Hotellerie

Thomas Edelkamp will mit einer neuen Kampagne den 200 Romantik-Mitgliedern neue Gäste verschaffen. Bild: HO

«Wer will schon Ferien bei einem Langweiler machen»

Die Romantik Hotels & Resorts lancieren eine breitangelegte Kampagne und peilen eine jüngere Klientel an. Geschäftsführer Thomas Edelkamp äussert sich zur Offensive.

Herr Edelkamp, welches sind die Schwerpunkte Ihrer neuen Markenkampagne?
Thomas Edelkamp: Mit unserer «explore ROMANTIK»-Kampagne ist die Marke erstmals in ihrer Geschichte richtig prominent ins Fernsehen gegangen. Im letzten Jahr haben wir auf Euronews getestet. Mit diesen Erfahrungen sind wir nun im August und September mit Spots im Vorabendprogramm des Ersten Deutschen Fernsehens und direkt vor der Tagesschau, der meistgesehenen Nachrichtensendung, gelaufen. Die Ergebnisse waren sofort messbar. Und weil Deutschland der grösste Quellmarkt in Europa ist, profitieren davon auch die Romantik-Hotels in der Schweiz. Insgesamt wollen wir bis November dieses Jahres, auch über namhafte Online-Medien, wie Spiegel.de, Bild.de, Welt.de, Wetter.com oder Meteocentrale.ch, über 40 Millionen potentielle Gäste erreichen. Europaweit ergänzen wir die Kampagne durch Aktionen in sozialen Medien und einen Fotografenwettbewerb auf Instagram. Das Wichtigste ist aber, dass jeder Hotelier unter dem «explore ROMANTIK-Dach» die Chance erhält, Teil der Kampagne zu werden und seine Angebote darzustellen – und das, ohne die üblichen Zwänge und Einschränkungen, die eine Marke normalerweise verlangt.

Was hat Sie dazu bewogen, auf diese Art einer Kampagne zu setzen?

Ganz einfach: Die Kraft der Marke! Eine starke Marke, ihre Positionierung, die Inhalte und Programme, die Technologie und das Netzwerk dahinter entscheiden, mehr als jemals zuvor, über den geschäftlichen Erfolg. Attraktiv sind Hotelmarken dann, wenn sie begehrenswert sind und die Menschen anziehen. Wer will schon Ferien bei einem Langweiler machen, dort Mitglied sein, geschweige denn eine Ausbildung beginnen? Menschen reisen mit Marken, und Menschen buchen bei Marken. Vertrauen spielt eine zentrale Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch die Kooperationen sind aufgerufen, ihre Strategien radikal zu überdenken. Markenkosmetik wird dabei kaum weiterhelfen.

«Bis hin zum Tausch des Zimmers gegen ein Zelt am See ist alles dabei»

Welche neuen Zielgruppen möchten Sie ansprechen?

Unsere Kampagne greift auf, wonach moderne Reisende heute suchen: Individuelle Erfahrungen, entdecken lokaler Kulturen und Lebensfreude. «explore ROMANTIK» ist für uns die Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Hotels, die Vielfalt und Qualität der Marke auch jüngeren und neuen Zielgruppen zu vermitteln und langfristig ein attraktiveres Markenimage aufzubauen. Mit unseren Gastgebern haben wir daher spezielle Reiseerlebnisse für die einzelnen Hotels, die vielfach auf bestehenden Angeboten basieren, entwickelt. Von Unternehmungen, wie zum Beispiel Skifahren, Segeln, Wandern, Jagen oder Fischen mit der Hoteliersfamilie, über gemeinsames Yoga sowie Kochen im Sternerestaurant, Käserei oder ein Wurstkurs mit den Gastgebern, bis hin zu Wasserfahrten in historischen Amphibienfahrzeugen oder den Tausch des Zimmers gegen ein Zelt am See ist alles dabei.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Performance der Romantik-Mitglieder in der Schweiz?

Der Franken-Schock ist verdaut. Ich sehe keinen Romantik-Hotelier, der in diesem Jahr nicht von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung berichtet. Das liegt in erster Linie daran, dass wir bei Romantik einen grossen und treuen Anteil an Stammgästen haben. Ferner sind die Häuser sehr stark in ihren Heimatmärkten verankert und profitieren vom lokalen Umfeld. Ergänzend hat die Marke Romantik in den letzten zwei Jahren ihre Vermarktungsaktivitäten für die Häuser in der Schweiz massiv forciert. Dieser Einsatz zahlt sich heute aus.

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(TN)