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Zu Beginn des First-Class-Fluges von Bangkok nach Hongkong entscheidet sich der Travelnews-Tester für Kaviar. Alle Bilder: Maurice Gauch

Tested Für 400 Franken in der Emirates First Class

Maurice Gauch

Einmal einen Champagner in der eigenen First-Class-Suite geniessen – auf der Strecke Bangkok-Hongkong ist dies erschwinglich. Emirates bietet attraktive First-und Business-Class-Tarife an. Travelnews hat den Service unter die Lupe genommen.

Flugtickets für die First-Class können schnell einmal 10`000 Franken kosten. Allerdings ist es mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass Emirates auf dem Fifth Freedom Flight von Bangkok nach Hongkong und zurück, die Business- und First-Class-Tickets im Vergleich zu anderen Strecken deutlich günstiger anbietet.

Nach unserer Ankunft am Flughafen Bangkok Suvarnabhumi begeben wir uns direkt zum First-Class Check-In von Emirates. Unser Aufgabegepäck wird hier ohne Wartezeit entgegengenommen und wir bekommen unsere Bordkarten sowie eine Wegleitung zur Emirates Lounge. Zusätzlich weist uns die Check-In Agentin darauf hin, dass wir die Fast-Track-Sicherheitskontrolle und die zügige Ausreise nutzen können.

Bevor wir in den Superjumbo, dem Airbus A380 mit seiner Konfiguration von 519 Sitzplätzen – davon 14 in der First, 76 in der Business und 429 in der Economy-Class – einsteigen, geht es für uns auf direktem Weg zur Lounge.

Eine Auswahl an warmen und kalten Speisen sowie alkoholfreien und alkoholischen Getränken stehen in der Business Class Lounge in Bangkok zur Auswahl.

Die Emirates Lounge in Bangkok ist eine Business-Class Lounge und bietet neben zahlreichen bequemen Sitzmöglichkeiten auch Duschräume und Arbeitsplätze. Eine Auswahl an warmen und kalten Speisen sowie alkoholfreien und alkoholischen Getränken stehen zur Verfügung. Der Weg von der Lounge zum Gate ist bei unserem Flug nur wenige Gehminuten entfernt, weshalb wir uns entschieden haben, nicht zu früh am Gate zu erscheinen.

14 First-Class Suiten und zwei Badezimmer

Direkt beim Betreten des Flugzeuges werden wir von der Crew herzlich begrüsst und bis zu unserer Suite begleitet. Die Jacke wird mir abgenommen und aufgehängt. Bei der Buchung konnte man die Sitzplätze kostenlos auswählen. Ich entschied mich für 1K, die vorderste Suite, direkt vor dem rechten Badezimmer.

Insgesamt gibt es 14 First-Class Suiten, von denen 8 entlang der Fenster und drei Reihen mit jeweils zwei Sitzen in der Mitte angeordnet sind. Diese mittleren Sitze sind besonders geeignet für zusammenreisende Personen, da die Trennwände zwischen ihnen heruntergefahren werden können.

Komfort und Entertainment

Handgepäckfächer sind keine verbaut, was die Kabine nochmals geräumiger und heller erscheinen lässt. In den Suiten gibt es ausreichend Platz, um Gepäckstücke bequem vor sich zu platzieren und sogar anzuschnallen.

Die Suite im Emirates A380, dem grössten Passagierflugzeug der Welt, ist ausgestattet mit einem 32 Zoll Fernseher, aufklappbarem Tisch, einer gefüllten Mini-Bar mit Getränken und Snacks, einem Kosmetikset mit Schminkspiegel sowie einem Notizbuch mit Kugelschreiber.

Grenzenlose Beinfreiheit über den Wolken – auf Sitz 1K in der Emirates First Class.

Trotz der kurzen Flugdauer, erhalten Passagiere ein Amenity-Kit. Es stehen High-End Kopfhörer der Marke Bowers & Wilkinson zur Verfügung. Das Emirates Entertainmentsystem «ICE» gilt als einer der besten weltweit und ist in allen Reiseklassen verfügbar. Zur Bedienung gibt es eine Fernbedienung sowie ein Display. Kostenloses WLAN für Messangerdienste steht seit rund einem Jahr in allen Reiseklassen für SkyWards-Mitglieder, dem Bonusprogramm von Emirates kostenfrei zur Verfügung.

Jede Suite ist geräumig und elegant gestaltet, mit bequemen Sitzen, die sich zu flachen Betten verwandeln lassen. Die luxuriöse Ausstattung umfasst Holz- und Goldoptik-Elemente, die eine ansprechende Atmosphäre schaffen. Darüber hinaus sind die Suiten komplett verschliessbar, um maximale Privatsphäre zu gewährleisten. Obschon der Flug keine drei Stunden dauert, stehen Kissen und eine Decke in bereit.

Von Bangkok nach Hongkong in knapp drei Stunden

Bevor der Riesenjumbo Richtung Startbahn rollt, stellt sich der Purser höflich vor, reicht mir ein Glas Möet und nimmt meine Essensbestellung entgegen. Dazu gibt es das obligatorische heisse Tuch. Auf kürzeren Flügen ist es üblich, dass die Bestellung bereits vor dem Start aufgenommen wird. Nun lehne ich mich zurück.

Ein Glas Dom Pérignon 2013 zum Start.

Kurz nach dem Start wird der Tisch für mich gedeckt, begleitet von Nüssen und dem ersten Glas Dom Pérignon 2013. Eine Flasche dieses Champagners kostet im Handel über 200 Franken. Als Starter entscheide ich mich für den Kaviar mit traditionellen Beilagen und frischem Brot. Den Kaviar gibt es nun auch wieder auf kürzeren Flügen.

Gefolgt von der Vorspeise, einer grünen Erbsensuppe mit Minze. Diese Wahl ist voller Aroma und schmeckt mir sehr gut. Zum Hauptgang geniesse ich Machbous-Garnelen mit Reis, an einer traditionellen emiratischen Gewürzmischung. Ein paar zusätzliche Garnelen dürften es schon sein. Der gesalzene Caramel-Käsekuchen kommt äussert schön angerichtet daher, trifft meinen Geschmack allerdings nicht.

Während des Fluges gibt es immer wieder kleine Aufmerksamkeiten wie arabischer Kaffee mit Datteln und Schokoladenvariationen.

Duschen in 40000 Fuss über den Wolken

Was ich mir während meines Fluges mit Emirates nicht entgehen lassen will, ist die einmalige Gelegenheit, in knapp 40'000 Fuss Höhe über den Wolken zu duschen. Diese zwei «Shower Spa», wie Emirates ihre Badezimmer nennt, sind äusserst geräumig und mit luxuriösen Pflegeprodukten ausgestattet.

Shower Spa nennt sich die Emirates-Dusche.

Fünf Minuten Wasser stehen pro Passagier zur Verfügung, und das Badezimmer kann zum Duschen 20 Minuten lang genutzt werden – genügend Zeit, um mich frisch zu machen. Es ist ein einmaliges Gefühl, dies zu erleben. Eine Mitarbeiterin kümmert sich um beide Räume, um diese vor und nach jeder Benutzung sauber und gepflegt zu halten.

Zurück in der Business-Class

Nach einem viertägigen Aufenthalt in Hongkong geht es für uns in der Business-Class zurück nach Bangkok. Am Flughafen von Hongkong gibt es zunächst einen kleinen Schock: Die Check-In Bereich von Emirates ist überfüllt mit Reisenden. Verständlicherweise, denn fast zeitgleich starten hier zwei Riesenjumbos, einer nach Dubai und einer nach Bangkok. Wir müssen etwa 45 Minuten warten, um unser Aufgabegepäck am Business-Class Check-In abzugeben.

Für meinen Geschmack ist das zu lange. Auch hier haben wir wieder Lounge-Zugang, im Gegensatz zu Bangkok gibt es in Hongkong jedoch weder eine Fast-Track Sicherheitskontrolle noch eine schnelle Ausreise für Business oder First Kunden.

Im oberen Deck des A380 von Emirates befindet sich eine Bar mit Lounge für Business und First Passagiere. Ein Barkeeper kreiert eine Vielzahl von Drinks, nach Wünschen der Passagiere. Auf diesem Abendflug geniesse ich ein in paar Minuten erholsamen Schlaf.

Viel Service und etwas Hektik

Obschon die Business-Class mit 76 Sitze deutlich mehr Passagiere beherbergt, wirkt die Crew im Gegensatz zum Hinflug in der First-Class nicht gestresst. Dies liegt sicherlich auch daran, dass es sich beim Rückflug um einen Abendflug handelt und Vielzahl Reisende schlafen.

Mein persönliches Erlebnis mit dem Service in der First Class bei Emirates ist absolut aussergewöhnlich und trotz der relativ kurzen Flugdauer wird bezüglich Service einiges geboten. Ich bin mir sicher, dass bei längeren Flügen das Rundum-Erlebnis noch ausgeprägter ist.

Maurice Gauch hat die Emirates First und Business Class auf dem Flug von Bangkok nach Hongkong und zurück getestet.

Üblicherweise ist ein Chauffeur-Service für alle First-Class Kunden inbegriffen. Auf dieser Strecke jedoch nicht. Mein Highlight diese Reise ist die Suite und das Duschen über den Wolken. Das Essen an Bord ist von höchster Qualität und die Auswahl an Getränken lässt keine Wünsche offen. Wer in Bangkok unterwegs ist, sollte sich dieses Angebot genauer anschauen, zumal Hongkong unbedingt einen Besuch wert ist.

Ein One-Way Flug auf dieser Strecke gibt es in der Business-Class ab 200 Franken, die First-Class Suite ist ab 400 Franken zu haben. Buchbar sind diese Tarife relativ häufig und direkt über die Emirates-Webseite. Wir haben für beide Flüge zusammen gut 700 Franken bezahlt.