Hotellerie

So soll das Baha Mar aussehen. Morgen werden zumindest Teile des Riesen-Resorts eröffnet. Bild: BBR

Gigantismus in den Bahamas

Das Baha Mar Resort wird am Freitag nach extrem langer Wartezeit endlich eröffnet – wenigstens zum Teil. Profitieren wird davon vor allem... China.

Das Baha Mar Resort in Nassau, auf der Bahamas-Hauptinsel New Providence, soll am Freitag, 21. April 2017, endlich eröffnet werden. Noch nicht vollständig eröffnet zwar, aber immerhin.  Das ist insofern nennenswert, als das Mega-Projekt ursprünglich 2005 angekündigt wurde.

Gründe für die Verzögerung gab es zahlreiche. Letztlich lag die Finanzierung des Mega-Projekts immer wieder auf wackligen Beinen; noch vor zwei Jahren, während die Bauarbeiten längst in Angriff genommen waren, wurde Bankrott erklärt. Erst der Kauf des Resorts durch die in Hongkong basiert Chow Tai Fook Enterprise im vergangenen November schaffte die nötige finanzielle und rechtliche Sicherheit, welche zum Abschluss des Projekts führte.

Drei Hotels, ein Mega-Casino und 5500 Angestellte

Das Baha Mar ist selbst für nordamerikanische Verhältnisse ein gigantisches Resort. Die Investitionssumme beträgt 4,2 Milliarden US-Dollar. Das Resort erstreckt sich über vier Quadratkilometer, verfügt über 800 Meter Privatstrand und besteht eigentlich aus drei Hotels: Ein Grand Hyatt, ein SLS Hotel und ein Rosewood Hotel. Total werden 2300 Zimmer angeboten, wobei das Grand Hyatt mit 1800 Zimmern den Löwenanteil hat (und auch die günstigsten Preise). Das SLS hat 300 Zimmer, das Rosewood deren 200, und mit Preisen ab 700 Dollar pro Nacht auch die höchste Zimmerrate.  Das Grand Hyatt wird Ende Mai eröffnet, die anderen beiden Hotels akzeptieren schon ab Freitag Gäste.

Die Hotels sind aber nur ein Teil des Resorts. Dieses hat auch ein fast 10‘000 Quadratmeter grosses Casino, welches damit das grösste Casino in der Karibik ist, sowie 42 Restaurants und 30 Luxusläden, von Bulgari bis Rolex. Natürlich gibt es auch einen 18-Loch-Golfplatz und insgesamt 11 Pools inmitten von Palmengärten. Dazu kommt noch ein Spa mit 24 Behandlungsräumen. Sowohl das Casino als auch sieben Pools, der Golfplatz und ein Teil des Spas werden am Freitag eröffnet, der Rest «im Verlauf des Jahres». Das Resort wird zu Beginn 1500 Personen beschäftigen, mittelfristig wird mit 5500 Angestellten gerechnet.

Abends sollen Wasserspiel-Shows durchgeführt werden, mitsamt Musik, Lasern und Projektionen. Dazu gibt es eine eigene Volière mit Schmetterlingen und Kolibris, und natürlich ausgedehnte Einrichtungen für Kinder. Nur das Beste soll gut genug sein. Das Baha Mar hat sich schliesslich vorgenommen, eine echte Konkurrenz zum Atlantis Resort Bahamas auf der nahe gelegenen Paradise Island zu werden.

Wer ist Chow Tai Fook?

Die Chow Tai Fook Enterprise ist nicht ganz neu im Mega-Resort-Geschäft. Zum einen ist die unter Kontrolle der Milliardärsfamilie Cheng liegende Gesellschaft Eigentümerin der Rosewood Hotels & Resorts, welche von Beginn weg Teil des Baha Mar sein sollten, doch sie ist auch Eigentümerin von diversen Casinos in Macau (China) sowie von Juweliergeschäften in ganz Asien.

Die Rolle Chinas in der ganzen Saga rund um das Baha Mar ist nicht ganz klar und passt auch nicht in diesen Artikel. Jedenfalls profitiert nun eine Firma in Hongkong von der grössten Resort-Eröffnung in der Geschichte der Bahamas. Nicht mehr von der Partie ist der Mann hinter dem ganzen Projekt, der in der Schweiz geborene Milliardärssohn Sarkis Izmirlian. Dieser hatte zuletzt die Eröffnung des Resorts hinausgezögert und einen Prozess mit diversen chinesischen Investoren und Baufirmen angestrengt. Der CEO der Baha Mar Development Holding unterlag.

Aktuelle Bilder zum Baha Mar gibt es auf Instagram.

(JCR)