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Das Zürcher Luxushotel Baur au Lac stellt künftig auch Mitarbeitende ein, die ein sichtbares Tattoo tragen. Bild: Adobe Stock

Tabubruch: Schweizer Luxushotel erlaubt neu Tattoos

Das Zürcher Traditionshotel Baur au Lac hat bisher niemanden eingestellt, der eine sichtbare Tätowierung trägt. Das soll sich jetzt ändern. Piercings sind beim Hotelpersonal jedoch weiterhin nicht gestattet.

Bis jetzt war der Fall klar: Bewerberinnen und Bewerber mit einem sichtbaren Tattoo kamen für eine Stelle im Zürcher Hotel Baur au Lac nicht in Frage. Jetzt sagt Marguita Kracht, VR-Delegierte Marketing und Brand des Hotels Baur au Lac, in einem Interview mit der «Handelszeitung»: «Wenn wir auf die Jobbewerbung eines tollen Kochs oder Barmanns aufgrund einer Tätowierung nicht eingehen können, ist das bedauerlich.» Ihrer Meinung nach seien sichtbare Tattoos okay. «Wir bereiten dazu jetzt eine Änderung vor.»

Auch bei einem anderen Thema der äusseren Erscheinung hat sich das Luxushotel am Zürcher Seebecken bewegt. «Ein Tagesbart bei Herren ist seit letztem Jahr erlaubt», so Kracht. Dieser müsse aber gepflegt und nicht zu kurz sein. «Es darf nicht so aussehen, als ob dieser Herr seine Rasur vergessen hätte.» Derweil sind Piercings für die Mitarbeitenden weiterhin nicht erlaubt.

Keine Vorschriften für die Gäste

Für die Gäste gibt es im Baur au Lac keinen Dresscode mehr. «Jede und jeder kann sich so anziehen, wie er oder sie möchte», erklärt Marguita Kracht. Auch die Modeindustrie habe sich in diese Richtung entwickelt. «Die Kollektionen der Labels sind jetzt häufig Streetwear, casual. Turnschuhe sind weit verbreitet.»

Wahrscheinlich entspreche das auch den Wünschen der Menschen. «Sie suchen den Komfort und wollen nicht mehr unbequeme Schuhe oder Ähnliches tragen.» In vielen Firmen sei inzwischen ja auch die Krawatte abgeschafft worden.

Die Hotelangestellten profitieren indes nicht von einer Lockerung. Die männlichen Angestellten im Service müssen weiterhin eine Krawatte tragen. Dazu sagt Kracht: «Auch jemand, der in Turnschuhen und weissen Socken auftritt, schätzt Angestellte, die formell gekleidet sind.»

(TN)