Karriere

Studierende unterstützen die Destination Rapperswil Zürichsee Tourismus. Bild: Academia Engiadina AG

Sponsored Intensiver Einblick in die Praxis für Studierende

Das erklärte Ziel der Ausbildung an der HFT Graubünden: eine Karriere mit Weitsicht. Diese gelingt nur mit der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Intensivseminare Ende September bieten den Studierenden diese Gelegenheit. Ein Rückblick.

Die Bergdestination Andermatt hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Mitten in einem neu entstandenen Ortsteil liegt die Piazza San Gottardo. Noch präsentiert sich dieser Platz meist menschenleer. Das Ziel ist klar: Eine Steigerung ihrer Attraktivität muss her. Eine knifflige Aufgabe für eine Handvoll Studierende der Höheren Fachschule für Tourismus (HFT) Graubünden.

Die Belebung der Andermatter Piazza San Gottardo ist eines von rund zwanzig Projekten, denen sich in der Woche vom 25. bis 30. September 2022 gut achtzig Studentinnen und Studenten in vier Tourismusdestinationen widmeten. Seit zwanzig Jahren bietet die HFT Graubünden in den Intensivseminaren, welche jeweils Ende September stattfinden, ihren Studierenden der ersten und dritten Klassen in klassenübergreifenden Gruppen diese Einblicke in die Praxis. Dabei wechseln die Destinationen jährlich und wiederholen sich erst drei oder vier Jahre später. Neben Andermatt tummelten sich die angehenden Tourismusfachleute dieses Jahr in Gstaad/Saanenland, der Viamala-Region und in Rapperswil am Zürichsee.

Studierende bei der Gruppendiskussion über die Viamala-Region. Bild: Academia Engiadina AG

Den Wind und die Leere spüren 

Die Studienbeginner profitieren dabei nicht nur vom Erlebnis in der Praxis, sondern auch von ihren Kolleginnen und Kollegen des dritten Studienjahres. «Sie zeigten mir alles über die Entstehung einer Studienarbeit», sagt Flamur Selmani, der an dem Andermatter Piazza-Projekt mitarbeitete. Daneben steht für den Studenten vor allem das Erlebnis vor Ort im Zentrum: «Die direkten Begegnungen lösten bei mir viele Ideen aus. Dies wäre mir in der Schule niemals so direkt und authentisch gelungen.» Man müsse am Anfang eines solchen Projektes erst einmal «den Wind und die Leere auf dem Platz spüren» und sich direkt mit den Leuten vor Ort austauschen, bestätigt HFT-Dozentin Franziska Preisig, welche die Studierenden in Andermatt begleitete.

Für die Dozierenden geht es auch darum, ihre Studierenden zu einem Perspektivenwechsel zu bewegen. «Oft reisen sie mit bereits im Vorfeld entwickelten Vorstellungen an und stellen dann fest, dass sie die Problemstellung nochmals neu denken müssen», sagt Michael Tamás, welcher die Projekte in der Tourismusregion Gstaad Saanenland betreute. Auch wenn dies ein gewisses Frustpotenzial birgt, schätzen die Studierenden den Einblick in die Realität. «Es ist bereichernd, die gelernten Methoden nicht nur theoretisch zu behandeln, sondern von A bis Z an einem konkreten Fall durchzuführen», so die Dritt-Jahres-Studentin Gina Sauder, welche sich in Gstaad einer Plattform für die Vermietung von Ferienwohnungen widmete.

Studierende bei der Dorfführung durch Gstaad. Bild: Academia Engiadina AG

Die Sicht von aussen 

Von den Intensivseminaren profitieren nicht nur die HFT-Studentinnen und -Studenten, sondern auch die Destinationen und ihre Leistungsträger. Sie definieren gemeinsam die Themen, welche die Studierenden bearbeiten. Bereits am Ende der Woche erhalten sie erste Lösungsansätze, gut zwei Monate später je eine Seminararbeit, in welcher die Aufgabenstellung analysiert und Lösungen oder Konzepte erarbeitet werden. Die Themen sind dabei ganz den Destinationen und Leistungsträgern überlassen. Sie reichen von der Erarbeitung eines Social Media Konzeptes über die Analyse von bestehenden Marketingaktivitäten bis hin zur Entwicklung von konkreten Tourismus-Angeboten.

«Für uns ist die Zusammenarbeit mit der HFT Graubünden sehr interessant, um diverse Projekte, welche bei uns in der Pipeline stehen, zeitnah zu bearbeiten», sagt Lars Dünner, Marketingchef von Viamala Tourismus. «Die Studierenden bringen das nötige Fachwissen und eine Neutralität mit, wodurch wir innovative Lösungsansätze und Ergebnisse erhalten. Wir sehen einen grossen Mehrwert für beide Parteien.» Die neue Sichtweise schätzt auch Michael Baur, Leiter Customer & Partner Relations bei Rapperswil Zürichsee Tourismus: «Die Ideen von Studierenden sind eine Betrachtung von aussen. Zudem fehlt uns oft die Zeit für grundlegende Analysen, und wir sind froh, wenn die HFT Graubünden uns dabei unterstützt.»

Ein Netzwerk für die Zukunft 

Eine besondere Herausforderung wartet am Ende des Intensivseminars auf die Studienbeginner. Laut eines von den Studierenden selbst geschriebenen Gesetzes sind sie es, welche ihre Gruppenarbeiten vor den Auftraggebenden und der Presse präsentieren. Entsprechend gross ist die Nervosität vorher – aber auch die Befriedigung danach.

Studierende bei der Abschlusspräsentation vor den Auftraggebenden und der Presse in Andermatt. Bild: Academia Engiadina AG

Last but not least vertiefen die Studierenden einen der wohl wichtigsten Aspekte ihres Berufes: Networking. So treffen sie während der Woche auf die unterschiedlichsten Vertreterinnen und Vertreter der Branche und knüpfen Kontakte für die Zukunft. Dabei ist das Netzwerken mit den künftigen Fachkräften auch für die Auftraggeber ein Vorteil. «Wir sehen dies als Investition in die Tourismusbranche. Die HFT-Studierenden sind unsere künftigen Mitarbeitenden. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das umso wichtiger», sagt Stefan Rhyn, Projektleiter Sport- und Freizeitkoordination bei Gstaad Saanenland Tourismus. Selbstverständlich kommt auch der Spass nicht zu kurz – schliesslich findet Networking auch mal beim Apéro, beim Fondue oder bei einem Ausflug statt.

(TN)