Hotellerie

Der Robinson Club Khao Lak wurde im Sommer 2017 für über neun Millionen Euro umgebaut.

Club im Club in Khao Lak

Hans-Werner Rodrian

Robinson startet in Thailand «eine neue Stufe an Komfort»: Wer die Villen mit oder ohne eigenen Pool bucht, hat Zugang zu einem «Club im Club» mit separater Frühstücksveranda.

Von der eigenen Terrasse direkt in den eigenen Pool steigen: Hotelsuiten mit privatem Swimmingpool assoziiert man sonst ja eher mit Hollywood-Filmstars. Seit November gibt’s das aber auch als Ferienclub. Zum neuen Robinson Club Khao Lak in Thailand gehören nämlich ausser 200 Zimmern auch rekordverdächtige 38 Villen mit eigenem Pool.

Die hat Robinson-Geschäftsführer Bernd Mäser zwar vom früheren Hotelbetreiber Le Meridien geerbt, trotzdem ist er sichtlich stolz darauf. «Wenn es die nicht schon gäbe, dann hätten wir sie gebaut.» Er sieht in den Pool Villas und 60 Quadratmeter Wohnfläche «eine neue Stufe an Komfort, die uns gut tut.» 

Umbau für über neun Millionen Euro

Die Villas bilden eine Art Club in Club, haben eigene Strandzonen. Und ihnen ist ein Höhepunkt der Anlage vorbehalten: die Frühstücksveranda am Fine-Dining-Restaurant «Terrace» direkt überm Strand. Für den Vertrieb stellt sich damit aber auch eine Herausforderung: Das Produkt differenziert über nicht weniger als 13 Zimmerkategorien vom Economy Room bis zur 2-Bedroom-Villa am Strand mit eigenem Pool und Oceaniew.

Robinson hatte das Management der zuletzt unter der Marke Pullman geführten Anlage an Thailands Khao-Lak-Strand bereits zum 1. Januar 2017 übernommen und bis Juni als normales «Hotel Katilia» geführt. Danach war das 238-Zimmer-Resort den Sommer für über neun Millionen Euro auf Clubbedürfnisse umgebaut worden. Mäser hat mit Thailand Grosses vor: «Sonst wären wir nicht als Eigentümer eingestiegen.» 52,5 Prozent gehören weiter der Vitya Holding Co., einer thailändischen Familienholding.

Top-Tennisplätze und neue Qualität an Abendunterhaltung

Mit 28 Hektar ist Khao Lak flächenmässig der grösste Robinson-Club weltweit. Für die Region bietet das in einen Kokospalmen- und Kasuarinenhain gebettete Resort etwas völlig Neues: «Abendunterhaltung in einer solchen Qualität gibt es bisher nicht», erklärt Clubdirektor Andi Küng. Nach 20 Uhr ist im Robinson Club was los und überall anders nicht. «Das, was wir hier machen, kennt in Khao Lak noch keiner.»

Die Lage ist jedenfalls gut - ganz im Süden des Pakweep Beach, des besten Strands der Region. Der Sand ist dort fein und der Strand flach, das Wasser allerdings wegen des Sedimentsbodens trüb. Punkten will Robinson dort mit Top-Tennisplätzen samt «Rebound Ace»-Belag und mit Thaiboxen als Fitnesssport (sehr anstrengend, aber sehr effektiv). Fürs Surfen gibt es zu wenig Wind und Welle, also konzentriert sich die Wassersportstation auf Stehpaddeln (SUP) und dessen Tretbootvariante «Hobie Eclipse».

Bald auch nur Bed & Breakfast möglich

Mit dem Thema Tsunami geht Robinson offen um. Unübersehbar prangen überall in der Anlage «Tsunami Evacuation»-Fluchtpläne, dazu gibt es eine in den Palmen versteckte moderne Lautsprecheranlage. Das Haus war 2004 beim grossen Tsunami komplett zerstört worden - keine drei Wochen nach der Eröffnung. Generell seien «Tsunamis aber nicht typisch für die Region», erklärt Robinson-Geschäftsführer Mäser. Das habe ein Risikocheck ergeben, den er «vor der Ansiedlung natürlich» machen liess.

Khao Lak wird im Winter als Vollpensionsbetrieb geführt, der Unterschied zu All-inclusive ist gewollt. Andi Küng sagt ganz klar: «Wir haben hohe Erwartungen an die Zusatzerlöse.» Zum Beispiel ist keins der drei Spezialrestaurants im Preis inkludiert. Und «Tischwein inklusive» wurde auch erst nach Drängen des Vertriebs eingeführt. «Das gab einen Ruck bei den Buchungen», gibt Mäser zu.

Die Anlage wird auch in der sommerlichen Regenzeit von Mai bis Oktober geöffnet bleiben, dann mit einem weiteren unkonventionellen Test: Als erster Robinson Club überhaupt wird Khao Lak die Option bieten, nur Bed & Breakfast zu buchen. Schliesslich gibt es in den Villen komplette Küchenzeilen und ausserhalb des Club genug Strandlokale. Mit diesem «Meal Plan» erreicht Mäser einen Eckpreis von 1063 Euro im Juni. Damit hofft er auf Neukunden, gern auch aus China, Japan, Südkorea und Australien. Diese Regionen sollen langfristig 50 Prozent des Gästeaufkommens bringen.