranking der 101 Besten seit den Anfängen begleitet.
Drei dieser aufstrebenden Schweizer Häuser stelle ich Ihnen heute vor: Das Resort Appenzeller Huus in Gonten, das Luzerner Château Gütsch und das Boutiquehotel Glacier in Grindelwald punkten neben ihrer Service Exzellenz mit einer jeweils unvergleichlichen Lage.
Appenzeller Huus: Huus Quell (Eröffnung Herbst 2025)
Im Herbst 2025 bekommt der Rückzugsort auf 900 Metern Höhe im Appenzellerland Zuwachs: Zum Herzstück Huus Bären (Drei-Sterne-Superior) mit seiner mehr als 400-jährigen Geschichte und dem erst vor knapp zwei Jahren eröffneten Huus Löwen (Vier-Sterne-Superior) gesellt sich ab Mitte Oktober mit dem Huus Quell ein Hotel der Kategorie Fünf-Sterne-Superior. In den Bereichen Spa und Gastronomie und mit dem größten Weinkeller der Schweiz will es neue Massstäbe setzen.
«Mit dem erweiterten Appenzeller Huus entsteht eines der luxuriösesten Wellness-Retreats der Schweiz», sagt General Manager Tim-Martin Weber. Entstehen soll eine «Lifestyle Wellness Community», wie es beim Appenzeller Huus selbst heisst. Ich kann das alles bestätigen: Für mich ist das Appenzeller Huus in seiner Gesamtheit ein Hospitality-Projekt der Extraklasse in der Region.
Ein Novum ist auch, dass das Huss Quell schon vor der Eröffnung als neues Mitglied in die erlesene Vereinigung der Leading Hotels of the World aufgenommen wurde – das spricht für die hohen Qualitäts- und Service-Standards, die bei der Entwicklung des neuen Hauses angelegt wurden. Wie in den Schwesterhäusern dominiert die charakteristische Holzbauweise. Aktuell stehen den Gästen 30 Zimmer und Suiten zur Verfügung, in den nächsten Monaten sollen weitere Luxussuiten und Apartments hinzukommen.
Mit den neuen Möglichkeiten im Huus Quell präsentiert sich der Wellnessbereich im Appenzeller Huus auf mehreren Tausend Quadratmetern als ultramodernes Wellbeing- und Longevity-Spa: Zu den neun Pools und Becken gehört im Huus Quell ein Infinity-Pool auf der Dachterrasse, der Spa ist im Design von den drei Themen Berg, See und Wald inspiriert. Entspannen lässt es sich in der Multisensory-Lounge, diversen Saunen, Dampfbädern und Ruhebereichen. Auch gastronomisch überzeugt das Appenzeller Huus mit seinen diversen lokalen und vegetarischen Spezialitäten. Im Angebot sind unter anderem die Bärenstobe (Fine Dining), Löwenstobe, das Appenzellerstöbli und die Botanicum Bar.
Château Gütsch: Pittoreske Anreise mit der Gütsch-Bahn
Schon von außen betrachtet verstehe ich, warum das Château Gütsch auch ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten, Firmenevents und private Feiern ist: Die prunkvolle Architektur und die malerische Umgebung schaffen eine ganz besondere Kulisse. Das prächtige Gebäude thront auf einem Hügel über der Stadt und bietet einen spektakulären Panoramablick über Luzern, den Vierwaldstättersee und die umliegenden Berge. Der Hügel hat, wie ich finde, eine ganz besondere Historie: 1590 wurde der Gütsch-Turm als Endpunkt der Stadtbefestigung erbaut. Er wurde 1859 zu einem Gasthaus, 20 Jahre später zu einem Hotel erweitert. Nach einem Brand erhielt das Haus 1901 vom Luzerner Architekten Emil Vogt seine heutige Erscheinung im Neorenaissance-Stil nach dem Vorbild des Schlosses Neuschwanstein.
Im Winter 2022 wurde das Château Gütsch teilrenoviert und im März 2023 in neuem Glanz wiedereröffnet. Das kleine Schlosshotel hat 37 Zimmer und Suiten, die allesamt individuell und passend zum Charakter des Hauses gestaltet sind. Neu ist auch das märchenhafte Hotelrestaurant, das vormals Panorama-Restaurant hieß und nach der Umgestaltung seit Mai 2023 Restaurant Lumières heisst – in Anspielung auf das abendliche Lichtermeer von Luzern. Nahezu pittoresken Charakter hat das letzte Stück der Anreise: Die schon 1884 als Wasserballastbahn eröffnete Gütsch-Bahn, die heute ein Doppelschrägaufzug ist, führt von der Baselstraße in der Luzerner Altstadt in schnurgerader Linienführung direkt hinauf zum Hotel.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal des Château Gütsch: Es gehört zur im DACH-Raum aufstrebenden Luxusmarke Preferred Hotels & Resorts. In der Schweiz, in Deutschland und Österreich umfasst das Portfolio der Luxusmarke mittlerweile knapp 30 Häuser.
Boutique Hotel Glacier: Hommage an Grindelwalds Eisarbeiter
Auch das heutige Boutique Hotel Glacier in Grindelwald hat eine lange Historie. Es stammt aus dem Jahr 1864 und beherbergte als erste Gäste Eisarbeiter und ihre Pferde. Daher auch der Name des Hauses: Das Eis des Untergletschers, das zu Kühlzwecken in riesigen Blöcken «geerntet» und auf Pferdewagen nach Interlaken und von dort per Zug bis nach Paris transportiert wurde, reichte weit hinunter ins Tal fast bis zum Hotel.
Mit dem sukzessiven Verschwinden des Gletschers hat sich auch das Hotel immer wieder neu erfunden. Den Schritt ins 21. Jahrhundert machten 2017 die neuen Eigentümer Justine und Jan Pyott mit Renovierungsarbeiten an der Süd- und Westseite des Gebäudes, wo ein neuer Anbau errichtet wurde. Der Eingang wurde auf die Westseite verlegt, wo sich eine neue Lounge und ein neues Restaurant befinden. Das Restaurant Glacier ist vom Gault&Millau mit 16 Punkten bewertet und wurde 2024 mit dem Titel „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet. Zusätzlich wurde das Hotel um einen Spa, einen exquisiten Weinkeller, einen Aufzug und neun neue Zimmer erweitert.
So präsentiert sich das Boutique Hotel Glacier im Jahr 2025 als Vier-Sterne-Superior-Hotel mit 28 Zimmern. Manche haben eine eigene Holzterrasse inklusive Whirlpool und Blick auf den Eiger, allesamt haben sie ein frisches modernes Design. Doch die große Historie gerät nicht in Vergessenheit: Das Haus ist, wie ich finde, bei aller Modernität auch eine Hommage an Grindelwalds Eisarbeiter, an die Geschichte des Ortes und sein touristisches Erbe.
Raths Reise-Rating:
- Ganz grosses Kino
- Wenn’s nur immer so wäre
- Meckern auf hohem Niveau
- So lala, nicht oh, là lá
- Besser als im Hostel
- Ausdrückliche Reisewarnung
Zum Autor
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel Rankings im deutschsprachigen die-101-besten.com ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für Travelnews schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor der Bücher «Die 101 besten Hotels Schweiz 2025» Mit seinem Ranking kam er im Jahr 2024 erstmals in die Schweiz. Eine Bestellung des Buches «Die 101 besten Hotels Deutschland» ist gerne per E-Mail an board@i-sle.ch möglich. oder online unter: