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So einladend Griechenland für Feriengäste ist – wie hier im Athener Stadtteil Monastraki –, hier zu arbeiten ist weniger toll. Bild: kirkandmimi

Hier wird der Auslandseinsatz zum Albtraum

Nicht jedes Ferienziel eignet sich auch als Arbeitsort. Vor allem zwei beliebte Ferienländer schneiden in einer Umfrage bei Expats, die dort arbeiten, schlecht ab.

Singapur, London, Zürich oder Wien tauchen bei den beliebtesten Destinationen für so genannte Expats – ins Ausland entsandte Arbeitnehmer – regelmässig ganz oben in der Liste auf.

Doch wie sieht es mit den Klassenschlechtesten aus? «Inter Nations», eine Plattform für Expats hat die zehn schlimmsten Länder eruiert – mit teils überraschenden Ergebnissen. An der Umfrage haben sich laut Angaben der Organisation 13'000 Menschen aus 65 Ländern beteiligt.

Ferien ja, dort arbeiten lieber nicht, heisst es zunächst mal in einem der beliebtesten Reiseziele:

1. Griechenland

Das von der Finanzkrise arg gebeutelte Griechenland hat die rote Laterne im Ranking von Inter Nations von Kuwait übernommen. Bei jedem zweiten der in Griechenland lebenden Befragten reiche das Einkommen nicht zum Leben, und hohe Kosten für die Kinderbetreuung und Schulausbildung würden das Budget stark belasten.

2. Kuwait

Im Vorjahr lag Kuwait noch auf dem letzten Platz von insgesamt 65 untersuchten Ländern. Die verbesserte Jobsicherheit hievte das Emirat nun wenigstens auf den zweitletzten Rang. Insbesondere die mangelnde Lebensqualität macht Expats zu schaffen.

3. Nigeria

Die in Nigeria arbeitenden Ausländer klagen nicht über ihre finanzielle Situation. Anders sieht es in den Kategorien Sicherheit, Infrastruktur und Gesundheitsvorsorge aus. Hier belegt der westafrikanische Staat den letzten Platz unter allen untersuchten Auswandererzielen.

4. Brasilien

Das grösste Land Südamerikas ist aufgrund der aufstrebenden Mittelschicht zwar ein interessantes Pflaster. Was die Lage auf dem Arbeitsmarkt, die Sicherheit, die politische Stabilität und den zwischenmenschlichen Umgang anbelangt, vermag Brasilien bei den Expats aber nicht zu überzeugen.

5. Saudi-Arabien

Hauptkritikpunkt ist nach wie vor die Lebensqualität in Saudi-Arabien. Deshalb verharrt das Königreich auf dem fünftletzten Platz.

6. Italien

Im diesjährigen Ranking ist das schlechte Abschneiden Italiens wohl die grösste Überraschung. Das Belpaese punktet zwar erwartungsgemäss bei der Gastfreundschaft und der Lebensqualität. Laut der Umfrage von Inter Nations wird dies indes durch lange Arbeitstage und schlechte Jobaussichten überschattet – nicht zuletzt deswegen gilt das Land als Sorgenkind Europas.

7. Ukraine

Wegen den Folgen des Kriegs und der politischen Instabilität rutschte die Ukraine um 25 Ränge auf den 59. Schlussrang ab – damit zählt das Land zu den grössten Verlierern. Expats kritisierten zudem ihre schlechte finanzielle Situation und Schwierigkeiten, mit Einheimischen Freundschaften zu schliessen.

8. Katar

Mit der Sicherheitslage sind die meisten arbeitenden Ausländer in Katar zufrieden, als langweilig gilt indes das Freizeitsangebot. Frauen kritisierten zudem vor allem die mangelnde Willkommenskultur im Emirat am Persischen Golf. Gleichwohl konnte Katar im Vergleich zum Vorjahr zwei Ränge gutmachen.

9. Indien

Die Expats auf dem Subkontinent erfreuen sich zwar tiefen Lebenshaltungskosten, punkto Lebensqualität und Karriereaussichten hingegen vermag Indien nicht zu punkten. Dieser Befund kostete Indien im Vergleich zum Vorjahr acht Ränge.

10. Türkei

Die repressive Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat auch auf die Gemüter der Expats abgefärbt. So schnitt die Türkei in der Kategorie «politische Lage» besonders schlecht ab, was ihr den zehntletzten Platz beschert.

(Finews.ch)