Hotellerie

Gemäss UBS-Studie: Schlechte Aussichten für die Auslastung der Ferienwohnungen in Davos. Bild: swiss-image.ch/Ivo Scholz

Der Leerstand hat sich verdoppelt

Die Quote von Schweizer Ferienwohnungen, die leer stehen, hat sich laut einer UBS-Studie deutlich vergrössert.

Der Markt für Ferienwohnungen in den Schweizer Alpen verliert gegenüber dem Ausland an Boden. Laut des erstmals veröffentlichten UBS Alpine Property Focus stagnierten seit 2011 nicht nur die Eigenheimpreise in den hiesigen Tourismusdestinationen. Die schwache in- und ausländische Nachfrage aufgrund des starken Frankens sowie des Baubooms infolge der Annahme der Zweitwohnungsinitiative führten auch zu einer Verdoppelung der durchschnittlichen Leerstandsquote.

Vor allem Top-Standorte wie St. Moritz, Gstaad und Verbier litten unter den 14 untersuchten Schweizer Alpendestinationen besonders unter einer rückläufigen Wertentwicklung, und die Quadratmeterpreise liegen laut der Studie deutlich tiefer als 2012. Im Gegensatz dazu seien die Immobilienpreise in den ausländischen alpinen Top-Destinationen in Frankreich und Österreich in den letzten Jahren spürbar gestiegen, heisst es.

In der Schweiz beschränke sich die Preisrückgänge aber nicht ausschliesslich auf Luxusdestinationen. Im letzten Jahr seien beispielsweise in allen Top-Destinationen Graubündens und im Wallis mit Ausnahme von Arosa und Zermatt die Preise teils deutlich gesunken. Mit einem Minus von fast 10% im Vergleich zum Vorjahr kämpfe die Region Lenzerheide mit dem stärksten Preisrückgang.

Davos, Crans-Montana und Zermatt: Daten wenig optimistisch

Ein ambivalentes Bild ergibt sich laut Studienautoren mit Blick auf die Leerstandquoten. In den zehn teuersten Destinationen liegen die Leerstände zwar tiefer als noch 2012. In den übrigen Alpinressorts sei wegen der Annahme der Zweitwohnungsinitiative und dem daraus entstandenen Bauboom in den Schweizer Alpen die durchschnittliche Leerstandsquote seit auf 1,9% gestiegen, was einer Verdoppelung entspreche.

Zudem erwarten die Experten weitere Preisrückgänge in den nächsten Jahren, da mobileres Reiseverhalten und Sharing-Economy-Angebote wie Airbnb die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Winterferienregionen sinken lassen dürften. Hinzu kommt, dass die wichtigste Nachfragegruppe der 50 bis 55-Jährigen in den nächsten Jahren nach Erwartung der Experten eine geringere Nachfrage generiert. Eher gute Marktchancen haben laut Studie Ferienwohnungen in Gstaad, Scuol, Saas-Fee, Lenzerheide, Anniviers und Engelberg. In Davos, Crans-Montana und Zermatt hingegen seien die Marktdaten wenig optimistisch.

(AWP)