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Die Höheren Fachschulen sollen in der nationalen und internationalen Bildungslandschaft wirksam gestärkt werden. Bild: Fotolia

Höhere Fachschulen stehen vor Aufwertung

Nach dem Ständerat befürwortet auch der Nationalrat eine Stärkung der Höheren Fachschulen. Absolventinnen und Absolventen sollen damit im In- und Ausland eine verbesserte Anerkennung ihres Abschlusses erhalten.

Zwar ist das Schweizer Bildungssystem gut und durchlässig. Höhere Fachschulen (HF) beklagen sich aber schon länger darüber, dass bei möglichen Auslandengagements der Stempel der eidgenössischen Anerkennung fehle und Partnerschaften mit internationalen Institutionen dadurch teils verunmöglicht werden.

Der Ständerat hat diesbezüglich bereits im Juni 2018 eine Motion der Basler Ständerätin Anita Fetz gutgeheissen. Am Montag hat sich nun auch der Nationalrat dafür ausgesprochen, die höheren Fachschulen in der nationalen und internationalen Bildungslandschaft wirksam zu stärken. Der Bundesrat hat nun den Auftrag, die rechtlichen Grundlagen so anzupassen, dass die Zugehörigkeit und der Beitrag der höheren Fachschulen zur schweizerischen höheren Berufsbildung klar erkennbar werden. Für ihre hochqualifizierten Absolventinnen und Absolventen soll es damit leichter werden, im In- und Ausland die wohlverdiente Anerkennung zu erhalten.

Positiv beurteilet wird die jüngste Entwicklung von den Ausbildungsstätten. Hanna Rychener, Direktorin der IST AG, sagt etwa: «Wir sind natürlich alle freudig, dass unsere harte Knochenarbeit, die wir in der Bildungspolitik schon seit vielen Jahren leisten, nun langsam aber sicher fruchtet und wir uns beim Bund und im Parlament endlich besseres und dringend notwendiges Gehör verschaffen können. Der Stellenwert der Höheren Berufsbildung – sprich auch der Höheren Fachschulen – ist zu lange schon nicht entsprechend kommuniziert und wahr genommen worden.»

Pro Jahr erwerben rund 8’500 Personen ein HF-Diplom und weitere 1’400 bilden sich in einem Nachdiplomstudiengang HF weiter. Ihre Abschlüsse enthalten im Gegensatz zu allen anderen Abschlüssen der Berufsbildung nicht den Zusatz «eidgenössisch», und ihre Diplome werden nicht vom Bund unterzeichnet – dies, obwohl jeder einzelne Bildungsgang ein aufwändiges eidgenössisches Anerkennungsverfahren zu durchlaufen hat.

Die international übliche und für Partnerschaften wichtige staatliche Anerkennung als Bildungsinstitution ist bis anhin nicht möglich, auch nicht in Ergänzung zur Anerkennung der einzelnen Bildungsgänge, teilt heute die Hotelleriesuisse ihren Mitgliedern mit. Zudem ist die Bezeichnung «höhere Fachschule» zwar Teil jeder Grafik des schweizerischen Bildungssystems, aber zur Zeit in keiner Weise geschützt. Nun soll Abhilfe geschaffen werden, damit die Leistungen der HF endlich die verdiente Sichtbarkeit erhalten. Nun liegt der Ball beim Bundesrat, die rechtlichen Grundlagen anzupassen.

(GWA)