Hotellerie

Am Eingang des Waldorf Astoria an der Park Avenue werden bis auf Weiteres keine Gäste mehr empfangen. Bild: (c) 2017 Waldorf Astoria

Eine Hotel-Ikone verschwindet für drei Jahre

Das Waldorf Astoria New York wird umfassend umgebaut und renoviert. Wann es wieder öffnet, ist noch unklar.

Seit heute Mittwoch, 1. März, sind die Türen des altehrwürdigen Hotels Waldorf Astoria an der edlen New Yorker Park Avenue geschlossen. Dies, weil die Besitzerin, die Anbang Insurance Group, einen Teil des renommierten Fünfsternhotels in Midtown Manhattan zu Luxuswohnungen umbauen will. Damit lässt sich im überhitzten New Yorker Hotelmarkt offenbar mehr Geld verdienen.

Anbang hatte das Waldorf Astoria 2015 für rund 1,95 Milliarden US-Dollar von der Hilton Hotel Corporation gekauft. Allerdings bleibt Hilton dem Waldorf Astoria auch künftig als Betreiberin erhalten: Nach Abschluss der Umbauarbeiten tritt ein neuer, auf 100 (!) Jahre hinaus geltender Managementvertrag für das Waldorf-Astoria in Kraft.

Wann das Hotel genau wieder für Reisende und Geschäftsleute zur Verfügung steht, ist aber noch unklar. Anbang hat weder mitgeteilt, wie viele der aktuell 1416 Zimmer des Waldorf Astoria zu Wohnungen umfunktioniert werden, noch wie lange die Bauarbeiten dauern. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass das Waldorf Astoria rund drei Jahre geschlossen bleiben dürfte.

Das historische Hotel mit dem Waldorf-Salat

Das Hotel ist seit 1993 eine offizielle «New York City Landmark» und ist auch schon in zahlreichen Kinofilmen zu sehen gewesen. Eröffnet wurde das ursprüngliche Hotel Waldorf bereits 1893, damals noch an der Fifth Avenue Ecke 33d Street, da wo heute das Empire State Building zu finden ist. 1897 wurde gleich daneben das Hotel Astoria gegründet. Die Hotels wurden schon bald zu einem einzigen Grand Hôtel zusammengeführt, dem weltweit grössten Hotel seiner Zeit. 1929 musste das Waldorf Astoria dann aber dem Bau des Empire State Building weichen und zog an die heutige Location an der Park Avenue um.

Das Hotel besitzt einen eigenen Bahnsteig im nahe gelegenen Grand Central Terminal und wurde unter anderen auch dafür berühmt, dass dort der Waldorf-Salat vom langjährigen Schweizer Maitre d’Hôtel Oscar Tschirky erfunden wurde – dessen Vater Ende des 19. Jahrhunderts übrigens ein Reisebüro in La-Chaux-de-Fonds NE betrieb.

(JCR)