Hotellerie

Die Exponenten der Schweizer Luxushotellerie haben gut lachen: Jan Brucker (Präsident, links) und Siro Barino (Geschäftsführer) von Swiss Deluxe Hotels. Bild: Markus Senn

Schweizer Luxushotellerie freut sich über gute Zahlen für 2016

Daniel Tschudy

Die Anzahl Logiernächte im Top-Segment konnte um zwei Prozent gesteigert werden.

Mit seinen 41 Mitgliederhotels und deren 4500 Zimmern und Suiten repräsentiert die Vereinigung der Swiss Deluxe Hotels (SDH) durchaus die nationale Luxushotellerie - immerhin sind über 40% aller Schweizer Fünfsterne-Häuser bei SDH Mitglied. Und sie dürfen mit der neusten Performance durchaus zufrieden sein.

Die Gruppe konnte im vergangenen Jahr die Anzahl Logiernächte um 2% steigern und erwirtschaftete damit einen Umsatz von CHF 1,45 Milliarden Franken (ebenfalls +2%). Damit schloss das Luxussegment deutlich besser ab als die Gesamtindustrie: Schweiz Tourismus berichtete kürzlich von einem Rückgang der Logiernächte um 0,3% für 2016 gegenüber dem Vorjahr. Das positive Jahresresultat der Luxusgruppe überrascht ein wenig, wenn man bedenkt, dass der in ihrem Segment wichtige Markt Russland um 11,2% zurückging und alle asiatischen Märkte zusammen sogar um über 16%.

Amerikaner und Briten kompensieren für Chinesen und Russen

Positiv zum Jahresresultat tragen einerseits die beiden traditionellen Märkte Grossbritannien und USA bei, mit je 4 bis 5% Wachstum, andererseits aber auch die zusammengefassten Märkte «Middle East» (V.A.E., Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Bahrain und Oman) mit einem Plus von 7,8%. Im volatilen globalen Geschäftsumfeld dreht sich das Karussell der jeweils starken Märkte ununterbrochen, deshalb dürfte man das Wachstum aus Arabien und die Schrumpfung aus Asien als Momentaufnahmen sehen.

Relevanter ist der Binnenmarkt. Die Schweizer sind auch für die SDH die wichtigste Kundschaft. Über 330‘000 Übernachtungen, was einem Wachstum von +3,1% entspricht, wurden im eigenen Land generiert. Das bedeutet für diese Gruppe einen Marktanteil von 29%. Schade nur, dass der ehemals wichtigste Auslandsmarkt Deutschland mit einem Marktanteil von früher rund 20% auf 7% geschrumpft ist, seine gute Position also verloren hat. Immerhin: 2016 gab es eine Zunahme von einem Prozent und darauf baut auch SDH auf. Man will die Nachbarn im Norden wieder aktiver mit Kundenevents und Medienaktivitäten bearbeiten.

Jan Brucker, Präsident der Gruppe, und Geschäftsführer Siro Barino setzen noch andere Hilfsmittel ein, um auch dieses Jahr erfolgreich zu sein. Beispielsweise die Gastronomie, die in der Luxushotellerie wieder an Bedeutung gewonnen hat. So eröffnete Swiss Deluxe Hotels in diesem Jahr das zeitgenössisch japanische «MiZUKi by Kakinuma» im Guarda Golf Hotel in Crans-Montana oder das fine-dining «IGNIV by Andreas Caminada» im Badrutt’s Palace in St. Moritz. Weitere Gründe, um positiv zu sein, sind die ersten Zahlen von diesem Jahr. Dazu Siro Barino: «Im Januar und Februar hatten wir eine sehr gute Auslastung. Und auch wenn die Ferienhotels natürlich vom Wetter abhängen - die Buchungen für die Sommersaison 2017 stimmen uns durchaus optimistisch.»