Hotellerie

Luzerner Palace wird für 100 Millionen Franken saniert

Das Luxushotel schliesst im Herbst 2017 für ein Jahr – und wird umfassend renoviert.

Ab Herbst 2017 soll das Luxushotel Palace in Luzern umfassend saniert werden. Der chinesische Besitzer und Laser-Unternehmer Yunfeng Gao will gegen 100 Millionen Franken in den Umbau des denkmalgeschützen Belle-Epoque-Hauses investieren.

Toni Bucher von der mit der Renovation betrauten Bauunternehmung Eberli Sarnen bestätigte Informationen der «Luzerner Zeitung». Das Hotel habe in den letzten Jahren einen markanten Rückgang bei den Buchungen verzeichnet. Eine Sanierung sei dringend notwendig.

Das Interieur und die Einrichtung des Hauses am Vierwaldstättersee entspreche nicht mehr den Ansprüchen der Gäste an ein Fünfsternehotel, sagte Bucher weiter. In den vergangenen fünf Jahren sei der Umsatz um 25 Prozent zurückgegangen. Nach der Renovation solle das Palace wieder zu einer Topadresse in Luzern werden.

Das 1906 erbaute Hotel zählt 129 Zimmer. Nach dem Umbau sollen es noch 110 sein, die Hälfte davon Suiten. Geplant sind zudem drei neue Restaurants mit Schweizer, asiatischer und japanischer Küche. Weiter ist einer neuer Haupteingang und eine neue Rezeption vorgesehen. Ein Drittel der Investitionssumme ist für eine neue Haustechnik gedacht.

Angestellte in andere Hotels

Das Baugesuch wurde vor Kurzem bei den Stadtluzerner Behörden eingereicht. Geben diese grünes Licht, soll der Umbau im Oktober 2017 beginnen und bis Frühling 2019 dauern. Für die 124 Beschäftigten sollen Zwischenlösungen gesucht werden, etwa in anderen Hotels.

Unsicherheitsfaktor für den chinesischen Investor sind allerdings die seit einigen Monaten geltenden strengeren Kapitalausfuhrvorschriften in China. Mit diesen will die chinesische Regierung gegen die umfangreichen Kapitalabflüsse aus dem Land vorgehen. Diese hatten unter anderem die eigene Währung unter Druck gebracht.

Das Hotel will sich laut Bucher weiter auf Gäste aus der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, den USA und den Golfstaaten ausrichten. Zudem hat es vermehrt begüterte Familien aus China im Blick.

Interesse an zentralschweizer Hotels

Der chinesische Lasergerät-Unternehmer Yunfeng Gao hatte das Hotel Palace im Dezember 2015 von einem CS-Immobilienfonds gekauft. Im letzten September gab er bekannt, sich auch beim benachbarten Casino-Betrieb finanziell beteiligen zu wollen.

Gao hatte zuvor 2012 mit seiner First Swiss Hotel Collection ebenfalls die Frutt-Lodge OW erworben und stieg beim Generalunternehmer Eberli Sarnen OW ein. In Engelberg OW investiert er gegenwärtig rund 100 Millionen Franken in den Bau des neuen Fünf-Sterne-Hotels Grand Hotel Titlis Palace.

Der 1967 geborene Yunfeng Gao ist Präsident und Konzernchef des 1996 von ihm gegründeten chinesischen Unternehmens Shenzhen Han's Laser Technology mit etwa 9500 Mitarbeitern. Der Betriebswirtschafter und Ingenieur investiert innerhalb und ausserhalb Chinas in Immobilien und Tourismusanlagen.

(AWP/TN)