Hotellerie

Airbnb hat Erfolg, nicht zuletzt dank Guerilla-Marketing-Taktiken wie Flyposting, wie hier in San Francisco. Bild: ADNG

Airbnb wird erstmals profitabel

Der Wohnungsvermietungsdienst, seit längerem ein Star unter Investoren, hat den wichtigsten Benchmark erreicht: Geld zu verdienen.

Airbnb, der berühmte Community-Marktplatz für Buchung und Vermietung von Unterkünften, wurde erst vor neun Jahren in San Francisco gegründet. Seither hat die Firma das Übernachtungs-Business grundlegend verändert und steht immer mehr in direkter Konfrontation mit Hotels. Der im Dezember angekündigte nächste Schritt, nämlich der Aufbau einer zugehörigen Flugsuchmaschine, unterstreicht die Ambitionen des Unternehmens, ein noch grösserer Player im weltweiten Reisebusiness zu werden.

Angesichts der viel mediatisierten Versprechen von CEO Brian Chesky, den wegen Donald Trump’s Dekret gestrandeten Ausländern gratis Übernachtungen in Airbnb-Wohnungen anzubieten, ging zuletzt aber eine viel wichtigere Meldung fast unter: Airbnb steht an der Schwelle zur Profitabilität.

So wurde im zweiten Halbjahr 2016 erstmals ein Gewinn erzielt, und auch für 2017 werde ein Gewinn vor Steuern, Zinsen und Amortisationen erwartet. Dies jedenfalls behauptet Bloomberg News unter Berufung auf interne Airbnb-Quellen. Offenbar sei der Umsatz im letzten Jahr um 80% gewachsen. Von den 3,1 Milliarden US-Dollar, welche das Unternehmen bei Investitionsrunden hereinholte, sei das meiste noch vorhanden. Nun werde über Investitionen in neue strategische Partner diskutiert. Bereits gekauft wurde das Reservations-Startup Resy; nun wolle man auch das Bezahlungssoftware-Startup Tilt kaufen.

Bei Airbnb läuft es also trotz anhaltenden juristischen Auseinandersetzungen in vielen Ländern rund. Der andere bekannte «Game Changer» aus der Silicon Valley, der Taxidienst Uber, musste dagegen rund drei Milliarden Schulden allein im vergangenen Jahr anhäufen und hat eine viel intensivere Konkurrenzlage als Airbnb zu meistern.

(JCR)