Hotellerie

Booster für Hamburgs Tourismus: die Elbphilharmonie. Bild: marketing.hamburg.de/Christian Spahrbier

36'000 neue Hotelbetten für Hamburg?

Der Tourismus in Hamburg boomt, die Elbphilharmonie soll zusätzlich Hunderttausende Übernachtungen bringen.

In diesem Jahr steigt die Anzahl Übernachtungen voraussichtlich erstmals über die Marke von 13 Millionen und bis zum Jahr 2025 dürften es wahrscheinlich weit mehr als 20 Millionen sein, die Hamburgs Hotellerie verzeichnen dürfte. Das geht aus der bisher unveröffentlichten Studie «Perspektive 2025» hervor, die im Auftrag der Stadt erarbeitet wurde, schreibt das «Hamburger Abendblatt».

Derzeit gibt es in Hamburg 334 Hotels und gut 54 000 Betten – viel zu wenige angesichts der steigenden Nachfrage. Als einer der grössten Anziehungspunkte Hamburgs gilt schon jetzt die Elbphilharmonie. Sie alleine soll in den nächsten Jahren für Hunderttausende zusätzliche Touristen sorgen. Am 11. Januar 2017 beginnt das dreiwöchige Festprogramm zur Eröffnung.

Nach dem neuen, sogenannten «Hotelbedarfsplan», der von der Stadt in Auftrag gegeben wurde, werden bis 2025 rund 18'000 neue Hotelzimmer respektive 36'000 Betten mehr benötigt als in diesem Jahr. Dadurch könnten bis zu 11'000 neue Vollzeit-Arbeitsplätze entstehen. Laut der Studie wird die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2025 zwischen mindestens 19,9 Millionen und maximal 25,2 Millionen liegen. Zum Vergleich: 2006 gab es in der Stadt nur 7,2 Millionen Übernachtungen.

Sollte die 20-Millionen-Marke geknackt werden, hängt Hamburg damit sogar München ab. Bisher liegt die Bayern-Metropole mit rund 14,1 Millionen Übernachtungen auf Platz 2 in Deutschland. Dies vor Hamburg und hinter Berlin (mit 30 Millionen).

Schwerpunkt Premiumbereich

Aus dem Hamburger Hotelbedarfsplan geht hervor, dass ein Schwerpunkt im «Premiumbereich» gesehen wird. Dabei stehen vor allem internationale Ketten wie Mandarin Oriental, Waldorf Astoria oder Ritz Carlton im Fokus, die noch nicht in Hamburg vertreten sind. 45 Prozent der zusätzlichen Zimmerkapazitäten bis 2025 sollen im Vier-Sterne-Superior- und im Fünf-Sterne- oder Fünf-Sterne-Superior-Bereich liegen.

Im November hatte das Nobelhotel The Westin in der Elbphilharmonie mit 205 Zimmern und 39 Suiten eröffnet. Bis Ende 2017 werden in Hamburg mindestens neun weitere Hotels in den Markt drängen. Darunter ist im Juni kommenden Jahres das The Fontenay an der Aussenalster. Das Fünf-Sterne-Haus soll laut Bauherr Klaus-Michael Kühne «das beste Hotel Deutschlands werden». Der bald 80-jährige gebürtige Hamburger ist Mehrheits-Eigentümer von Kühne&Nagel, investiert aber auch – bisher wenig erfolgreich – in den Bundesliga-Club HSV.

(SW)