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«Wir wollen eine Inspirationsquelle in Sachen Prävention werden»
Dominik BuholzerHerr Furrer, Sie sind seit gut einem Jahr Direktor im Deltapark. Wie ist der Start verlaufen?
Kevin Furrer: Es war wie ein Heimkehren. Ich war in den vergangenen 18 Jahren mehrheitlich im Ausland tätig. Ich möchte diese Zeit nicht missen - überhaupt nicht. Als gebürtiger Berner und junger Familienvater schätze ich es ausserordentlich, dass ich nun hier im Deltapark in Gwatt bei Thun tätig sein kann.
Was schätzen Sie besonders?
Es ist das familiäre Klima und die Herzlichkeit. Das ist es auch, was wir von vielen Gästen als Rückmeldung erhalten. Daneben muss man sagen: Das Deltapark Vitalresort ist ein toller Betrieb, der sich an einer einzigartigen Lage befindet.
Sie meinen den Seeanstoss?
Auf jeden Fall. Dann aber auch die Luxus-Seevillen, die dazu gehören - und all dies in einer unvergleichlichen Natur. Das ist einzigartig. Die Eigentümerfamilie hat insbesondere mit dem Bau der Seevillen Weitblick bewiesen. In solch einem Betrieb als Direktor tätig zu sein, ist ein Traum. Ich kann aus dem Vollen schöpfen. Es gibt hier noch viel Entwicklungspotenzial.
«Wir möchten das Hotel national und international stärker verankern und den Vitalitätsgedanken vertiefen.»
Wohin soll die Reise gehen?
Ich möchte vorab betonten: Mirco Plozza hat als mein Vorgänger einen fantastischen Job gemacht. Ohne ihn stünde der Deltapark nicht dort, wo er heute ist, als führende Adresse für Ferien und Seminare in der Region. Ich möchte nun mit meinem Team noch einen Schritt weiter gehen und das Hotel national und international stärker verankern und den Vitalitätsgedanken vertiefen.
Wie genau?
Wir streben eine ganzheitliche Philosophie an und wollen für unsere Gäste eine Inspirationsquelle in Sachen Prävention werden. In den Deltapark soll man nicht nur für ein Wellness-Wochenende gehen, sondern auch um Inputs zu erhalten, die einem im Alltag helfen. Unsere Methoden sollen Nachhall finden. Wir wissen es eigentlich alle: gesunde Ernährung alleine genügt nicht.

Wie muss ich mir dies genau vorstellen?
Wir erarbeiten ein spezielles Angebot zum Thema Schlafen. Dieses beinhaltet unter anderem verschiedene Analysen: zum Beispiel ein Ruhe-EKG sowie Beratungsgespräche. Weitere Packages entwickeln wir noch. Das Potenzial ist riesig.
Wo ziehen Sie die Grenzen?
Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe, die Gäste zu erziehen. Sie sollen vielmehr Impulse erhalten. Es geht bei uns auch nicht um Verzicht, sondern ums Geniessen. Unsere Mitarbeitenden profitieren übrigens auch davon. Sie stehen am Anfang unserer Reise. Unsere besten Vorsätze und Pläne bringen nichts, wenn das Personal nicht davon überzeugt ist.
Kommen wir auf das Tagesgeschäft zu sprechen. Geht es seit dem Ende der Pandemie mit den Gästezahlen wieder aufwärts?
Wir sind gut unterwegs. Die Zahlen bereiten Freude. Allerdings lief es uns bereits während der Pandemie nicht schlecht. Der Deltapark profitierte davon, dass man nicht gross verreisen konnte. 2021 wurde sehr gut gearbeitet.
Ihnen spielte der heimische Markt in die Hände. Wie sieht es mit den Gästen aus dem Ausland aus: Sind die wieder zurück?
Der Markt hat sich erholt. Vor allem aus unseren Nachbarländern können wir wieder viele Gäste begrüssen. Ganz interessant sind auch der amerikanische und südostasiatische Markt. Unser Kernmarkt ist und bleibt aber die Schweiz. Wir verzeichnen eine steigende Zahl an Stammgästen insbesondere aus der Schweiz. Ein schöneres Kompliment gibt es fast nicht.
«Amerikanische Gäste flippen regelrecht aus, wenn sie unser Bergpanorama sehen.»
Wie läuft das Geschäft mit den Seminaren und Kongressen?
Insbesondere bei den Seminaren merken wir, dass ein riesiger Nachholbedarf vorhanden ist. Das MICE-Geschäft ist für uns wichtig, weil es uns eine gute Auslastung unter der Woche gibt. Am Wochenende leben wir von den Freizeitgästen. Die beiden Segmente ergänzen sich also ideal. Allerdings möchten wir uns auch hier ein wenig neu positionieren.
Inwiefern?
Regional und national sind wir gut aufgestellt. Aber international haben wir noch Luft nach oben. Amerikanische Gäste flippen regelrecht aus, wenn sie unser Bergpanorama sehen und erkennen, dass man vom Deltapark aus in 40 Minuten auf einem Berggipfel ist. Hier liegt für uns noch mehr drin.
Wie möchten Sie dies anstellen?
Zum einen streben wir mit den Tourismuspartnern in der Region eine engere Zusammenarbeit an. Wir müssen gemeinsam international auftreten. Zum anderen wollen wir unsere Residenz-Häuser noch mehr miteinbeziehen. Wir verfügen mit ihnen über einen Trumpf gegenüber unseren Mitbewerbern. Wir hatten in der Vergangenheit schon die eine oder andere Firma, die die Residenzen für ihre Anlässe nutzten. Da liegt aber noch deutlich mehr drin. Und dann gibt es einen Bereich, den wir erst noch am Erarbeiten sind.
Das wäre?
Firmeninterne Anlässe wie Weihnachtsfeiern. Wir sind daran, neue Angebote zu entwickeln zum Beispiel im Bereich Rahmenprogramme. Die Zeiten sind vorbei, wo sich die Belegschaft einfach zum Essen trifft. Heute wird mehr erwartet. Und der Deltapark hat definitiv mehr zu bieten.