Hotellerie

Trotz 50 geplanten Reka-Ferienwohnungen soll das Bodensee-Ufer in Kreuzlingen öffentlich zugänglich bleiben. Bild: bodensee.info

Reka kurbelt Tourismus im Thurgau an

Bis 2022 will die Reka in Kreuzlingen am Bodensee eine Ferienlage erstellen und 50'000 Übernachtungen generieren.

Die Schweizer Reisekasse (Reka) plant am Bodensee in Kreuzlingen TG ein neues Feriendorf. Die Anlage soll rund 50'000 Übernachtungen pro Jahr generieren. Der Thurgau erhofft sich dadurch neue Impulse für den bisher wenig entwickelten Tourismus.

418'000 Übernachtungen verzeichnete der Thurgau im vergangenen Jahr. Wenn in rund fünf Jahren das Reka-Feriendorf in Betrieb geht, dürften die Übernachtungszahlen um gut 10% steigen. Wie Roger Seifritz, Direktor der Reka, am Mittwoch vor den Medien sagte, erwartet die Genossenschaft im neuen Feriendorf in Kreuzlingen anfangs 35'000 und später 50'000 Übernachtungen pro Jahr.

Die Reka wolle in der neuen Region neue Kunden ansprechen. Bisher gebe es keine Anlage an einem See. Das neue Feriendorf zum Thema «Wasser» werde rund 50 auf mittelständische Familien ausgerichtete Wohnungen mit 250 bis 300 Betten haben. Zudem will die Reka im neuen Feriendorf am Bodensee-Radweg auch Velofahrer-Zimmer anbieten.

Geplant sei ein Feriendorf mit Zusatznutzen wie in Urnäsch. Laut Seifritz hat sich die Anlage mit Ferienwohnungen und Zusatzangeboten im Appenzellerland zum Renner unter den 12 Reka-Feriendörfern in der Schweiz entwickelt. Die Auslastung in Urnäsch betrage 82 Prozent. Das vor knapp zehn Jahren eröffnete Feriendorf ist auf Familien ausgerichtet und bietet Erlebnisse rund ums Thema "Tiere und Bauern".

Touristische Impulse

Im Gegensatz zum deutschen, ist das schweizerische Bodenseeufer touristisch wenig bekannt. Zwar führe der meistbefahrene Schweizer Radweg entlang des Bodensees, die touristische Infrastruktur sei jedoch wenig entwickelt, sagte der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer (FDP): «Zu Unrecht, der Thurgau ist ein unentdecktes Juwel.»

Weil sich der Kanton vom neuen Reka-Feriendorf einen Schneeballeffekt im nachhaltigen Tourismus erhoffe, werde das Projekt mit einem zinslosen Darlehen unterstützt und über die neue Regionalpolitik auch vom Bund mitfinanziert. Das zinslose und innerhalb von 25 Jahren rückzahlbare Darlehen beträgt rund 7 Millionen Franken, wobei Bund und Kanton je die Hälfte mitzahlen.

Reka mietet Rohbau

Das Geld dient dem Innenausbau des Feriendorfs. Den Rohbau wird die Reka nämlich vom privaten Investor und Landbesitzer mieten und die Anlage nach eigenen Wünschen ausbauen. Der Investor, die Untere Mühle Bottighofen AG, will rund 20 Mio CHF in die Anlage mit zwei zweigeschossigen, langgezogenen Bauten investieren.

Die Reka, der Kanton, die Stadt Kreuzlingen und der Bauherr haben am Mittwoch eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Ferienanlage wird in einer für die touristische Nutzung vorgesehenen Zone neben dem Schwimmbad «Hörnli» gebaut.

Seezugang bleibt öffentlich

Der öffentliche Zugang zum See werde durch das Reka-Feriendorf nicht tangiert, sagte der Kreuzlinger Stadtpräsident Andreas Netzle. Das Seeufer solle renaturiert werden, der Zugang für Badende werde verbessert, eventuell werde sogar ein Steg gebaut.

(AWP)