Karriere
«Mir gefällt, dass es hier ein Studium ‚zum Anfassen‘ gibt»
Vanessa, was hat Dich bewogen, an der IST zu studieren?
Grundsätzlich hat mich die Reisebranche schon seit langem fasziniert. Vielleicht auch, weil mein Vater bei der Fluggesellschaft Emirates arbeitet. Jedenfalls habe ich nach meiner FMS-Matura ein Hotellerie-Praktikum in Dubai sowie im Berner Oberland gemacht und mir danach die Frage gestellt, ob ich eine Hotelfachschule oder eine Tourismus-Fachschule besuchen soll. Ich habe mich für die Tourismus-Fachschule entschieden, weil die Ausbildung breiter ist, man also in mehr Themengebiete Einblick erhält und dadurch später mehr Optionen hat.
Aber wie kamst Du auf die IST?
Zum einen hat mir mein Vater die IST empfohlen, zum anderen habe ich auf Facebook gesehen, dass eine Kollegin von mir die IST besucht. Letztlich hat Zürich auch den Flughafen und viele Tourismusunternehmen, das machte dann den Unterschied aus. Die Distanz zur Schule war nicht das Wichtigste: Ich pendle inzwischen seit über zwei Jahren von Moosseedorf BE in die Schule und habe kein Problem damit.
Welchen Studiengang belegst Du?
Ich belege den Vollzeit-Studiengang. Dadurch bin ich schneller fertig. Vielleicht hätte ich mit dem Teilzeit-Studiengang mehr Praxisbezug gehabt. Aber ich finde, dass auch beim Vollzeit-Studiengang der Praxisbezug sehr hoch ist. Ich habe soeben mein Praktikum abgeschlossen: Ich war ein Jahr lang Assistentin HR und Finanzen im Dorint Hotel Messe Basel und habe dort auch im Sales Management und im Event-Bereich mitgeholfen. Das fand ich sehr spannend.
«Ich habe mich für die Tourismus-Fachschule entschieden, weil die Ausbildung breiter ist»
Hast Du schon klare Vorstellungen für Deine berufliche Zukunft ableiten können? HR oder Finanzen?
Ich fand beides interessant, aber ich denke nicht, dass ich schwerpunktmässig im Finanzbereich tätig sein werde. HR könnte eine Option sein.
Was hältst Du von den angebotenen Kursen?
Das Angebot ist vielfältig und interessant. Und sehr praxisbezogen: Im Pflichtfach Deutsch etwa werden Texte aus der Geschäftswelt behandelt und wir lernen, Arbeitszeugnisse oder Medienmitteilungen zu formulieren. Zu den Pflichtfächern gehören auch Tourismuspolitik, Rechtskunde oder Finanzen – auch wenn man nicht alles mag, sieht man gleich den Nutzen, den man durch Wissen in diesen Bereichen hat. Dazu kommt, dass man Sprachen vertiefen kann, in meinem Fall Englisch und Französisch. Die Dozierenden, welche alle noch im Tourismus arbeitstätig sind, vermitteln der Lehrstoff praxisnah und meist auch auf eine «erfrischende Art».
Du hast von Pflichtfächern gesprochen. Es gibt auch Wahlpflichtfächer…
Ja, auch da ist die Auswahl gross. Ich lerne zum Beispiel im Bereich Flugverkehr viel über Praxis und Management im Flugbereich, etwa wie Slotverteilung funktioniert oder welche ökonomischen Aspekte die Luftfahrt beeinflussen. Zudem habe ich auch Destinationskunde Outgoing belegt; man kann auch Destinationskunde Incoming belegen. Am liebsten habe ich aber «Projektmanagement». Dieses Jahr etwa eine Woche in Flims, mit dem Thema «Hochzeitsreisen». Da sind wir dann auch keine Klasse, sondern ein Team. Das gefällt mir.
Wie kommst Du mit dem Pensum klar?
Pro Tag hat man maximal acht Stunden Schule, in der Woche kommt man auf rund 35 Stunden, dazu kommen dann aber noch die Hausaufgaben. Das ist kein Problem, man kann über Mittag, in den Freistunden oder auf der Heimfahrt im Zug arbeiten. Es ist alles eine Frage der Organisation, insbesondere wenn Gruppenarbeiten zu erledigen sind. Vor den Prüfungen ist man immer etwas mehr gestresst, das ist so wie an jeder Schule. Auch die Ferien sind «normal» geregelt, wie an jeder anderen vergleichbaren Schule.
«Die Dozierenden, welche alle noch im Tourismus arbeitstätig sind, vermitteln der Lehrstoff praxisnah und meist auch auf eine erfrischende Art»
Wie sieht es mit der Klassengrösse aus?
In meiner Klasse sind wir 23 Personen. Hie und da gibt es Wechsel, wenn z.B. jemand die Schule verlässt, weil er oder sie gleich nach dem Praktikum eine Festanstellung angeboten erhält und diese annimmt. Die Stimmung ist recht familiär, ohne zu viel «Klassengeist», also man kennt sich auch klassenübergreifend und ich habe hier schon schöne Freundschaften geschlossen. Schön ist auch, dass es diverse soziale Events gibt, etwa Info-Abende oder den Klassen-Event der Diplomklassen, bei dem alle Studierenden eingeladen sind.
Du bist im fünften von sechs Semestern. Weisst Du schon, wie es für Dich weitergeht?
Ich habe klar Ideen zu meiner beruflichen Zukunft, aber noch nichts Konkretes in Aussicht. Ich würde gerne in der Airlinebranche oder in der Hotellerie Fuss fassen und kann mir gut vorstellen, im Ausland zu arbeiten. Ich will auf jeden Fall erst Mal arbeiten und Erfahrung sammeln, bevor ich an die nächste schulische Vertiefung denke. Geld und Position sind zumindest beim Einstieg ins Berufsleben noch nicht der wichtigste Faktor.
Was sind denn aus Deiner Sicht die wichtigsten Eigenschaften, die man ins Berufsleben mitbringen soll?
Sicherlich Motivation und Durchhaltewillen. Darum ist das Praktikum so gut – da lernt man, Verantwortung zu übernehmen, Zusammenhänge zu sehen, und dass Managementqualitäten nicht angeboren sind, sondern auf Erfahrung basieren. Verantwortung zu übernehmen ist also auch wichtig. Und Pünktlichkeit.
Das Studium an der IST ist also für Dich der richtige Weg in die Berufswelt?
Absolut. Die Dozierenden sind top und es ist ein Studium «zum Anfassen», nicht nur Theorie und Bücher, sondern, wie schon gesagt, mit sehr viel Praxisbezug. Man besucht ja auch touristische Anlässe und Messen wie die Fespo, das Visit USA oder sieht auch mal hinter die Kulissen des Flughafens Zürich. Obwohl ich noch nicht fertig bin, kann ich sagen, dass sich der Besuch der IST für mich voll gelohnt hat.
(Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der IST, Höhere Fachschule für Tourismus)