Karriere

Sie haben den Pilotkurs der neuen Fachausbildung Travel Advisor an der IST abgeschlossen. Hinten (von links): Angela Medina Perez, Nadia Victoria Schaeppi, Josephine Ochsner, Kyra Banz, Jessica Brupbacher, Diana Picado Heim, Anna Medine Kahraman. Vorne (von links): Daniela Pohl, Felicia Larcher, Patricia Bigler. Foto: IST

Diese Quereinsteigerinnen arbeiten nun als Travel Advisor

Der Pilotkurs der neuen Fachausbildung Travel Advisor an der IST – Höhere Fachschule für Tourismus & Outdoor in Zürich – ist beendet. 14 Teilnehmerinnen haben ihren Abschluss gefeiert. Drei von ihnen haben wir nach ihren Erfahrungen gefragt.

Felicia Larcher (25), Knecht Reisen, Baden

Die gelernte Köchin war drei Jahre als Flugbegleiterin mit Edelweiss unterwegs. Während der Pandemie schloss sie die Handelsschule ab und fand bei Knecht Reisen eine neue Herausforderung – und ihre neue berufliche Leidenschaft.

Patricia Bigler (32), TUI Basel Gerbergasse

Nach der Sekundarschule und ihrer Ausbildung war die jetzige TUI-Reisebüromitarbeiterin als Medizinische Praxisassistentin EFZ tätig.

Jessica Brupbacher (21), Knecht Reisen, Lenzburg

Nach ihrer Lehre als Kauffrau EFZ im Kantonsspital Baden arbeitete sie dort als Sachbearbeiterin in der Patientenaufnahme und später bei See Tickets als Client Success Managerin.

Warum hast du dich für die Reisebranche entschieden?

Felicia Larcher: Als Flugbegleiterin konnte ich die Welt entdecken, und ich liebe den Kundenkontakt. Nun möchte ich den Menschen zeigen, dass es in den Ländern dieser Welt mehr zu entdecken gibt, als nur die touristischen Hotspots.

Jessica Brupbacher: Schon immer war es mein Wunsch, in der Reisebranche Fuss zu fassen. Mein Hobby, das Reisen, sowie die Liebe für den Kundenkontakt und mein Organisationstalent zum Beruf zu machen, ist ein Traum, den ich nun verwirklichen konnte.

Patricia Bigler: Die Reisebranche zieht mich seit meiner späteren Jugend an. Ich reise unendlich gerne, will alles über fremde Kulturen wissen, kann mir nichts Spannenderes und Erfüllenderes vorstellen, als das Arbeiten mit den verschiedensten Destinationen.

Wie beurteilst du die Chance, dass es eine Möglichkeit für solch einen Quereinstieg gibt?

Jessica Brupbacher: Als ich mich dazu entschieden habe, in die Reisebranche zu wechseln, habe ich mich nach passenden Stellen umgeschaut. Nach verschiedenen Bewerbungen auf Quereinsteigerstellen habe ich meist diese Rückmeldung erhalten: «Ohne jegliche Vorkenntnisse in der Tourismusbranche ist der Einstieg leider nicht möglich» oder «Wir haben bereits passende Kandidaten, welche schon einige Kenntnisse in der Reisebranche haben». Mich hat das verunsichert, und ich war sehr enttäuscht. Ich fragte mich, weshalb diese Unternehmen die Quereinsteiger-Stellen ausschrieben und dann doch keine Quereinsteiger wollten. Ich finde, dass man die Ansprüche vielleicht ein wenig senken müsste und auch Leuten eine Chance gibt, die noch nicht mit der Tourismusbranche zu tun hatten. Mit der Ausbildung an der IST konnte ich nun die perfekte Basis für den Einstieg schaffen – auch ohne Vorkenntnisse.

Felicia Larcher: Das Quereinsteigerprogramm ist eine super Chance, in die Branche reinzukommen. Egal, in welcher Branche man neu anfängt – es ist immer schwer, sich daran zu gewöhnen. Dieses Programm hat es uns etwas einfacher gemacht.

Patricia Bigler: Offen für Quereinsteiger zu sein und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, ist absolut super. Und ich rechne das der Branche hoch an.

Fühlst du dich nach dem Kurs gut vorbereitet für deine Arbeit im Reisebüro?

Felicia Larcher: Wenn es um Destinationen und GDS (Buchungssysteme) geht, wurde ich super vorbereitet. Sogar den langjährigen Mitarbeitenden in unserem Büro konnte ich ein oder zwei neue Tricks zeigen.

Jessica Brupbacher: Ich fühle mich sehr gut auf die Arbeit im Reisebüro vorbereitet. Die Dozierenden arbeiten selbst in der Tourismusbranche und konnten uns ihre Erfahrungen vom Job und vom Reisen auf interessante Art weitergeben. Viele wichtige Lerninhalte hätte ich ohne diesen Kurs wahrscheinlich zum Teil gar nicht erfahren. Ich habe nun ein viel besseres Verständnis für den Aufbau und die Prozesse in der Reisebranche. Dass wir auch Messen besuchten, fand ich toll, um Neues zu lernen. Dass ich zeitgleich bereits im Reisebüro arbeiten und das Gelernte direkt anwenden konnte, war ideal.

Patricia Bigler: Der Kurs an der IST gab mir ein gutes erstes Grundwissen. Kombiniert mit der Stelle im Reisebüro war es toll, aber keinesfalls einfach, Verknüpfungen zu erstellen und zu sehen. In gewissen Bereichen dürfte der Kurs aber länger und tiefgreifender sein.

Was war die grösste Herausforderung während der berufsbegleitenden Schulzeit?

Felicia Larcher: Schulstoff und Arbeitswelt zu trennen. Als ich in der Schule war, habe ich an meine Kundinnen und Kunden gedacht, und bei der Arbeit hatte ich meine nächsten Prüfungsziele vor Augen. Zu Hause konnte ich selten abschalten. Aber ich glaube, so fühlt sich jeder am Anfang.

Jessica Brupbacher: Die grösste Herausforderung war, in einer so kurzen Zeit, so viel Neues zu verstehen, dies für die Prüfungen zu lernen und gleichzeitig Vollzeit im Reisebüro zu arbeiten.

Patricia Bigler: Die grösste Herausforderung war, das Lernen wieder zu lernen! Der komplette Neuanfang in einem Reisebüro war bereits unglaublich fordernd. Zusätzlich den Schulstoff und die Prüfungen zu meistern, war sehr streng. Die perfekte, einfallsreiche und unterhaltende Unterrichtsgestaltung hat es leichter gemacht. Trotzdem: Es war die allerbeste Entscheidung in meinem Leben. Ich kann nun meinen Traum leben, den ich jahrelang geträumt habe. Dies hat auch positive Auswirkungen auf mein Privatleben. Ich bin der IST, TUI und zuletzt mir – für meinen Mut, etwas komplett Neues zu beginnen – unglaublich dankbar.

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